Endspiel um die Meisterschaft: „Ein 0:0 ist ausgeschlossen“

30. Mai 2024, 10:32 Uhr

Das Rückspiel gegen den SV Flieden II entscheidet die Meisterschaft. Dennis Sorg (links) und der SV Schweben wollen die Ruhe bewahren. © Jonas Wenzel

Am Donnerstag (17.30 Uhr) steigt vielleicht so etwas wie das „Spiel des Jahres“ in der Region: Am letzten Spieltag der A-Liga Schlüchtern kommt es zum Endspiel um den Titel zwischen dem SV Schweben und Buchonia Flieden II. Schwebens Spielertrainer Dennis Sorg (36) ist beeindruckt davon, was beide Teams seit Monaten leisten.

Jetzt kommt das Finale, auf das alle lange spekuliert haben. Einerseits eine für jeden Spieler geile, aber gleichzeitig auch schwierige Aufgabe.

Das ist tatsächlich so. Beide Mannschaften haben unheimlich viele Spiele am Stück gewonnen und eine Serie wird zu Ende gehen. Uns genügt ja bereits ein Unentschieden. Damit könnte ich super leben. Flieden muss mit drei Toren Differenz gewinnen, aber im Fußball ist nichts unmöglich, wie wir am Montag in der Bundesliga-Relegation gesehen haben. Wenn erst einmal ein Tor für Flieden II fällt, dann geht es richtig rund. Von daher gilt es, von Anfang die Ruhe zu bewahren.

Wie geht man so ein Endspiel an?

Wir schauen komplett auf uns. Flieden II muss mit aller Gewalt kommen. Das wissen wir. Erstes Ziel ist es, so lange wie möglich die Null zu halten. Das wird für beide Seiten eine schwierige und knifflige Aufgabe. Dazu kommt die Kulisse. Man hat am Sonntag in Schwarzenfels schon gemerkt, dass das auch eine Rolle spielen wird, wenn plötzlich mehr Zuschauer als normal mit dabei sind. Vor allem bei den jungen Leuten, die so ein Spiel noch nicht gehabt haben, spürt man das natürlich.

Mit welcher Kulisse rechnen Sie?

800 sollten es schon werden. Die Euphorie in Schweben ist schon riesengroß.

Dramaturgie in der A-Liga Schlüchtern: Direktes Duell um Aufstieg

Wie wollen Sie die Nervosität bei den Spielern in den Griff bekommen?

Ich werde versuchen, Druck rauszunehmen und wir müssen es hinbekommen, dass wir dieses Spiel angehen wie jedes andere auch. Ein paar sind noch mit dabei, die die in Schweben legendären Relegationsspiele gegen Veitsteinbach mitgespielt haben.

Hatten Sie schon mal ein Spiel mit einer ähnlichen Dramaturgie am letzten Spieltag?

Mit Reulbach/Brand sind wir vor zwei Jahren am letzten Spieltag in Hofbieber II Meister geworden. Da war der Druck ebenso da. Wir haben damals 1:0 gewonnen. Mein dramatischstes Erlebnis war 2013, als wir mit Lehnerz II am letzten Spieltag noch an Bad Soden vorbeigezogen sind und in der Gruppenliga völlig überraschend Meister wurden. Wir waren an dem Tag schon fertig mit unserem Spiel, aber Soden hatte in Künzell 20 Minuten später angefangen und dann in der Nachspielzeit noch das entscheidende Tor kassiert. Das kann man einfach nicht beschreiben.

Was macht den SV Schweben 2023/2024 aus?

Wir sind unfassbar ausgeglichen besetzt, gerade in der Offensive. Jetzt fällt uns natürlich wegen seines Feldverweises unser Top-Torjäger Florian Storch aus. Aber es macht uns ja aus, dass wir unberechenbar sind und viele verschiedene Torschützen haben. Das ist bei Flieden II ähnlich. Wir haben vier Spieler, die bereits zweistellig getroffen haben.

Also scheint ein 0:0 ausgeschlossen. Auch von der allgemeinen Konstellation und Ausgangslage her?

Eigentlich schon. Zumal wir einen kleinen Platz haben und es nicht unsere Art ist, Fußball im Verwaltungs-Modus zu spielen. Wir wollen unsere Chancen suchen, um selbst Tore zu erzielen.

In einer Relegation ginge es gegen Bellings/Hohenzell und Lauterbach.

Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Aber wir wissen schon, dass das durchaus passieren kann, wenn wir einen schlechten Tag erwischen.

Könnte die aktuelle Mannschaft die Kreisoberliga stemmen? War der Abstieg sogar ein Glücksfall?

Wir haben uns mit jungen Leuten verstärkt, die richtig Gas geben. Die Mannschaft ist deutlich stärker geworden als in der vergangenen Saison.

In der Jugend gibt es die JSG Flieden/Schweben. Werden Spieler, die am Freitag im Topspiel der A-Junioren-Gruppenliga auflaufen, morgen als Gegner auf dem Platz stehen?

Das wird nicht passieren. Louis Kress und Tyler Sorg sind seit zwei Wochen nicht mehr bei den Senioren dabei, denn die A-Junioren haben Priorität. Wie das Flieden handhaben wird, kann ich nicht sagen.

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