Hessenliga: Ohne 17 im Topspiel
Erlensee mit überragender Moral
Dass nun rund um den Verein sogar von der Regionalliga geträumt wird, das lässt den Trainer kalt. "Wenn jemand wissen will, ob wir in die Regionalliga aufsteigen könnten, dann bin ich der falsche Ansprechpartner. Was ich aber sagen kann ist, dass wir das Maximale aus jedem Spiel und der Saison herausholen wollen."
Wie sich seine extrem ersatzgeschwächte Mannschaft im Schlager verkaufte, gefiel Breideband so richtig: "Teil dieser Mannschaft zu sein, das macht mich unheimlich stolz. Man muss sich das mal überlegen: Heute hatten wir noch 11 Spieler aus dem 28-Mann-Hessenligakader dabei. Das war grandios, wie wir uns hier verkauft haben."
Das Stadtallendorf der Bitte um eine Verlegung nicht nachkam, stieß vielen in Erlensee bitter auf. "Ich werde mich da jetzt zu keiner Aussage hinreißen lassen. Aber unser Wunsch wurde relativ schnell vom Gegner abgebügelt. Die passende Antwort haben wir gegeben", so der Trainer des 1. FC Erlensee.
Dass man nun auch gegen Stadtallendorf nach dem 2:1-Sieg aus dem Herrenwaldstadion nun den direkten Vergleich gewonnen hat, passt ins Bild. "Wir haben jetzt gegen sieben Gegner zweimal gespielt und haben alle direkten Vergleiche für uns entschieden. Das ist auch unser Ziel, wenn wir gegen die Barockstadt spielen."
Die 500 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz am Fliegerhorst sahen ein Spiel, in dem sich beide Seiten eine Halbzeit lang neutralisierten. Die Partie war 45 Minuten lang von viel Taktik bestimmt. Erlensee musste stark ersatzgeschwächt spielen, hatte nur noch Spieler aus der zweiten Mannschaft auf der Bank. So war klar, dass es ganz am Schluss auch eine Frage der Körner werden würde. Stadtallendorf verzichtete auf Leute wie Seck, Lindenthal oder Del Angelo Williams, die allesamt nur auf der Bank saßen.
Richtig die Post ab ging dann aber im zweiten Abschnitt. Jetzt wurde die Partie der Bezeichnung "Topspiel" jederzeit gerecht. Die aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren hatten zunächst Pech, als Tim Zimpel bei seiner Doppelchance gleich zwei Mal scheiterte. Erst rettete Eintracht-Keeper Sahin, dann bekam Arifi seinen Fuß in höchster Not noch in den zweiten Ball von Zimpel (59.).
Das 1:0 fiel nur 120 Sekunden später und war höchst sehenswert. Danny Fischer traf mit einem Tor Marke "Tor des Monats", als er den Ball Volley mit links in die lange Ecke setzte. Dieser Ball war unerreichbar für Sahin. Und dann hatte Stadtallendorf nochmals Dusel, als Schadeberg im Fünfer von hinten gegen Lüdke schubste. Hier hätte sich keiner der Gäste über einen Elfmeterpfiff beschweren dürfen (70.).
Die Statistik:
1. FC Erlensee: Westenberger; Fischer, Meub, Frey, Hixt, Spindler, Lüdke, Koloczek, Zimpel (90.+2 Müller), Forster, Wagner.
TSV Eintracht Stadtallendorf: Sahin; Schadeberg, Phillips, Ofori, Arifi (79. Schütze), Zildzovic, Wiessner, Cecen, Heuser, Bartheld (65. Lindenthal).
Schiedsrichter: Marcel Rühl (Wetzlar).
Zuschauer: 500.
Tore: 1:0 Danny Fischer (61.), 1:1 Amar Zildzovic (84.).
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