Erst 5:2, jetzt 4:2: Eddersheim besiegt Nachbar Walldorf erneut

26. Oktober 2024, 16:08 Uhr

Eddersheims Dominik Wüst (links) holte eine Rote Karte raus und bereitete das wichtige 3:2 vor. © Siggi Larbig

In einem intensiven und ereignisreichen Hessenliga-Spiel unterlag der Tabellenzweite SV Rot-Weiß Walldorf mit 2:4 (1:2) gegen den benachbarten FC Eddersheim. Es war die erste Heimniederlage der Walldorfer in dieser Runde. 

Beide Vereine liegen nur zwölf Kilometer Luftlinie entfernt, obwohl sie unterschiedlichen Kreisen und Regionen angehören. Die Gäste erwischten einen Start nach Maß. Eine Freistoßflanke von FCE-Kapitän Jonas Kummer köpfte Mittelstürmer Halil Ibrahim Yilmaz zum 0:1 ein (2.). Die Hausherren, sichtlich geschockt über den frühen Rückstand, kamen nur schwerfällig ins Spiel. Mehrmals landete der Ball nach Spieleröffnungen im Seitenaus. Dennoch kam Walldorf zu ersten Chancen. Stürmer Hady Kallo vergab die erste zu überhastet, scheiterte dann auf Zuspiel von Sturmpartner Luis Miguel Cortijo Lange an Eddersheims Torhüter Daniel Zeaiter. Auf der Gegenseite war es wiederum Yilmaz, der vor RW-Torwart Denis Wieszolek vergab.  

Erst 5:2, jetzt 4:2: Eddersheim besiegt Nachbar Walldorf erneut

Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde konnte Eddersheim auf Zuspiel von Laurin Vogt durch Kummers Distanzschuss den Vorsprung auf 2:0 verdoppeln (29.). Die 280 Zuschauer sahen auch weiterhin ein umkämpftes Spiel, in dem die Gastgeber schnell zurück kamen. Nach einer Standardsituation war Mittelfeldspieler Matteo Enders zur Stelle und verkürzte auf 1:2 (40). Im Gegenzug verpasste es Noah Schmitt, den alten Abstand wiederherzustellen. Nach dem Seitenwechsel kam Walldorf optimal aus der Kabine. Torjäger Kallo schoss eine Flanke mit dem ersten Angriff zum 2:2 ein (46.). In der 62. Minute zog der Walldorfer Joshua Fröls die Notbremse gegen den Ex-Barockstädter Dominik Wüst. Kein böses Foul, aber durch das Festhalten doch die Verhinderung einer klaren Torchance. Von daher war die Rote Karte die Konsequenz. Eddersheim nutzte den fälligen Freistoß zur erneuten Führung. Wüst traf den Pfosten, den Abpraller verwertete Yilmaz zum 2:3 (64.).      Trotz der Überzahl bekam Eddersheim das Spiel in der Folge nicht in den Griff, ließ in der Schlussphase klarste Torchancen zu. Der eingewechselte Imad Jaadar hatte Zeaiter schon umkurvt und schoss über das leere Tor (84.), kurz darauf traf Kallo mir einem Heber die Latte (86.). Erst in der Nachspielzeit nutzte der überragende Yilmaz einen individuellen Fehler der Gastgeber mit seinem dritten Treffer dazu, den Eddersheimer Auswärtssieg einzutüten (90.+1). Schon im Sommer hatte der Club aus dem Main-Taunus-Kreis in der 1. Runde des Hessen-Pokals in Walldorf mit 5:2 gewonnen und sammelte heute wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, während Walldorf aus den letzten fünf Spielen nur einen Sieg davontragen konnte, dennoch mit dem jungen Team Zweiter bleibt. Eddersheims Trainer Carsten Weber war glücklich: „Heute war der nächste Schritt, nachdem wir vor drei Wochen noch in einer schwierigen Phase steckten. Nach dem 2:2 kamen wir zurück ins Spiel und hatten den Standard nach der Roten Karte auf unserer Seite. Dennoch spürte man dann, dass eine gewisse Angst da war, noch was zu verlieren. Danach wurde es sehr wild, hintenraus hatten wir zweimal Glück, insofern sind wir froh, dass wir das Spiel gezogen haben. Wir hatten viele Momente auf unserer Seite, hatten diese aber in der Saison häufig nicht.“     Walldorfs Trainer Artur Lemm wollte das Spiel wie immer seriös analysieren: „Wenn man 2:4 verliert, ist es schwierig, von verdient oder unverdient zu sprechen. Das Ergebnis spricht erstmal für sich. Das Spiel konnte in beide Richtungen kippen. Wenn wir unsere großen Gelegenheiten zum 3:3 machen kann eine Dynamik entstehen. Wir haben in Unterzahl allen das Gefühl gegeben, dass wir das noch drehen können. Bei so einer jungen Mannschaft ist es normal, dass man nicht die ganze Saison stabil bleibt.“ Am Dienstag (19.30 Uhr) ist Nord-Verbandsligist SV Neuhof zu einem Freundschaftsspiel in Walldorf zu Gast. 

So richtig vom Walldorfer Ausrutscher hätte Alzenau profitieren können. Doch der Tabellenführer kassierte bei Adler Weidenhausen in der Nachspielzeit den Ausgleich durch Thomas Hammer. Zuvor hatte Younes Djebbari die Bayern mit zwei Foulelfmetern auf die vermeintliche Siegerstraße gebracht. Ebenfalls keinen Sieger gab es im Duell Fernwald gegen Hanau 93, während Neuling Unter-Flockenbach beim 4:2 gegen Waldgirmes den vierten Dreier in Folge einfuhr.

Die Statistik SV Rot-Weiß Walldorf: Wieszolek; Kishi (81. Jaadar), Redl, Fröls - Takenaka, Spamer (72. Boutayeb), Grünewald, Enders (67. Kruse), Rebner - Kallo, Cortijo Lange (63. Belavskis).   FC Eddersheim: Zeaiter; Schmitt, Thomasberger, Dujmovic (90. Lang), Speck (71. Wollstadt) - Schur, Kummer - Wüst (90. Herrmann), Vogt, Demirbas (77. Voit) - Yilmaz.  Schiedsrichter: Philipp Metzger (FSV Wolfhagen). Zuschauer: 280.  Tore: 0:1 Halil Ibrahim Yilmaz (2.), 0:2 Jonas Kummer (29.), 1:2 Matteo Enders (40.), 2:2 Hady Kallo (46.), 2:3 Halil Ibrahim Yilmaz (64.), 2:4 Halil Ibrahim Yilmaz (90.+1).  Rote Karte: Joshua Fröls (62., Walldorf) wegen einer Notbremse.

Adler Weidenhausen – Bayern Alzenau 2:2 (1:2). Tore: 1:0 Henrik Peter (16.), 1:1 Younes Djebbari (36., Foulelfmeter), 1:2 Younes Djebbari (45.+3, Foulelfmeter), 2:2 Thomas Hammer (90.+2). FSV Fernwald – Hanau 93 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Tom Woiwod (23., Foulelfmeter), 1:1 Ivan Ljubicic (58.). SV Unter-Flockenbach – SC Waldgirmes 4:2 (3:1). Tore: 1:0 Lotfi Graidia (7.), 1:1 Jacob Pistor (18.), 2:1 Leon Gelzenlichter (19.), 3:1 Torben Höhn (36., Eigentor), 4:1 Lotfi Graidia (75.), 4:2 Kevin Bartheld (85.).