Erstes Spiel für den Heimatverein nach 18 Jahren

15. August 2024, 10:33 Uhr

Niklas Odenwald spielt längst nicht mehr jedes Wochenende Fußball. Vielmehr vertreibt der Wahl-Münchner seine Freizeit auch mal in der Höllentalklamm in Garmisch. © privat

Dieses Wochenende wird ein ganz besonderes für Niklas Odenwald: Vor 18 Jahren verließ er als 13-Jähriger seinen Heimatverein Teutonia Großenlüder, um heute erstmals wieder für ihn die Fußballschuhe zu schnüren.

Wenn die Teutonen heute (18.30 Uhr) den TSV Künzell in der Gruppenliga empfangen, wird „Ode“ erstmals für Teutonia Großenlüder ein Punktspiel im Seniorenbereich absolvieren. Als damals 13-Jähriger wechselte er zunächst für ein Jahr zum Hünfelder SV, um anschließend für Rot-Weiss Erfurt, den TSV Lehnerz, die SG Barockstadt und schließlich die SG Johannesberg zu spielen. In Johannesberg war er zudem Trainer.

Emotionale Rückkehr: Erstes Fußballspiel für Heimatverein

Seine Wurzeln aber vergaß Odenwald nie, kiebitzte regelmäßig im Lüdertalstadion und pflegt beispielsweise zu Teutonia-Kapitän und sehr gutem Freund seit Kindheitstagen Sebastian Ebert oder dessen Trainer Dominik Möller ein gutes Verhältnis. Deshalb stand für den gebürtigen Großenlüderer immer fest: „Irgendwann spiele ich wieder für die Teutonia.“ Nun hat Odenwald aber die Heimat verlassen, ist Mitte März nach München gezogen, um dort als Strategischer Einkäufer seine Brötchen zu verdienen und baut sich dort gemeinsam mit seiner Partnerin gerade ein neues Leben auf.

Dennoch hat er sich entschlossen, seinen Pass nach Großenlüder zu legen und nutzt das verlängerte Wochenende – in Bayern ist heute Feiertag – um seinen Heimatbesuch mit seinem ersten Aufschlag bei den Teutonen zu verbinden. „Ich freue mich riesig“, sagt er und fügt an: „Ich will, wenn ich da bin, der jungen, talentierten Mannschaft einfach mit meiner Erfahrung helfen.“ Großenlüder hatte den Auftakt gegen Odenwalds Ex-Verein Johannesberg verloren, zuletzt aber in Schwarzbach gewinnen können.

Wie oft der 31-Jährige aber tatsächlich helfen wird, steht in den Sternen, denn Odenwald hat seine Prioritäten neu geordnet und gibt zu, dass er seit seiner Ankunft in München im März noch nicht einmal ein Spiel der drei Münchner Proficlubs im Stadion verfolgt hat. Der Hertha-Fan lebt mit seiner Partnerin im Süden der Millionenstadt. 25 Minuten mit der U-Bahn in die Innenstadt, 45 Minuten mit dem Fahrrad bis zum Starnberger See. „Es lässt sich hier schon sehr gut aushalten“, sagt Odenwald und lacht, während er von seinen ersten Monaten in der Weltmetropole schwärmt – und zugibt: „80.000 Einwohner wie in Fulda oder knapp 2 Millionen. Das ist schon ein Unterschied.“