Eine Rotsperre wird zum Glücksfall

Abdullah Özsuvaci hat das Toreschießen nicht verlernt

20. September 2017, 10:00 Uhr

Abdullah Özsuvaci (links) spielt seit Sommer in Eichenzell. Foto: Ralph Kraus

Nach einem verkorksten Saisonstart und einer vierwöchigen Rotsperre wegen einer Tätlichkeit in der ersten Begegnung gegen Bronnzell (2:3) hat Angreifer Abdullah Özsuvaci (34) mit dem FC Britannia Eichenzell in der Gruppenliga wieder in die Spur gefunden.

Viel schlechter hätte der Start für den Ex-Spielertrainer der SG Sickels nicht verlaufen können, flog er bei seinem Debüt doch wegen einer Tätlichkeit 18 Minuten nach seiner Einwechslung vom Feld. "Das darf mir nicht passieren", weiß Özsuvaci, der aber verrät: "Auch wenn das blöd klingt und ich das eigentlich gar nicht sagen darf: Die Pause war das Beste, was mir passieren konnte. Da ich in der Vorbereitung im Urlaub war, bin ich zum Saisonstart nicht bei hundert Prozent gewesen. So habe ich vier Wochen jeden Tag trainieren können, um mich in eine entsprechende Verfassung zu bringen. Davon profitiere ich jetzt, und nach der Roten Karte war mit klar: Jetzt erst recht", verrät Özsuvaci.

Denn seitdem läuft es für den Angreifer, aber auch für Eichenzell, wie am Schnürchen. In den vergangenen drei Begegnungen konnte sich Özsuvaci gleich viermal in die Torschützenliste eintragen. "Ich wollte es mir noch einmal beweisen, daher habe ich mich im Sommer dazu entschieden, noch einmal in der Gruppenliga anzugreifen", erklärt der der 34-Jährige, der trotz seines Alters das Toreschießen nicht verlernt hat und zu den derzeitigen Garanten des Eichenzeller Erfolgs zählt. "Wir hatten keine gute Vorbereitung, aufgrund von Urlauben und Verletzungen immer nur durchschnittlich elf bis zwölf Spieler im Training. Daher haben wir am Saisonanfang ein bisschen gebraucht, um in die Spur zu finden."

Ein Sonderlob erhalten vom Routinier die beiden Neuzugänge Gabriel Müller und Lukas Heil (beide SV Flieden). "Das sind gute Jungs, die in der Defensive sehr viel abfressen, aber auch immer wieder Impulse nach vorne setzen. Beide helfen uns enorm weiter", findet Özsuvaci. Verbessert hat sich in den vergangenen Wochen vor allem die Defensive der Britannia. War die Abwehr der Elf von Trainer Heiko Rützel in der abgelaufenen Spielzeit oft noch wackelig, blieb Eichenzell zuletzt fünfmal in Serie ohne Gegentor.

"Unser großes Plus ist momentan, dass wirklich alle Spieler einen großen Aufwand gegen den Ball betreiben. Nur im Kollektiv können wir die Anzahl der Gegentore verringern. Momentan gelingt uns das sehr gut", freut sich Özsuvaci über den Aufwärtstrend. Am Saisonziel habe sich derweil nichts verändert, der FCB strebe weiter eine Platzierung unter den ersten drei an. "Am liebsten wäre mir: Wir werden Meister, spielen in der nächsten Saison aber wieder Gruppenliga. Verbandsliga ist für mich mit meinen 34 Jahren kein Ziel mehr, das ich verfolge", so Özsuvaci, der flachsend nachschiebt, "dass ich gar nicht weiß, ob ich in der Verbandsliga auch treffen würde. Von daher gefällt mir die Gruppenliga schon ganz gut."

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