Frankfurt - Nachdem Eintracht Frankfurt am vergangenen Mittwochabend das Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach trotz Unterzahl heldenhaft gemeistert hatte, war die Freude bei Trainer Dino Toppmöller groß. Der ehemalige Profi hat sich mittlerweile vollständig in Hessen etabliert. Der Saisonauftakt in den drei Wettbewerben Bundesliga (14 Punkte), DFB-Pokal (Viertelfinaleinzug) und Europa League (sieben von neun möglichen Punkten) ist gelungen.

Toppmöller hat sich in Frankfurt durchgesetzt

Im Frühjahr des vergangenen Jahres war noch nicht abzusehen, dass dieser Wandel mit Toppmöller gelingen würde. Der Trainer der Hessen war ständig im Rampenlicht. Nach den enttäuschenden Leistungen im Pokal und der Conference League, gab es auch in der Liga kaum Fortschritte. Zwar gelang am Ende der Einzug in die Europa League, aber die Tatsache, dass dafür 47 Punkte ausreichten, war auch ein Zeichen für die Schwäche der Konkurrenz.

Trotzdem hielt Sportvorstand Markus Krösche an Toppmöller fest und hat damit - wie der aktuelle Saisonverlauf zeigt - die richtige Entscheidung getroffen. Und Toppmöller? In einem bemerkenswerten Interview, das er mit seinem Vater Klaus Toppmöller in der aktuellen Ausgabe der Sports Illustrated führte, blickte er zurück auf die Zeiten, in denen es um ihn turbulent wurde. Während sein Vater erklärte, dass Kritik ihn nie getroffen habe, unterschied sich Dino Toppmöller in dieser Hinsicht deutlich.

Toppmöller schöpft zu Hause viel Energie

Er räumte ein: „Bei mir ist das anders, mich haben die Niederlagen und die Kritik in der Rückrunde sehr wohl beschäftigt, und ja, ich habe das durchaus mit nach Hause genommen.“ Doch zu Hause konnte Toppmöller voll und ganz auf seine Familie zählen: „Gerade zu Hause tanke ich enorm viel Kraft. Im letzten Jahr saß ich am Tag vor dem Bayern-Spiel daheim beim Abendessen, da sagte mir meine Frau, wie genial das doch eigentlich sei: Morgen im eigenen Stadion gegen die Bayern, mit mir als Cheftrainer der Eintracht, besser ginge es doch kaum, ein absoluter Traum.“ Nur wenige Tage nach dem Debakel gegen den Drittligisten Saarbrücken gewann das Spiel gegen die Bayern triumphal mit 5:1.

Diesen Moment bezeichnete Toppmöller im Rückblick als „ganz wichtig“, ihm sei deutlicher geworden, „wie grandios dieser Job ist“. Der ehemalige Profi versucht, genau diese Begeisterung und Leidenschaft an seine Spieler weiterzugeben : „Wenn sie alles geben, wenn sie sich reinhauen, dass ich ihnen zwar nicht versprechen kann, dass sie gewinnen, aber dass die Wahrscheinlichkeit deutlich steigt. Ein bisschen positive Beklopptheit hilft in dem Job.“ Diese Einblicke verdeutlichen, wie sich Toppmöller weiterentwickelt hat. Er öffnet sich, nimmt seine Spieler und auch die Fans mit solchen Einschätzungen mit und wächst dadurch weiter.