Eintracht-Frauen mit einem Hochgefühl ins Trainingslager

12. Januar 2025, 15:41 Uhr

Frankfurter Leistungsträgerin: Nicole Anyomi beim Aufwärmen. © IMAGO/Lobeca

Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt bereiten sich in Portugal auf eine Rückrunde vor, die am 31. Januar mit dem Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen beginnt.

Strand statt Stadtwald und ein Temperaturanstieg von 15 Grad – unter diesen Bedingungen absolvieren die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt die zweite Woche ihrer Vorbereitung auf den Rest der Bundesligasaison. Am Sonntag sind die Hessinnen für sechs Tage nach Portugal geflogen, an die bereits bekannte Algarve-Küste, aber in eine bislang fremde Hotelanlage, von der aus der Trainingsplatz laut Chefcoach Niko Arnautis fußläufig erreichbar ist. Die angenehme Witterung sei nicht nur wichtig, weil allein schon der Gedanke an wärmende Sonnenstrahlen das Wohlgefühl erhöht; beim Taktik- und Techniktraining, das den Spielerinnen als Schwerpunkt bevorsteht, sind sie nicht ständig in Bewegung und könnten in heimischen Gefilden schnell auskühlen.

Keine drei Wochen mehr bleiben dem Tabellenführer, um sich nach der Mitte Dezember begonnenen Winterpause mit „guter Arbeit“, so Arnautis, wieder in Form zu bringen. Am 31. Januar kommt Bayer Leverkusen ans Brentanobad, und das Duell könnte ein absolutes Spitzenspiel werden. Fünf Tage vorher steht für die Gäste die Wiederholungspartie des ersten Spieltags beim SC Freiburg an, und sollten sie diese gewinnen, würden sie nach Punkten mit den Frankfurterinnen gleichziehen. Mit 38 eigenen Toren und nur fünf Gegentreffern bleibt die Eintracht allerdings in jedem Fall an der Spitze.

„Das haben wir uns nach zwölf Spieltagen verdient“, sagt Arnautis. Nicht nur wegen des „guten Fußballs“, den sein Team gezeigt habe; viele Statistikwerte bestätigten den Eindruck. „Das macht uns stolz und gibt uns viel Selbstvertrauen.“ Ohne zu vergessen, dass es in der oberen Region der Rangliste sehr eng zugeht, die Münchnerinnen gleichauf liegen und die Wolfsburgerinnen nur einen Punkt dahinter.

Glücklich in der Pause

Die Weihnachtsruhe sei nach der zuvor intensiven Phase wichtig und schön gewesen. „Glücklicher kann man nicht in eine Pause gehen“, resümiert Arnautis nach der erstmaligen Herbstmeisterschaft und dem 3:0-Erfolg in Jena zum Rückrundenauftakt. Die Spielerinnen hatten nach zwei Wochen Regeneration individuelle Aufgaben bekommen. Am vergangenen Montag stand zum gemeinsamen Trainingsauftakt ein Laktattest an, einen Tag später hatten die meisten wieder den Ball am Fuß.

Toptorjägerin Laura Freigang musste erkältungsbedingt noch aussetzen, ist aber wie auch vier Verstärkungen aus der eigenen U 20 mit in den Süden geflogen. Sophia Kleinherne befindet sich noch am Main und in der Reha: Die Knieprellung, wegen der die Nationalspielerin in Thüringen vorzeitig ausgewechselt werden musste, hat muskuläre Probleme nach sich gezogen, weshalb für die 24-Jährige ein Aufbautraining auf dem Plan steht. Geraldine Reuteler wurde nach ihrer Wadenblessur im Dezember wieder in das Mannschaftstraining integriert. Auch Ilayda Acikgöz, die sich im Mai das Kreuzband gerissen hatte, ist bei Teilen der Teameinheiten bereits dabei. Sophie Nachtigall fehlt wegen ihrer Grundausbildung bei der Bundeswehr.

Am Mittwoch ist „zum Reinkommen“ ein Testspiel gegen den spanischen Zweitligisten Sporting Club de Huelva vorgesehen. Vor dem nächsten Ernstfall testet die Eintracht noch am 25. Januar gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Köln. Eventuell soll es zwischendrin eine weitere Begegnung geben. Wenn nicht, wäre das laut Arnautis nicht allzu schlimm: „Wir können mittlerweile auf einem guten Niveau Elf gegen Elf im Training spielen.“

Über den Rollenwechsel der Eintracht macht sich der Übungsleiter keine großen Gedanken: Als „Gejagte“ ins Jahr zu starten, bedeute „enorme Motivation“. Es sei schön, wenn es nach den Tagen mit Sommerurlaubsfeeling bald wieder losgeht.

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