Fast wie einst Jean-Marie Pfaff

16. April 2024, 09:51 Uhr

Max Vogler wuchtet Einwürfe problemlos bis in den Fünfmeterraum. © Charlie Rolff

Um kuriose Einwürfe und Kameraplätze, Feldspielern im Tor und interessante Interviews geht es in dieser Woche in der Nachspielzeit.

Vogler und Pfaff

„Beinahe wie der Pfaff damals“, sagte Roland Vogler am Samstag auf dem Parkplatz in Waldgirmes schmunzelnd und spielte auf eine Szene an, die seinem Sohnemann Max beinahe überregionale Aufmerksamkeit hätte bescheren können. Der ist nämlich Rechtsverteidiger des Hessenligisten Hünfelder SV und wuchtet Einwürfe problemlos bis in den Fünfmeterraum. Auch beim langweiligen 0:0 in Waldgirmes tat er das des Öfteren und einer davon wurde lang und länger, sprang kurz vor SCW-Keeper Maik Buss auf, der sich dann streckte und das Leder gerade so über die Latte lenkte. Hätte er den Ball einfach ins Tor springen lassen, hätte es statt Ecke für Hünfeld Abstoß für Waldgirmes gegeben, denn per Einwurf dürfen keine Tore erzielt werden. Aber wäre der Ball reingegangen, nachdem ihn wie im vorliegenden Fall Buss berührt hatte, hätte der Treffer gezählt. Fast so wie einst Jean-Marie Pfaff, als der Bayern-Keeper ein legendäres Eigentor erzielte.

Ein edler Mistwagen

In der Rhön ist es laut Sprachgebrauch immer schön. So war es auch am Sonntag beim Derby zwischen Ehrenberg und EES, das torgranate.de mit der Kamera begleitete . Der zuständige Kollege für die Videos wurde dabei auf einem Anhänger platziert, mit dem in der Vergangenheit augenscheinlich schon Landwirtschaft betrieben wurde. Typisch rhönerisch halt. Ob der nebenstehende, im Sonnenlicht funkelnde Porsche dem Besitzer des „Mistwagens“ gehörte, ist bis dato ungeklärt.

Starke Interviews

Dem Frauenfußball eine angemessene Bühne geben – das war am Samstag das Ziel der Redaktion, als das Verbandsliga-Topspiel zwischen Eiterfeld und Freiensteinau anstand. Im Format „ Torgranate pur by Fronius “ sollten Spielerinnen nach der Partie vor der Kamera ihre Analyse abgeben. Für die Frauen-Teams ein ungewohntes Format, entsprechend schwierig war es, eine Eiterfelderin nach der 0:5-Packung von einem Interview zu überzeugen. Kapitänin Nina Spilke stellte sich letztlich – und gab genau wie die Freiensteinauerinnen Melanie Hillenbrand und Christian Reichennauer eine ehrliche und sympathische Analyse ab, von der sich manch kameraerprobterer Mann eine Scheibe abschneiden kann.

Ohne Keeper zum Sieg

Wer sich die gestrige Ausgabe der Fuldaer Zeitung zu Gemüte geführt hat, wird sich daran erinnern, dass Torhüter in der Not auch mal im Feld aushelfen müssen – so geschehen bei der SG Michelsrombach/Rudolpshan in der Kreisoberliga Nord mit Niklas Schröter und Christian Ruck. Dass es auch genau andersherum geht, bewies die A-Jugend der JSG West Ring. Der abstiegsgefährdete Verbandsligist musste mit Lukas Schneider auf einen Feldspieler im Tor setzen, der noch nie im Kasten stand – weil der etatmäßige Schlussmann gesperrt und der B-Junioren-Keeper krank war. Ausgerechnet jetzt glückte West Ring trotzdem der ersten Sieg in der Rückrunde: Alsfeld wurde mit 4:2 geschlagen – und das, obwohl die JSG aufgrund der vorgezogenen Abschlussfahrt nach Prag in der vergangenen Woche nur einmal trainieren konnte.