Ein Torjäger, der eigentlich Verteidiger ist – und seine Karriere schon beendete

25. Januar 2024, 16:17 Uhr

Julian Heins (links, gegen Oberrodes Till Blumenthal) ist in neuer Rolle beim Haimbacher SV aktiv. © Charlie Rolff

Die Tabelle der A-Liga Fulda führt der Haimbacher SV nicht an – dafür steht einer seiner Spieler ganz oben in der Torjägerliste. Julian Heins traf bereits 13-mal – obwohl er früher Verteidiger war und seine Karriere eigentlich beendet hatte.

Obwohl Julian Heins erst 29 Jahre alt ist, wurde beim Haimbacher schon zweimal ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. „Drei, vier Jahre habe ich fast gar nicht gespielt, ich hatte eigentlich schon aufgehört“, erzählt Heins, der nach dem Abstieg in die A-Liga im Sommer 2022 zunächst in anderer Rolle gebraucht wurde. Nachdem Spielertrainer Marco Link doch nicht zum HSV ging, sprang Heins mit ein und übernahm die Vorbereitung. Und als dann mit Mario Lins ein neuer Übungsleiter übernahm, stellte dieser Heins in den Angriff.

„Wir hatten einen Mangel im Sturm. Nach meiner Verletzung bin ich erst einmal zaghaft an die Aufgabe herangegangen, aber es hat dann gleich in den ersten Spielen gut geklappt“, berichtet der neue Torjäger, der eigentlich jahrelang als Innenverteidiger aktiv war – unter anderem in der Jugend der SG Bronnzell, die bei den B-Junioren die Hessenliga-Meisterschaft einfuhr. Die Saison 2011/12, die mit den Aufstiegsspielen zur Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern ihren Höhepunkt fand, bezeichnet Heins als „sehr besondere Zeit“.

A-Liga Fulda: Haimbachs Julian Heins vom Verteidiger zum Torjäger

Doch zurück zum Haimbacher SV : Nachdem die erste Spielzeit auf neuer Position mit 14 Toren bereits gut lief, konnte sich der 29-Jährige mit bislang 13 Treffern nun noch einmal steigern. Als Belohnung steht zur Winterpause Platz eins in der Torjägerliste zu Buche. „Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren gesagt, hätte ich die Leute für verrückt erklärt“, betont Heins, der als einzige Spitze im Haimbacher System seine Stärken besonders im Festmachen der Bälle sieht.

Der HSV überwintert auf dem dritten Platz – da die Tabelle aber äußerst verzerrt ist, kann man kaum einschätzen, wie viel dieser Rang wert ist. „Ich gehe nicht davon aus, dass die beiden Spitzenteams noch viel liegenlassen. Aber wir wollen oben mitspielen, Platz drei bis fünf ist realistisch“, sagt Heins, der zugleich als Co-Trainer agiert. Mittelfristig sei der Aufstieg in die Kreisoberliga auf jeden Fall das Ziel – und „irgendwann vielleicht sogar mehr“.

Die Haimbacher sieht der Torjäger, der mit seinem Heimatverein bereits in der Gruppenliga spielte, jedenfalls wieder auf einem sehr guten Weg. „Mario hat sehr viel Struktur reingebracht, wir sind mittlerweile gut aufgestellt. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben haben wir ein engagiertes Team. Es macht wieder richtig Spaß“, schwärmt Heins.