Hessenliga-Rückkehr
Fernwald vor der Hessenliga-Rückkehr
Verbandsliga Mitte: Fünf Jahre nach dem Rückzug
FSV Fernwald
Der FSV Fernwald dominiert die Mitte-Staffel in dieser Saison und steht unmittelbar vor der Rückkehr in die Hessenliga, aus der sich der Verein nach der Saison 2013/14 aus wirtschaftlichen Gründen zurückgezogen hatte. Mit 70 Punkten und einer Tordifferenz von +70 führt der Verein aus dem Kreis Gießen die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung vor dem TuS Dietkirchen an und kann am Samstag im Heimspiel gegen den als Absteiger feststehenden TSV Bicken mit einem Sieg die Meisterschaft perfekt machen. 60 der 112 erzielten Tore gehen auf das Konto der beiden Torjäger Raffael Szymanski (36) und Felix Erben (24).
Der 32-jährige Szymanski spielte schon zu Hessenliga-Zeiten in Fernwald und wurde mit dem SC Waldgirmes 2009 Hessenliga-Meister. Der 1,98 Meter große Mittelstürmer kam vor der Runde vom SC Teutonia Watzenborn-Steinberg, mit dem er in die Regionalliga aufstieg, dann aber auch direkt wieder abstieg. Erben ist erst 26 Jahre alt und kam 2016 von der TSG Wieseck, spielte aber auch schon 2013/14 Hessenliga in Fernwald sowie in der folgenden Spielzeit bei Eintracht Stadtallendorf.
Trainer der Mannschaft ist Karl-Heinz Stete, der vom Wetterauer Gruppenligisten SKV Beienheim kam und bereits für die kommende Saison zugesagt hat. Schon in der vergangenen Saison stand Fernwald kurz vor dem Hessenliga-Aufstieg und scheiterte in der Aufstiegsrunde im entscheidenden Spiel bei Türk Gücü Friedberg. 2005 stieg der Verein erstmals unter dem Namen FSV Steinbach (einem Ortsteil von Fernwald) in die Oberliga Hessen auf. 2007 benannte sich der Verein in FSV Fernwald um und spielte insgesamt neun Jahre lang in der Hessenliga. 2014 erfolgte der Rückzug in die Kreisoberliga Gießen/Marburg Gruppe Süd.
In der ersten Saison rettete sich der FSV erst in der Relegation vor dem Abstieg in die A-Liga. Dann ging es kontinuierlich bergauf. 15/16 Kreisoberliga-Meister und Gruppenliga-Aufstieg. 16/17 als Gruppenliga-Vizemeister der Durchmarsch in die Verbandsliga Mitte, wo Fernwald 17/18 Vizemeister wurde und in der Aufstiegsrunde an der Hürde Türk Gücü Friedberg hängen blieb (1:2-Niederlage). Jetzt trennt Fernwald nur noch ein Sieg zur Rückkehr in die Hessenliga nach fünf Jahren der Abwesenheit.
Restprogramm: TSV Bicken (H), VfB Marburg (A), Germania Schwanheim (H).
TuS Dietkirchen
Dietkirchen ist ein Stadtteil von Limburg und spielt seit der Saison 2012/13 eine gute Rolle in der Verbandsliga Mitte. Zuvor pendelte der Verein, der seine Heimspiele am Sportgelände am Reckenforst austrägt und dort über einen Kunstrasen und einen Rasen verfügt, zwischen der Kreisoberliga Limburg-Weilburg und der Gruppenliga Wiesbaden.
In den sieben Jahren Verbandsliga-Zugehörigkeit bewegt sich Dietkirchen konstant zwischen Platz zwei und sechs und klopft in dieser Saison erstmals an das Tor zur Hessenliga an. Derzeit rangiert der Verein auf Rang zwei, verfügt mit nur 23 Gegentoren über die beste Abwehr und hat zwei Punkte Vorsprung auf den SV Zeilsheim, der wie Fernwald am Reckenforst bezwungen werden konnte.
Trainer der Mannschaft ist Thorsten Wörsdörfer, der als Profi für den FC Schalke 04, die Stuttgarter Kickers und den SV Darmstadt 98 spielte. Bei einem Hessenliga-Aufstieg würde Dietkirchen zukünftig mit dem Kreisrivalen SV Rot-Weiß Hadamar konkurrieren, der letzte Woche vor 613 Zuschauern am Reckenforst im Halbfinale des Kreispokals mit 1:0 ausgeschaltet wurde. Torjäger Robin Dankof (14 Tore) steigt auf jeden Fall auf: Er spielt ab Sommer für den SC Waldgirmes.
Restprogramm: DJK Flörsheim zg. (H) 3:0 kampflos, SV Bauerbach (A), SG Kinzenbach (H).
SV Zeilsheim
Der Verein aus dem westlichen Frankfurter Stadtteil feiert in diesem Sommer sein 100-jähriges Bestehen und möchte erstmals in die Hessenliga aufsteigen. Schon vor zwei Jahren war das möglich, doch in der Aufstiegsrunde mussten die "Grünen" 2017 der Spvgg. 03 Neu-Isenburg den Vortritt lassen. Zeilsheim gehört dem Main-Taunus-Kreis an und verfügt an der Lenzenbergstraße lediglich über einen Kunstrasenplatz. Trainer der Mannschaft ist seit Januar 2016 Ex-Profi Sascha Amstätter.
In den Zeilsheimer Reihen stehen viele gestandene Spieler wie Selim Aljusevic, Kadir Fil, Kaan Köksal oder Sebastian Weigand, die schon in der Hessenliga bei anderen Vereinen gespielt haben. Zeilsheim nahm in den letzten Jahren unter Amstätter eine rasante Entwicklung, nachdem der Verein von 2011 bis 2016 lediglich Gruppenliga-Status inne hatte. Ein Aufstieg täte auch der Stadt Frankfurt gut, da die Mainmetropole derzeit keinen Vertreter in der Hessenliga hat.
Restprogramm: FC Gießen II (H), FC Waldbrunn (A), DJK Flörsheim zg. (H) 3:0 kampflos.
SG Kinzenbach
Kinzenbach ist ein Ortsteil von Heuchelheim und liegt wenige Kilometer westlich von Gießen. Der Verein spielte erstmals 15/16 in der Verbandsliga, stieg sofort wieder ab und schaffte über die Aufstiegsrunde den sofortigen Wiederaufstieg. Nachdem der Klassenerhalt in der letzten Saison mit Rang zwölf gelang, spielt die Mannschaft von Trainer Oliver Dönges eine tolle Runde und steht auf Rang vier mit derzeit vier Punkten Rückstand auf Dietkirchen. Auf dem kleinen Sportplatz steht lediglich ein Kunstrasen zur Verfügung und ein Aufstieg käme wohl auch aufgrund der fehlenden Infrastruktur zu früh. Bester Torschütze ist mit 20 Toren Ahmet Marankoz, der frühere Torjäger von Eintracht Stadtallendorf.
Restprogramm: FV Biebrich (A), Sportfreunde/Blau-Gelb Marburg (H), TuS Dietkirchen (A).
VfB Marburg
Die "Schimmelreiter" spielten letztmals 2009/10 in der Hessenliga und stürzten 2014 sogar bis in die Kreisoberliga ab. Nach zwei Jahren Gruppenliga ist der Traditionsverein nun im zweiten Verbandsliga-Jahr stark im Kommen. Die Mannschaft von Trainer Harry Preuß belegt Rang fünf, hat aber schon fünf Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrundenplatz. Die Heimspiele werden im engen 4000 Zuschauer fassenden Stadion an der Gisselberger Straße ausgetragen.
Restprogramm: SSV Langenaubach (A), FSV Fernwald (H), TSV Bicken (A).