Eintracht-Einzelkritik: Uzun im Glück, Trapp im Pech

07. Dezember 2024, 18:07 Uhr

Rettete mit seinem Volltreffer den Punkt: Can Uzun (re.). © dpa

Das Eintracht-Zeugnis nach dem umkämpften 2:2 gegen den FC Augsburg: Sonderlob für den Joker, doch ausgerechnet der Kapitän patzt.

Sonderlob

Can Uzun: Kaum auf dem Feld, da schnappte er sich die Kugel, kurvte nach innen, an Wolf vorbei, und hämmerte sie unter die Latte. Kann man mal so machen. Freute sich unbändig.

Tadellos

Kein Eintrag.

Gut dabei

Hugo Ekitiké: Brauchte etwas, um auf Temperatur zu kommen. Im zweiten Abschnitt dann drehte er auf. Mit einem herrlichen Zuspiel auf Knauff, der aber schlecht abschloss (52.). Kein Zufall, dass er kurz drauf die Führung erzielte (55.). Einmal im Glück bei einem spektakulären Sturz auf den Kopf, ist aber nichts passiert (13.).

Ganz okay

Mo Dahoud: Mit klugen Bällen, ließ sich immer wieder mal zurückfallen, um das Spiel zu eröffnen. Feiner Fußballer, verschleppte aber dann und wann das Spiel.

Nathaniel Brown: Brache Schwung im zweiten Abschnitt, stürmte mit Verve nach vorne. Aber: Hob vor dem Ausgleich das Abseits auf, da hätte er schneller rausrücken müssen (60.).

Niels Nkounkou: Mit deutlich mehr Licht als Schatten. Ein Traumpass auf Marmoush, da hätte es fast geklingelt (9.). Auch vor Knauffs Großchance mit dem resoluten Ballgewinn (45.), defensiv ohnehin sehr konzentriert und aufmerksam. Nach vorne nicht immer genau. Zur Halbzeit ausgetauscht, Gelb-Rot gefährdet.

Rasmus Kristensen: Furchtloser Abwehr-Haudegen, mit wichtiger Rettungstat bei Wolfs Querpass (17.). Feierte sich dafür zu Recht. Dann ausgeknockt, ging nach Kopfballduell mit Tietz mit blutender Platzwunde zu Boden. Turban drum und weiter. So kennt man ihn.

Ansgar Knauff: An einigen gefährlichen Situationen beteiligt, spielte seine Schnelligkeit aus. Aber auch seine technischen Defizite fielen ins Gewicht – etwa bei seinem verunglückten Heber (23.). Beim letzten Pass zu unpräzise. Bereitete aber die Führung vor.

Robin Koch: Ging angeschlagen ins Spiel, davon war aber lange nichts zu sehen. Reifer Auftritt als Abwehrchef.

So lala

Arthur Theate: Defensiv mit solider Leistung – trotz Bänderriss im Knöchel. Bei den Pässen allerdings ziemlich ungenau, mit ungewohnter Streuung. Vielleicht behinderte ihn da die Verletzung.

Tuta: Im defensiven Mittelfeld aufgeboten. Anfangs ganz solide, doch dann häuften sich die Fehlpässe. Nicht seine Position. Beim Gegentor zu weit weg, aber auch ganz alleine. Wo waren die Verteidiger?

Schwächelnd

Omar Marmoush: Schon nach 15 Sekunden hart gefoult, Gelb für Schlotterbeck. Doch so ging es nicht weiter, wenig eingebunden, wenige zwingende Aktionen. Nicht der Marmoush, den man in Frankfurt kennt. Wirkt überspielt, vielleicht würde ihm eine Pause mal guttun. Muss noch ein bisschen durchhalten.

Fares Chaibi: Lange Zeit eine denkbar schlechte Vorstellung, viel zu lax, ohne die rechte Spannung im Körper. Bezeichnend: Verdaddelte die beste Chance, weil er viel zu lange zögerte (48.). Steckte nicht auf – und schlug die Flanke, die zum 1:0 führte. Insgesamt ist das aber doch zu wenig.

Kevin Trapp: Lange Zeit beschäftigungslos. Doch dann schoss ihm erst Tietz den Ball zum Ausgleich durch die Beine, ehe er einen harmlosen Schuss nach vorne abprallen ließ, Essende staubte ab, 1:2 (71.). Denkbar unglücklich.

Zu spät gekommen

Oscar Hojlund, Jean-Matteo Bahoya, Igor Matanovic