Eitel Sonnenschein an der Bornwiese

20. August 2024, 12:05 Uhr

Mahamadou Juwara (rechts) war das erste Mal für die SG Bad Soden am Ball und überzeugte auf Anhieb. © Ralf Hofacker

Mit Stürmer Klarke Greenham (25) und Abwehrspieler Mahamadou Juwara (23) hat sich die SG Bad Soden noch einmal erheblich verstärkt und damit vor dem Gastspiel am Sonntag beim CSC Kassel, dem mutmaßlich ernsthaftesten Bewerber um den Meistertitel in der Verbandsliga Nord, ein überdeutliches Zeichen an die Konkurrenz gefunkt.

Während im Falle Greenhams einem Einsatz am Samstag gegen Flieden (3:1) weniger die beinahe auskurierten Probleme nach einer Sprunggelenk-OP im Wege standen, sondern die Wechselmodalitäten des zuletzt für Neuhof aktiven Briten noch nicht abgeschlossen waren, stand Juwara gegen Flieden in der Startelf und überzeugte, obwohl zuvor erst zweimal mit den neuen Kameraden im Training, auf Anhieb.

SG Bad Soden: Neue Spieler beeindrucken Trainer Lars Schmidt

Beide waren Lars Schmidt, Trainer der SG Bad Soden , im vergangenen Jahr beim Gastspiel in Neuhof aufgefallen, „als wir nur mit Ach und Krach gewonnen haben“. Die Vorzüge der beiden waren unübersehbar: „Gegen Greenham zu spielen ist körperlich unangenehm, der marschiert, hat keine Angst und verkörpert damit Eigenschaften, die ich besonders schätze.“

Während Greenham vielleicht auch wegen der langwierigen Knöchelblessur womöglich aus dem Fokus etwaiger Mitbewerber geraten war, galt es im Falle Juwaras andere Vereine auszustechen. „Er war bei Türk Gücü Friedberg gelistet, hatte aber eine Gastspielgenehmigung für Hanau 1960 und hat beim Testspiel der Hanauer in Bad Soden auch gegen uns gespielt“, berichtet Lars Schmidt und verriet, dass die SG Bad Soden sich im Abwehrbereich auch um Vincent Köhler (23) vom 1. FC Erlensee bemüht habe. Dass der Köhler-Deal platzte und nun Juwara an der Bornwiese angeheuert hat, dürfte Sodens Schaden nicht sein. Am Samstag gegen Flieden bestätigte der weiterhin in Neuhof arbeitende Gambier jene Qualitäten, die Schmidt auch im Rückspiel gegen den SVN im Spätherbst vergangenen Jahres beeindruckt hatten: „Da hat er nicht nur wie ein Flummi auf seiner Seite Betrieb gemacht, sondern auch gezeigt, dass er Zweikämpfe mit großer Schärfe führen kann.“

Der Neue nimmt nun jene Position in der Abwehrkette ein, die bislang Jaroslav Kymlicka vorbehalten. Weil der aber in der vergangenen Saison rund acht Monate wegen einer Schambeinentzündung ausgefallen war und heuer seit dem Hessenpokalsieg in Bronnzell mit einer Muskelverletzung ausfällt, sah man sich an der Bornwiese veranlasst, zu handeln. Schmidt: „Wir haben in der letzten Saison mit einer Versehrtentruppe um den Aufstieg in die Hessenliga gespielt und sind ganz knapp gescheitert. Das möchte ich nicht noch einmal erleben.“

SG Bad Soden: Trainer Schmidt ist kein Sozialarbeiter

Schlechte Karten jetzt also für Kymlicka? „Jeder Spieler, der sich für uns einbringt, und so einer ist Jaro ganz gewiss, kann sich meiner Empathie sicher sein. Ist er wieder fit, wird er Spielzeit bekommen. Ich sage aber auch: Ein Sozialarbeiter bin ich nicht“, betont Schmidt, der auch am Samstag während des Derbys vor einer kniffligen Personalentscheidung stand, als er nach 20 Minuten Marcel Mosch für Betim Mezini einwechselte, der, geschwächt von einer Magen-Darmerkrankung, neben sich stand. „Jermaine Brando hat gut trainiert, Semih Aydogan war auch immer da und hat sich reingehängt. Soll ich da Mosch bringen, der in der Vorbereitung verletzungsbedingt kürzertreten musste? Gefragt waren Ballsicherheit, Ruhe und eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass etwas Produktives herauskommt, da bin ich an Moschi nicht vorbeigekommen“, gewährt Schmidt Einblick in die Entscheidungsfindung – und wurde nicht enttäuscht. Der ehemalige Regionalligaspieler Mosch, der sieben (!) Kilo abgenommen hat, war sehr präsent und steuerte gegen Flieden nach beeindruckend rasantem Sprint auf Zuckerpass von Mert Pekesen auch das 2:0 bei.

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