„Es ist schon nach zwölf“

26. April 2024, 06:42 Uhr

Die Situation der SG Kerzell ist prekär. Das weiß Sascha Heil, der bester Torschütze beim Gruppenligisten ist und eigentlich nur noch für die Reserve zuständig sein sollte. © Jonas Wenzel

Quo vadis, SG Kerzell? Die Lage im Gruppenliga-Abstiegskampf ist ernst, der Negativlauf bedenklich. Dass nun im Abstiegskracher gegen den FSV Thalau die Wende erfolgt, hofft Routinier Sascha Heil.

Mit sieben Toren ist Heil bester Torschütze der SG Kerzell . Das kommt unerwartet, selbst für den 33-Jährigen. Zum einen holte der Club mit Marc Röhrig und Marc Götze hessenligaerfahrene Offensivspieler. Zum anderen war die Absprache vor Saisonbeginn, dass Heil gemeinsam mit Kevin Junk ausschließlich das Traineramt bei der A-Liga-Reserve begleitet. Doch schon früh sorgten Verletzungen für Personalmangel, so dass Heil in die Gruppenligaelf beordert wurde – und bis heute dort aktiv ist.

Gruppenliga-Abstiegskampf: Quo vadis, SG Kerzell?

War jene Thematik anfangs für den Routinier aufgrund der guten Platzierung der Reserve verkraftbar, ist spätestens zum jetzigen Zeitpunkt die Situation „nicht zufriedenstellend“. Nach fünf heftigen Pleiten in Folge ist auch das A-Liga-Team im Abstiegskampf angelangt, was Heil zu schaffen macht. Droht ihm etwa ein Doppelabstieg?

Ein solches Szenario schiebt der 33-Jährige erstmal zur Seite, kennt aber zu gut die Tabelle. Sollte kein osthessisches Team aus der Verbandsliga absteigen , darf der Gruppenliga-Drittletzte Relegation spielen. „Mehr als das ist nicht mehr drin“, sagt Heil offen. Sieben Spiele verbleiben noch, sieben Chancen auf Punkte besitzt Kerzell. „Wenn jetzt nicht der Ernst der Lage in der Mannschaft angekommen ist dann frag ich mich, was noch passieren muss. Dass ein Abstieg nichts schönes ist, wissen junge Spieler vielleicht noch nicht. Das Trainerteam und auch ich versuchen das der Mannschaft einzutrichtern. Denn Fakt ist auch, dass die Saison nach einem Abstieg viele Schwierigkeiten mit sich bringt. Die Uhr zeigt für uns nicht fünf vor zwölf an, sondern es ist schon nach zwölf“, wählt Heil deutliche Worte.

Gruppenliga: Bei der SG Kerzell ist es schon nach zwölf

Mit nur drei Siegen hat Kerzell die wenigsten, dafür aber mit neun Unentschieden die zweitmeisten der Liga gesammelt. Dass die die Elf von Christian Kreß und Röhrig davon nichts kaufen kann, weiß auch Heil: „Das Rechenbeispiel ist doch einfach. Lieber gewinne ich drei Mal und habe ich genauso viele Punkte. Und bestenfalls gewinnen wir gegen direkte Konkurrenten.“ Direkte Konkurrenten sind im Keller der FSV Thalau und der RSV Petersberg. Zwei Gegner, gegen die Kerzell noch spielt. „Es müssen Punkte her. Auch gegen andere Mannschaften“, verdeutlicht Heil, der mit seinem Team schon am Sonntag (15 Uhr) im Kracher gegen Thalau nach fünf sieglosen Spielen wieder dreifach punkten will. „Beim 1:1 im Hinspiel haben wir glücklich einen Punkt geholt. Die jetzige Konstellation hat viel Brisanz, außerdem ist es ein Derby und Derbys müssen gewonnen werden. Es gibt keine Ausreden und ein Punkt langt nicht“, nimmt Heil das Kollektiv in die Pflicht. Zur neuen Saison, so der Plan, ist er wieder Spielertrainer der Reserve. Bis dahin würde der Offensivspieler gerne zwei Klassenerhaltspartys erleben.

In Aufstiegskampf möchte EES nach zwei Niederlagen wieder in Großenlüder in die Spur kommen. Ob die Rhöner im Kampf um Platz zwei von Horas Unterstützung bekommen? Im Verfolgerduell empfängt der FVH Schlüchtern und will den zweiten Sieg des Kalenderjahres einfahren. Außerdem ist Spitzenreiter Aulatal nach dreiwöchiger Pause wieder im Einsatz und kann bei Bad Sodens Reserve den nächsten Schritt zur Meisterschaft gehen. Oder hat die Spielpause die SGA aus dem Rhythmus gebracht?