Eintracht-Boss gibt „Sorgenkind“ Dina Ebimbe nicht auf
Frankfurt - Was ist bei Junior Dina Ebimbe vorgefallen? Es ist eine Personalie, die das Umfeld von Eintracht Frankfurt bewegt. Der Franzose war auch in dieser Saison wieder in knapp 500 Minuten an vier Toren beteiligt. Der 24-Jährige muss dennoch seit zwei Monaten auf der Tribüne Platz nehmen. Trainer Dino Toppmöller sah auch beim Testspiel in Mainz (1:3) am vergangenen Sonntag keinen Anlass, ihn mitzunehmen und verwies gemeinsam mit Sportdirektor Timmo Hardung auf Konkurrenzkampf und Leistungsprinzip.
Die Causa Dina Ebimbe bewegt das Eintracht-Umfeld
Sportvorstand Markus Krösche nahm sich am Dienstagnachmittag in einer Medienrunde Zeit dazu, die Lage um Dina Ebimbe einzuordnen. Er verwies darauf, dass mit Nnamdi Collins auf der rechten Seite ein weiterer Konkurrent hinzugekommen sei: „Vor zwei Jahren hat sich die Mannschaft von selbst aufgestellt. Jetzt muss der Trainer harte Entscheidungen treffen. Es geht dabei nicht immer darum, ob ein Spieler etwas schlecht gemacht hat. Aber vielleicht war die Konkurrenz besser.“
Dennoch ist es für Teile der Beobachter des Teams kaum erklärbar, warum Dina Ebimbe der Bannstrahl getroffen hat . In den ersten Tagen des neuen Jahres soll er nach fussball.news-Informationen engagiert trainiert haben. Zudem konnten sich die Konkurrenten auf den betroffenen Positionen auf den Flügeln nicht in Szene setzen. Nathaniel Brown und Ansgar Knauff haben nach guten Leistungen und starken Scorerwerten verständlicherweise einen Vorsprung erarbeitet. Die Performance der zweiten Reihe, zu der Jean-Matteo Bahoya oder Farés Chaibi gehören, gibt allerdings wenige Argumente dafür, Dina Ebimbe seit zwei Monaten komplett außen vorzulassen.
Krösche ordnet die Lage um Dina Ebimbe ein
Krösche zeigte sogar Verständnis für diese Ansicht: „Manche Dinge lassen sich nicht erklären und ich will auch keine fadenscheinigen Erklärungen liefern. Es geht manchmal um das Gefühl und die richtige Kombination. Dann müssen Trainer eine Entscheidung treffen. Das ist für den Spieler und für Außenstehende teilweise hart zu begreifen.“ Desto höher man komme, desto dünner werde die Luft: „Dann gibt es Punkte, die nicht zu erklären sind. Diese gilt es, zu akzeptieren.“
Die Kader- und Mannschaftszusammenstellung ist komplex, ein solches Gebilde sehr fragil. Toppmöller - so viel sei gesagt - hat in dieser Saison deutlich mehr richtig als falsch gemacht. Der Trainer hatte häufig ein gutes Händchen und hat Akteure zum richtigen Zeitpunkt eingebaut. Auch bei Dina Ebimbe hatte er nach einem schwierigen Sommer den richtigen Moment im Herbst erwischt . Kurze Zeit später folgte dann dieser Rückfall. Zwar betonen alle Beteiligten weiterhin glaubhaft, dass der Spieler keine rote Linie überschritten habe.
Wie lang ist der Geduldsfaden von Dina Ebimbe noch?
Der Sportvorstand ist sich allerdings im Klaren darüber, dass Dina Ebimbe die aktuelle Situation nicht dauerhaft auf sich sitzen lassen wird: „Spieler mit der Qualität von Junior wollen mehr spielen. Es ist logisch, dass er sich mit dem Thema auseinandersetzt und sich die Frage stellt, ob er die Spielzeit bekommt, die er haben will.“ Der Geduldsfaden wird nicht endlich sein - vor allem dann nicht, wenn die direkte Konkurrenz nur wenig Argumente für diese Wahl liefert. Dina Ebimbe ist mitnichten ein Heilsbringer. Schlüssig ist die Situation dennoch nicht.
Trotz dieser verfahrenen Causa hält Krösche an Dina Ebimbe fest: „Wir haben nicht die Intention, Junior in diesem Winter abzugeben.“ Der 44-Jährige sagt zwar stets, dass er Fan von allen Spielern im Kader sei. Bei Dina Ebimbe war es dennoch immer ein wenig mehr. An einem schwachen Tag kann er natürlich alle zur Weißglut bringen. Wenn der bullige und willensstarke Franzose dann aber wieder anzieht und förmlich über seine Gegenspieler hinwegfegt, dann kann das ein ganzes Stadion mitnehmen.
Findet Dina Ebimbe wieder den Weg zurück in den Kader?
Bei der Suche nach den stärksten Zusammensetzungen ganz auf ihn zu verzichten? Das wirkt, solange er zur Verfügung steht, fahrlässig. Bei allem Wankelmut hat Dina Ebimbe mit 23 Scorerpunkten in 84 Pflichtspielen schon bewiesen, dass er wichtig sein kann. Auch Krösche weiß das: „Junior hat Fähigkeiten, die uns helfen können.“ Ob er sie in der am Samstag auf St. Pauli (15.30 Uhr) startenden Restrunde wieder regelmäßig unter Beweis stellen darf?
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