Endet die 27-jährige Wartezeit für Bad Soden?
Lukas Ehlert (rechts) und die SG Bad Soden wollen gegen den TuS Hornau in die Hessenliga aufsteigen. © Memento36
In der Qualifikation für dieses Finale setzte sich die SG Bad Soden sich gegen den Hessenligavertreter SC Viktoria Griesheim mit 5:4 und 2:2 letztlich ebenso überzeugend durch wie die Hornauer, die auf dem Weg nach Hanau Verbandsliga-Süd-Vize Pars Neu-Isenburg sogar in beiden Spielen bezwangen (5:1, 1:0).
Relegations-Endspiel zur Hessenliga: Vorsicht vor Torjäger Raweri
TuS Hornau ist für die Kurstädter die große Unbekannte. Auffälligster Spieler gegen Neu-Isenburg war der 20 Jahre junge Krish Raweri, der beim 5:1-Sieg zum Auftakt vier Treffer in der zweiten Halbzeit erzielte. Der beidfüßige Offensiv-Allrounder schoss in der abgelaufenen Runde 31 Tore und avancierte damit zum Top-Torjäger der drei Verbandsligen. Raweri befindet sich in Galaform, schoss alleine im letzten Saisonspiel gegen die TSG Wieseck sieben von neun Hornauer Toren. Für Bad Soden dürfte der Hochtalentierte zum Schlüsselspieler werden, den es auszuschalten gilt.
Hornaus Trainer Andreas Klöckner sagt: „Der Junge ist mit seinen 20 Jahren explodiert in dieser Saison, nachdem wir ihn aus Königstein geholt haben. Er hat sensationell gespielt und ist für uns eine Nummer zu groß geworden. Die höherklassigen Klubs jagen ihn schon. Es wird am Dienstag sein letztes Spiel für Hornau sein.“ Aber auch der präzise Distanzschütze Hendrik Sexauer ist in der Offensive einer, mit dem Bad Soden rechnen muss. Sexauer schoss immerhin 15 Saisontore.
Noch nie sind Hornau und Bad Soden aufeinander getroffen. Die junge Hornauer Mannschaft stieg erst vor einem Jahr aus der Gruppenliga in die Verbandsliga auf und marschierte durch auf den zweiten Platz. Das Hornauer Team sei extrem heiß auf dieses Finale: „Für uns ist es das Spiel des Lebens. Wir werden kämpfen bis zum Umfallen“, sagt Erfolgstrainer Klöckner, der großen Respekt vor Bad Sodens routinierter Mannschaft hat. „Den Druck hat Bad Soden, nicht wir. Aber in so einem Spiel kann alles passieren.“ Und Spielausschuss-Chef Klaus Jack fügt hinzu: „Bad Soden kenne ich nur aus der Kur, da war mal mein Vater untergebracht. Ansonsten konnten wir sie leider nicht beobachten, weil wir immer gleichzeitig gespielt haben.“ Immerhin verspricht Jack aufgrund der entstandenen Euphorie eine ordentliche Zuschauerkulisse aus Hornauer Sicht.
Appell von Römmich: Hoffen auf Unterstützung der Region
In freudiger Erwartung auf das Finale sind bei der SG Bad Soden nicht nur Trainer und Mannschaft. Nach dem jahrelang vorbereiteten, aber immer wieder gescheiterten Aufstieg in die Hessenliga ist der Vorstand bereit für den finalen Schritt. Dazu der stellvertretende Vorsitzende Wladimir Römmich: „Zunächst einmal ist uns Hornau aufgrund der Ligenzugehörigkeit nicht groß bekannt. Aber wir haben uns durch unser Netzwerk und die Möglichkeiten, die wir haben, gut vorbereitet.“ Römmich weiter: „Das ist ein 50:50-Spiel.“ Angesprochen auf Hornaus Topangreifer: „Raweri ist ein sehr guter Stürmer mit einem guten Abschluss und Geschwindigkeit. Den kann man nur im Kollektiv halten. Es ist kein Wunder, dass die höherklassigen Klubs an ihm dran sind.“
Sorgen bereitet Römmich Mittelfeldspieler Anto Vinojcic: „Er hatte bis zuletzt eine Erkältung und Fieber. Es wird eng für ihn.“ Ebenso fehlen werden auch Torwart Marco Aulbach (Innenbandverletzung) und nach aller Voraussicht Kapitän und Abwehrspieler Christoph Neiter (Knöchelverletzung). Römmich hofft am Dienstagabend auf die Unterstützung der hiesigen Fußballfans. „Wir sind ein Verein aus der Region und bilden Jugendspieler auch für viele Vereine in der Region aus. Wir wollen hier gerne Hessenliga-Fußball anbieten und hoffen deshalb auf die Unterstützung der Menschen, die mit uns ein heißes Tänzchen und einen schönen Abend erleben können.“
Bitte melde Dich an, oder registriere Dich, um Kommentare schreiben zu können