Eintracht-„Juwel“: Hat Uzun seinen Konkurrenten Chaibi überholt?
Frankfurt - Die Verpflichtung von Can Uzun im Sommer löste bei den Anhängern von Eintracht Frankfurt eine Welle der Begeisterung aus und schürte hohe Erwartungen. Der mittlerweile 19-Jährige hatte beim 1. FC Nürnberg regelmäßig brilliert und die Mannschaft quasi im Alleingang in der zweiten Liga gehalten. Die Talentsucher der europäischen Topklubs hatten ihn ständig im Blick, und laut fussball.news galt er als ein „internationales Toptalents“.
Uzun kommt mehr und mehr in Fahrt
Uzun machte bereits bei seiner ersten Pressekonferenz keinen Hehl aus seinem Selbstbewusstsein: „Natürlich gefällt es mir, dass sich die Fans darüber freuen. Darauf arbeitet man als junger Spieler hin. Ich will den Fans etwas zurückgeben, dafür arbeite ich sehr hart.“ Er beschrieb sich selbst so: „Auf dem Platz denke ich nicht viel nach, ich handele eher instinktiv. Ich definiere mich nicht nur über Tore, ich kann noch mehr – aber es ist schon etwas, was ich gut kann.“
Uzun bewies seine Vielseitigkeit beim Auswärtsspiel in der Europa League in Lyon. In der 85. Minute sicherte Hugo Ekitiké geschickt den Ball und spielte ihn an den eingewechselten Uzun weiter. Dieser erkannte sofort die Gelegenheit und bediente Omar Marmoush mit einem Traumpass. Obwohl der Anschlusstreffer zu spät kam, hatte Uzun erneut seine Klasse unter Beweis gestellt.
Schon drei Scorerpunkte gesammelt
Fünf Tage zuvor hatte er in der Bundesliga gegen den FC Augsburg (2:2) ebenfalls auf sich aufmerksam gemacht. Kaum war er auf dem Platz, erzielte er mit einer beeindruckenden Einzelleistung den Ausgleich. In der Nachspielzeit setzte sich Uzun auf dem rechten Flügel durch und fand mit einer präzisen Flanke Jean-Matteo Bahoya, der jedoch den Siegtreffer verfehlte. In 279 Spielminuten konnte er bereits drei Scorerpunkte verbuchen.
Bisher hat Trainer Dino Toppmöller ihn nur zweimal in der Europa League von Beginn an spielen lassen. In der Liga wartet Uzun noch auf sein erstes Spiel in der Startelf. Der Sprung von der zweiten in die erste Liga ist zweifellos groß und gelingt nicht immer über Nacht. Wird die Geduldsprobe, die das „Juwel“ und sein Umfeld durchmachen mussten, am kommenden Spieltag bei RB Leipzig (Sonntag/19.30 Uhr) enden? Toppmöller lobte ihn nach der Niederlage in Lyon besonders: „Can und Omar haben frischen Wind reingebracht. Vor allem Can hat uns Ballsicherheit gegeben. Das ändert etwas am Spiel, wenn du dich festsetzen und länger im letzten Drittel des Gegners verweilen kannst.“ Es ist bemerkenswert, wie stark er mittlerweile auch körperlich dagegenhält. In Lyon gewann er sechs seiner zehn Bodenduelle - ein beeindruckender Wert und ein klarer Fortschritt in Sachen Durchsetzungsvermögen und Defensivverhalten.
Hat sich Uzun vor Chaibi geschoben?
Mit dieser Leistung dürfte er sich im internen Ranking deutlich verbessert haben. Farés Chaibi, einer seiner Konkurrenten um die Position, konnte im gesamten Halbjahr kaum punkten. Er war auch in Lyon kaum zu sehen, seine gelegentlichen Glanzmomente reichen in dieser Form nicht aus. Toppmöller hat in dieser Saison oft den richtigen Zeitpunkt gefunden, um einen Spieler für seinen Einsatz und seine Weiterentwicklung zu belohnen. Bei Uzun scheint dieser Moment für den nächsten großen Schritt nun gekommen zu sein .