Möglich durch Spielordnung-Anpassung

Eintracht-U23 vor Einstieg in die Hessenliga

14. Februar 2022, 17:44 Uhr

Die U23 der Frankfurter Eintracht in der Regionalliga: ein Bild, an das sich Fans womöglich schnell gewöhnen müssen. Hier mit Olivier Djappa und Borussia Fulda. Foto: Charlie Rolff

Steht der erste Hessenliga-Neuling der kommenden Saison fest? Nach Informationen unseres Portals findet am Dienstagabend ein informeller Austausch der Verbandsspitze mit den Hessenligisten statt, um über einen Einstieg von Eintracht Frankfurts U23 zu sprechen.

Heute verkündete die Eintracht ihr Ansinnen und erklärte dies im Namen von Sportdirektor Markus Krösche in erster Linie mit der strategischen Ausrichtung, um den Übergang vom Nachwuchs- in den Profibereich zu vereinfachen.

Gerüchte, dass der Bundesligist seine 2014 abgemeldete zweite Mannschaft wieder in den Spielbetrieb integrieren möchte, kamen erstmals vor der Saison 2020/21 auf. Konkreter wurde es im November 2021, als nicht zum ersten Mal das Gerücht die Runde machte, dass Hessen Dreieich sein Startrecht an die SGE verkaufen würde.

Allerdings kann die Eintracht sogar ohne Dreieicher Hilfe direkt in der Hessenliga starten. Ab 1. Juli wird in der Spielordnung unter Paragraph 21 ein Passus eingefügt, der dem Anliegen der Frankfurter die Türen öffnet. „Der Verbandsspielausschuss kann eine untere Mannschaft eines Vereins der Lizenzligen (Bundesliga, 2. Bundesliga sowie der 3. Liga) (...) in eine Spielklasse auf Verbandsebene eingruppieren. Gleiches gilt auch für Vereine, deren A-Junioren-Mannschaft in der A-Junioren-Bundesliga spielt.“ Beide Fälle treffen auf die Eintracht zu, die je nach Verbandswillen in Hessen-, Verbands- oder Gruppenliga einsortiert werden könnte. Laut Pressemitteilung der Eintracht geht es aber konkret um die Hessenliga. Die SGE erwartet eine Entscheidung bis Ende Februar.

Wo kann gespielt werden?

Ein solches Vorgehen ist bereits seit einigen Jahren auf Kreisebene möglich. Vor der Saison 2017/18 entschied der Kreisfußballausschuss Gelnhausen, die neuformierte zweite Mannschaft des FC Bayern Alzenau in der A-Liga statt der untersten Klasse an den Start gehen zu lassen. Der FCB wurde auf Anhieb Meister, nahm allerdings keinem anderen ambitionierten Verein einen Aufstiegsplatz weg, da die Aufsteigerzahl für besagte Saison erhöht wurde.

Ob ein Frankfurter Einstieg in die Hessenliga ähnlich geräuschlos vonstattengeht? Es darf zumindest bezweifelt werden. Keine einzige U23 eines Bundesligisten spielt derzeit auf Oberliga-Niveau, ein schneller, finanziell forcierter Aufstieg in die Regionalliga dürfte das Ziel der SGE sein. Allerdings gibt es noch einige offene Fragen: Zum Beispiel nach dem neuen Zuhause der zweiten Mannschaft. Am Riederwald wird die Eintracht mit ihrer U23 wohl nicht antreten können, Infrastruktur und Platzbelegung schließen das Leistungszentrum aus. Auch deshalb wurde immer wieder eine Kooperation mit Hessen Dreieich ins Spiel gebracht, der SCHD verfügt über die nötige Infrastruktur. Hierzu äußerte sich die Eintracht in der Verlautbarung nicht.

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