Faustschlag durch Hohe-Luft-Spieler? Gegner verlässt Platz als Zeichen gegen Gewalt
Surreale Szenen in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld: Nachdem der FSV Hohe Luft II kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit am Freitagabend das 2:1 gegen die SG erzielt hatte, soll laut Joachim Weber, Trainer der SG Haselbach, ein Spieler der Gastgeber abseits der Jubeltraube und im Rücken des Schiedsrichters einen seiner Fußballer ohne erkennbaren Grund mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergestreckt haben.
Faustschlag in der Fußball-Kreisliga? Gegner verlässt Platz aus Protest!
Der Haselbacher musste minutenlang behandelt werden, währenddessen entschied sich die Mannschaft, als Zeichen gegen Gewalt nicht mehr weiterzuspielen und das Feld zu verlassen. Doch dieses Zeichen verpuffte, weil der Schiedsrichter das Spiel nicht etwa abbrach, sondern abpfiff. Die reguläre Spielzeit war zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen, weswegen diese Entscheidung des Schiedsrichters regeltechnisch in Ordnung ist. Allerdings hätte es laut Weber eine lange Nachspielzeit geben müssen, da ein Spieler der SG Haselbach im Verlauf der zweiten Halbzeit wegen einer Knieverletzung lange behandelt werden musste. Das Spiel sei insgesamt nicht unfair gewesen. Dirk Schäfer, Vorsitzender des FSV Hohe Luft, sagt: „Der Spieler von Haselbach hat unseren Spieler angerempelt und unser Spieler hat zurück gerempelt. Mehr war da nicht. Der Schiedsrichter hat daraufhin nach 92 Minuten das Spiel ganz normal abgepfiffen. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.“ Gleichzeitig sagt Schäfer: „Haselbach hat die Tür unserer Gästekabine mutwillig demoliert.“
Bislang liegt kein Sonderbericht des Schiedsrichters vor und damit ist auch nicht zwangsläufig zu rechnen. Dennoch kann das Sportgericht nun tätig werden und zumindest ein Verfahren gegen den vermeintlichen Täter anstrengen. An der Spielwertung wird das sicherlich nichts ändern, da das Spiel nach Ablauf der regulären Spielzeit durch den Schiedsrichter offiziell beendet worden ist. Für die SG Haselbach könnte die Entscheidung des Schiedsrichters das Spiel abzupfeifen und nicht abzubrechen vielleicht sogar ein glücklicher Umstand gewesen sein. Denn: Ein verschuldeter Spielabbruch, der in diesem Falle der SG Haselbach hätte angelastet werden können, zieht meist einen Punktabzug nach sich. Hiervon kann der RSV Petersberg II ein Lied singen.
Es ist nicht der erste Vorfall in dieser Saison, in den der FSV Hohe Luft verwickelt ist. Nach dem Spiel der ersten Seniorenmannschaft zwischen dem FSV Hohe Luft und der SG Dittlofrod/Körnbach (2:2) Ende August soll ein Spieler des FSV Hohe Luft einen Spieler der SG Dittlofrod/Körnbach auf dem Parkplatz aufgelauert und ihn mit einem Faustschlag niedergestreckt haben. Der vermeintliche Täter wurde anschließend für zwölf Spiele gesperrt. Morgen steigt das brisante Rückspiel in Dittlofrod, für das Verbandsaufsicht angeordnet ist.