Erst schlechter Empfang, dann eine gigantische Heimfahrt
FSG Vogelsberg hat Kreisoberliga-Aufstieg gebührend gefeiert
Mit gut 50 Leuten war die FSG nach Simmershausen gereist, um dort das letzte Relegations-Spiel zur KOL Mitte zu verfolgen. Die Ausgangslage war einfach: Sofern der RSV Margretenhaun nicht gegen die SGS verlieren würde, wäre Vogelsberg aufgestiegen. Doch letztlich hätten sich die Vogelsbeger die 70-Kilometer-Anreise auch sparen können: Da Schlitzerland durch einen Sieg in Bebra in die Gruppenliga aufgestiegen war, stand der FSG-Aufstieg schon eine halbe Stunde vor Beendigung der Simmershausen-Partie fest.
"Wir haben natürlich den Liveticker verfolgt, was in Simmershausen aber gar nicht so einfach war. Der Empfang war schon ziemlich schlecht", so ein schmunzelnder Spielertrainer Marc Ortwein, dessen Truppe so um circa 20.20 Uhr als Aufsteiger feststand. "Hätten wir das vorher gewusst, wären wir nach Bebra gefahren und hätten mit Schlitzerland zusammen gefeiert. So haben wir aber schon vor Abpfiff in Simmershausen ordentlich gefeiert. Wobei uns die Margretenhauner leidgetan haben." Der RSV scheiterte nämlich das zweite Mal in Folge in der Relegation, obwohl er in beiden Spielen die fußballerisch bessere Mannschaft war.
"Deshalb haben wir erst einmal versucht, die Spieler zu trösten, und dann erst auf dem Parkplatz wieder gefeiert. Die lange Heimfahrt war gigantisch", berichtet Ortwein, dessen Truppe quasi an jeder Tankstelle hielt, um Nachschub zu besorgen. Der ganze Freitagabend in Herbstein wurde ordentlich zelebriert, Samstag ging es für Teile der Mannschaft mit der A-Jugend in Lanzenhain weiter. Gesänge, Bengalos, Zuschauer mit Plakaten und emotionale Reden inklusive.
"Wir sind mit dem Großteil der Mannschaft zum zweiten Mal aufgestiegen, haben kaum einmal Spieler von außerhalb dazu bekommen, sondern nur aus der eigenen Jugend integriert", zollt der Spielertrainer seiner Mannschaft Respekt. Viele Neuzugänge wird es auch nach dem KOL-Aufstieg nicht geben, vielmehr bleibt der aktuelle Kader komplett zusammen: "Es wird ein Abenteuer mit unserer jungen Mannschaft, wir werden hart für den Klassenerhalt arbeiten müssen. Erst einmal legen wir aber drei Wochen die Beine hoch, die nach den letzten anstrengenden Wochen doch sehr schwer sind."