Fan-Unterstützung vom Balkon

31. Oktober 2023, 06:06 Uhr

Foto: Stefan Tschersich

In unserer Nachspielzeit geht es in dieser Woche um außergewöhnliche Fangruppierungen, besondere Spielorte und unverhoffte Spielertrainer.

Die Fans vom Balkon

„SK37“ ist die wahrscheinlich außergewöhnlichste Fangruppierung in der Hessenliga: Denn direkt am Sportgelände des VfB Marburg liegt das Funktionsgebäude des Vereins. Im Erdgeschoss befinden sich Umkleideräume und Vereinskneipe, in den Obergeschossen hingegen Wohnungen. Und in einer Wohnung versammeln sich just zu den Spieltagen Fans des VfB, geben verbal Vollgas und genießen von dem Balkon aus in rund zehn Metern Höhe beste Sicht auf das Geschehen. Der Name „SK37“ leitet sich indes von der Adresse des Sportgeländes ab, das in der Gisselsberger Straße 37 verortet ist. „SK“ steht für Südkurve. Wer Fankultur mag, sollte dem VfB einen Besuch abstatten.

Wo alles begann

Am Freitag betrieb unser Redakteur Johannes Götze eifrig Werbung für das „Steilhang-Spiel“ in Großenbach. Nicht entgangen war das Marcel Hein, der unter anderem für den Hünfelder SV in der Hessenliga spielte und den Artikel im E-Paper dieser Zeitung las, weil er längst nicht mehr in der Region lebt. Das verriet unserem Redakteur am Rande des Spiels Heins Vater, der „liebe Grüße“ ausrichten sollte und in Erinnerungen schwelgte: „Auf dem Platz haben Marcel und Tizian Göbel das Torwartspiel gelernt. Fast jeden Tag waren sie hier. Stundenlang.“ Göbel hütet mittlerweile das Tor des Verbandsligisten SG Eiterfeld/Leimbach, Hein blickt aus der Ferne auf das Treiben in der Fußballregion. Grüße zurück.

Lieber gen Norden

Ein großes Thema war in den vergangenen Tagen der Spielort der Gruppenliga-Partie Freiensteinau gegen Horas. Statt sich aber darüber Gedanken zu machen, ob auf Rasen oder Kunstrasen gespielt wird, sollte sich der FVH lieber fragen, warum es gegen die Vereine aus dem Kreis Schlüchtern nicht läuft. 2:2 in Freiensteinau, 1:1 in Schlüchtern und bei Bad Soden II und natürlich das verrückte 0:9 gegen Oberzell/Züntersbach – so die bescheidene Bilanz des Tabellenführers gegen die Südteams. Da trifft es sich gut, dass die nächsten beiden Gegner – Aulatal und Hönebach – aus dem Kreis Hersfeld/Rotenburg kommen.

Der Coach vorne drin

Beim 2:0-Erfolg über die SG Kerzell schnürte Stanislav Szilagyi, Trainer des RSV Petersberg, wieder die Fußballschuhe. Eine Dauerlösung soll das zwar nicht sein, gegen Kerzell trug sich Szilagyi aber in die Torschützenliste ein – und nahm seinen erfolgreichen Gruppenliga-Einsatz nach dem Spiel mit einer Menge Humor: „Die Jungs haben ein anderes Gesicht gezeigt. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich da vorne ein bisschen rumgestanden habe. Weil viel bewegt habe ich mich nicht.“ Als einziges Manko stellte der 42-Jährige die Chancenverwertung heraus. „Aber wenn so ein Stürmer wie ich dann vom Platz geht, wer soll die Tore schießen?“, fragte Szilagyi scherzhaft.