Endspurt in der Rhön

Flexibel, kreativ und etwas unter dem Radar

20. Mai 2022, 09:14 Uhr

Fliegt Marko Novakovic am Sonntag mit der SG Schmalnau/Hettenhausen durch die Luft? Der 39-Jährige hat heiße Tage mit seinem Team vor der Brust. Foto: Charlie Rolff

Heimlich, still und leise hat sich die SG Schmalnau/Hettenhausen durch die Aufstiegsrunde der A-Liga Fulda/Rhön bewegt. Just vor dem finalen Wochenende grüßt die SG vom Platz an der Sonne – und Trainer Marko Novakovic (39) schielt mit seinem Team heute genauestens nach Brand.

Worauf läuft es heute hinaus? Abschlusstraining oder das Spiel von Konkurrenz Reulbach/Brand?

Das entscheiden wir spontan, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir in die Rolle des Zuschauers schlüpfen. Jedoch rein aus sportlichem Interesse. Wir drücken zwar Büchenberg die Daumen, aber wenn Reulbach/Brand sich den Sieg verdient, ist es völlig in Ordnung.

Du wirkst entspannt, dabei steht ein ereignisreiches Wochenende bevor. Dein Team ist mittendrin im Dreikampf um die Meisterschaft.

Warum sollte ich unentspannt sein? Aus Vereinssicht sind wir unglaublich zufrieden mit der bisherigen Runde und blicken gelassen auf den Sonntag. Wir haben mit beiden Mannschaften in der zurückliegenden Zeit einen Schub nach vorne gemacht und bekommen nun ein Endspiel am letzten Spieltag. Das ist doch geil. Wir sind stolz darauf, uns dieses Spiel erarbeitet zu haben und können mit jedem Ausgang leben. Ich glaube, Dietershausen/Friesenhausen und Reulbach/Brand sind nicht so entspannt wie wir, denn sie wollen den Aufstieg mit aller Macht. Wir hingegen genießen die Atmosphäre.

Ein wenig unter der Bildoberfläche ist Schmalnau/Hettenhausen durch die Aufstiegsrunde marschiert. Gefällt dir das?

Absolut, der Fokus darf gerne auf den anderen Teams liegen. Wir fühlen uns in der Rolle wohl und wissen zudem, dass der Erfolg bei uns nicht von ungefähr kommt. Wir arbeiten hart, sind als Team gefestigt und haben derzeit einen Lauf. Wir freuen uns auf jedes Spiel und denken immer offensiv. Und ich denke, dass sich nicht jeder Gegner unbedingt auf uns freut.

Den Druck, etwas verlieren zu können, verspürst du vor dem Spitzenspiel in Dietershausen also nicht?

Null. Wir haben es aktuell nicht in der eigenen Hand. Deshalb schauen wir mal, was Reulbach macht. Wir können nur als Sieger aus der Sache gehen. Zumal wir gefühlt schon oft weg waren und jetzt doch da sind. Unser Kopf ist klar.

Wie bitter wiegt das 0:1 zum Start der Aufstiegsrunde gegen Reulbach/Brand beim Blick auf den momentanen Tabellenstand?

Das schmerzt uns nicht. Sie haben damals eine Halb-Chance genutzt, wir nicht. Ärgerlicher ist das 0:1 aus dem August gegen Dietershausen, da uns in der Nachspielzeit ein reguläres Tor aberkannt wurde. Der Schiedsrichter hatte einen Blackout und sich nach dem Spiel entschuldigt, denn der Ball war klar hinter der Linie. Wir sind deshalb aber nicht verbittert, sondern sehen es als Weiterentwicklung. Die Jungs sind im Laufe der Runde immer souveräner geworden.

Und was geschieht, wenn Sonntag der Aufstieg steht?

Was passiert, passiert. Wir sind flexibel und können – wie im Spiel – auf neue Situationen reagieren. Feier-Muffel sind wir nicht und wir haben einige kreative Leute. Und sollte es nicht reichen, feiern wir eine starke Saison.

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