„Erfolgstrainer“ fordert den Videobeweis: Neuling ärgert Primus
Hornaus Trainer Andreas Klöckner forderte zwar vergeblich einen Videobeweis, konnte mit dem Punkt gegen Spitzenreiter Walldorf aber dennoch gut leben. © Stefan Tschersich
Auf der hoch gelegenen Sportanlage am Reis im Kelkheimer Stadtteil galten die Walldorfer als Favorit, doch Vorsicht war geboten, denn der Vorletzte hatte vor einigen Wochen dem Aufstiegsanwärter Bayern Alzenau ein 0:0 abgetrotzt und davor in Waldgirmes überraschend hoch mit 6:0 gewonnen. Die Gäste kamen auf dem nassen und rutschigen Kunstrasenplatz entsprechend schwer in die Partie. Immer wieder lief man in Konter, Hornau wartete auf die Umschaltmomente und zog dann mit seinen schnellen Spielern die Gegenangriffe auf. Auffällig war bei Walldorf zudem, dass man sich auffällig viele Ballverluste und Fehlpässe leistete.
Kein Videobeweis in der Hessenliga – aber eine Überraschung
Dennoch konnte der Spitzenreiter das Spiel im letzten Drittel der ersten Halbzeit mir den Toren von Hady Kallo (36.) und Kian Rebner (41.) auf seine Seite ziehen. Mit der Anerkennung des ersten Treffers war Hornaus Trainer Andreas Klöckner überhaupt nicht einverstanden, forderte den Schiedsrichter auf, sich die Szene auf der Veo-Kamera anzuschauen. Seiner Meinung nach ging der Entstehung des Gästetores ein klares Foulspiel voraus. Für seine vehementen Reklamationen holte sich Klöckner die Gelbe Karte ab. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber durch einen Freistoß von Hendrik Sexauer in den Winkel (51.) heran und vergaben kurz danach mit Robin Hofmann die Chance zum Ausgleich. Der holte dann den Foulelfmeter heraus, den Walldorfs Torhüter Denis Wieszolek mit einem unnötigen Foul verursachte und dafür die Gelbe Karte erhielt. Sexauer verwandelte zum Ausgleich (65.) und fortan war es ein wildes Spiel ohne Linie auf beiden Seiten. Da beide Teams das Wechselkontingent voll ausschöpfen wollten, kam in der Schlussphase nur noch wenig Spielfluss auf. Hornau verdiente sich den Punkt letztlich mit einer Energieleistung gegen lethargisch auftretende Walldorfer, die am Samstag schon von Bayern Alzenau (gegen den Hünfelder SV) als Spitzenreiter abgelöst werden könnten. Und so war Trainer Artur Lemm schon während der Begegnung sichtlich unzufrieden und tat dies auch in der trotz der Kälte im Freien veranstalteten Pressekonferenz kund: „Ich bin natürlich enttäuscht aufgrund des Ergebnisses am Ende, weil wir 2:0 geführt haben. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, schon in der ersten Halbzeit nicht. Mit Ball haben wir nicht die Lösungen gefunden, viel zu schnell Bälle verloren. Es gab keine gute Balance im Passspiel. Trotzdem waren wir gefährlich, da kamen wir ab und zu gut durch. Vielleicht ist auch unser Anspruch zu hoch, dass wir etwas runter fahren müssen. Hornau hat nach dem Seitenwechsel alles reingelegt. Vielleicht hatten sie auch Wut im Bauch wegen der Schiedsrichterentscheidung. Es war dann ein wildes und emotionales Spiel. Von daher ist das 2:2 für Hornau verdient.“ Hornaus Trainer Andreas Klöckner, mit seinem Team zweimal in Folge aus der Gruppenliga bis in die Hessenliga aufgestiegen und von daher vom Moderator als „Erfolgstrainer“ vorgestellt, sagte: „Für uns sind solche Spiele gegen einen Tabellenführer leichter als gegen Mitkonkurrenten, vielleicht ist da der Druck nicht so hoch. So konnten wir befreit aufspielen, wollten aggressiv und laufstark sein. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, der Glaube war da. Walldorf hatte was zu verlieren, wir konnten etwas gewinnen. Das gibt uns Selbstvertrauen und den Glauben an die eigene Stärke.“
Die Statistik TuS Hornau: Archut; Hein (82. Bruni), Neukum (87. Rachor), Dietze, Gatamura - Krönert, Redai - Hofmann (90. Leifermann), Zacharides, Grill (77. Schlaht) - Sexauer (90.+4 Erbe). SV Rot-Weiß Walldorf: Wieszolek; Kishi, Redl, Belavskis - Boutayeb (66. Cortijo Lange), Grünewald, Enders (57. Hartmann), Rebner, Jaadar (62. Fröls) - von Hagen, Kallo (85. Sulejmani). Schiedsrichter: Nils Ole Vitt (FC Ederbergland). Zuschauer: 257. Tore: 0:1 Hady Kallo (36.), 0:2 Kian Rebner (41.), 1:2 Hendrik Sexauer (51.), 2:2 Hendrik Sexauer (65., Foulelfmeter).
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