Ein „völlig losgelöstes“ Pokalfinale!

30. März 2024, 17:49 Uhr

Gudegrund versammelt sich fürs Siegerfoto! Neben der Mannschaft durfte auch die Anhänger nicht fehlen. © Tobias Konrad

Fußball, du bist so wunderschön! Ein Finale, das an Dramaturgie nur schwer zu überbieten ist, erlebte der Bitburger-Kreispokal Hersfeld/Rotenburg zwischen der SG Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain und der SG Gudegrund.

Zum ersten Mal in der Historie hat sich die SG Gudegrund zum Kreispokalsieger gekrönt und das auf eine Art und Weise, die jedes Herz im Gudegrund höher schlagen ließ. Eine nahezu perfekte erste Halbzeit lieferte die SGG, besaß mit A-Jugendspieler Leonard auf der Landwehr den X-Faktor und führte 3:0 nach 45 Minuten, weil der Youngster schon in jungen Jahren im Stile eines Altmeisters agierte und der SG Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain drei Eier zu Ostern ins Netz legte. Nicht nur Leonard auf der Landwehr – Trainer Maik Leidorf betitelte desse Auftritt mit dem Wort „überragend“, zumal wurde er nach der Pause in die Defensvie beordert – agierte völlig losgelöst und untermalte damit die Tormusik „Major Tom“, die jedes Mal durchs Hessen-Stadion hallte.

Kreispokal: SG Gudegrund „völlig losgelöst“ in den Hessenpokal

SRW hingegen konnte selbst kaum glauben, was geschah. Regungslose Spieler, Trainer, Betreuer und Zuschauer, außerdem entgeisterte Gesichter. Zur Halbzeit stellte sich einzig die Frage nach der Höhe des Ergebnisses. Doch Marc Güth fand die richtigen Worte und der A-Ligist stellte nach Wiederbeginn die komplette Partie auf den Kopf. Denn SRW rannte an, während dem Kreisoberligisten die Luft ausging. Der Glaube in sich wuchs von Minute zu Minute. Erst Leon Burkhards, dann Timo Schäfer, schließlich Markus Pitton per Foulelfmeter. Das Super-Comeback lag in der Luft, angesichts der zweiten Halbzeit traute der neutrale Beobachter Gudegrund nicht die neuerliche Führung zu. Doch die SGG hatte Francesco Cocca – 4:3 (87.).

Blanker Wahnsinn im Pokalfinale im Hessen-Stadion

Der blanke Wahnsinn hielt Einzug im Hessen-Stadion, gefühlt ganz Gudegrund bildete einen Schweinehaufen nach dem Siegtreffer. Es war der Startschuss einer langen Party. Die Pauken und Trompeten gingen im Jubel unter und Maik Leidorf, der sich in der Vorbereitung das Kreuzband riss und auf Krücken coachte erfuhr, dass damit der Jubel arg gefährlich sein kann. „Es ist unfassbar, was hier passiert ist. In der gesamten Pokalsaison hatten wir viele Rückschläge und das hat heute dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Was heute noch passiert? Keine Ahnung! Es wird viel Bier fließen und im Gudegrund passieren gerne mal verrückte Sachen.“

Die Statistik: SG Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain: Rudolph; M. Dixon, Schäfer, Brandau, Kirst, Reinhardt, Pitton, Schneider, Burkhard, Schmidt, Nothbaum (Gill, von Butler, Bavli). SG Gudegrund: Vanlandingham; Walter, Fröhlich, Nöding, Küllmer, Hangen, auf der Landwehr, Musinovic, Brandtner, Rettig, Svitek (Cocca, Orth, Aschenbrenner). Schiedsrichter: Mario Czieslick (JFV Bad Hersfeld). Zuschauer: 300. Tore: 0:1 Leonard auf der Landwehr (2.), 0:2 Leonard auf der Landwehr (11.), 0:3 Leonard auf der Landwehr (24.), 1:3 Leon Burkhard (58.), 2:3 Timo Schäfer (69.), 3:3 Markus Pitton (77., Foulelfmeter), 4:3 Francesco Cocca (87.).

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