Früher Platzverweis stört auch den anderen FC Bayern nicht

28. Oktober 2023, 17:29 Uhr

Trainer Angelo Barletta bleibt mit dem FC Bayern Alzenau an der Tabellenspitze. © Stefan Tschersich

Der FC Bayern Alzenau bleibt nach dem 3:1 (3:0)-Heimsieg gegen den SC Viktoria Griesheim Tabellenführer der Hessenliga. Die Unterfranken agierten fast die gesamte Spielzeit in Unterzahl, konnten die drei Punkte gegen die erst im zweiten Abschnitt aufkommenden Griesheimer aber trotzdem in der Mairec-Arena behalten.

Die frühe Führung der Platzherren durch Torjäger Giuseppe Signorelli (4.), der eine Flanke von Kani Yildirimoglu einköpfte, war bei strömendem Regen ein Auftakt nach Maß für Alzenau. Doch im Gegenzug vereitelte Innenverteidiger Kosuke Ota eine klare Torchance der Griesheimer mit einem Handspiel außerhalb des Strafraums. Schiedsrichter Elias Appel aus Burghaun blieb in dieser Szene nichts anderes übrig, als den Japaner mit der Roten Karte vom Platz zu stellen. Die „kleinen Bayern“ zu diesem frühen Zeitpunkt in Unterzahl, blieben davon unbeeindruckt und blieben trotzdem am Drücker.

Hessenliga: FC Bayern Alzenau siegt trotz frühem Platzverweis

FCB-Trainer Angelo Barletta opferte zwar mit Okan Cetin einen Offensivmann und brachte den defensiveren Branimir Matic, dennoch spielte Alzenau weiter offensiv. Es war auch klar zu erkennen, warum bei Alzenau die beiden Stürmer vor dem Spiel mit je 13 Toren genauso viele Treffer wie die gesamte Griesheimer Mannschaft erzielt hatten, was auch Gästecoach Ermin Melunovic auf der Pressekonferenz hervor hob. Lukas Fecher erhöhte per Kopfball auf 2:0 (24.). Dann war erneut Signorelli zur Stelle. Nachdem der Italiener den Pfosten traf verwertete er einen Abpraller von Gästetorwart Nino Suserski zum 3:0 (29.). Von den Griesheimern war in dieser Phase trotz einem Mann mehr nichts zu sehen. Erst kurz vor der Pause musste sich FCB-Torwart Sebastian Schreiber bei einem Distanzschuss strecken, um gegen Denis Oriana den Anschluss zu verhindern.

Der schied noch vor der Pause verletzt aus und Melunovic versuchte zur Pause durch zwei weitere Wechsel für neue Impulse zu sorgen. Das klappte teilweise, denn zunächst verkürzte der eingewechselte Noel Acun mit einem Fernschuss aus 30 Metern auf 3:1 (51.). „Ein Treffer der Marke Tor des Jahres“, meinte Melunovic hinterher. Mehr zählbares brachte Griesheim aber trotz nun optischer Überlegenheit nicht mehr zustande. Alzenau verwaltete clever, kam aber selbst nur noch sporadisch zu Kontern. Letztlich blieb es beim 3:1 für die Hausherren, was laut Melunovics Analyse an der Passivität in ersten halben Stunde lag: „Wenn du nicht eng am Mann bist, dann passieren solche Gegentore. So haben wir das Spiel zu diesem frühen Zeitpunkt verloren. Alzenau hat bewiesen, dass sie selbst in Unterzahl Tore erzielen können.“

Positiv ziehen konnte der Ex-Profi die Leistungssteigerung nach der Pause: „Da haben wir dem Tabellenführer keine Torchance zugelassen, hatten mehr als 60 Prozent Ballbesitz, aber leider nichts zwingendes nach vorne.“ Sein Kollege Barletta redete weniger über das Spiel an sich, sondern über die Kameradschaft innerhalb des vor der Runde runderneuerten Teams: „Wir hatten mega Glück, wie wir diese Truppe zusammengestellt haben. Ich spielte viele Jahre Fußball und bin schon einige Jahre Trainer. Aber sowas habe ich als Mannschaft noch nie gesehen. Da spielen hier Freitagabend 18 Leute zusammen Pantomime, die sitzen zusammen ohne Handy in der Hand und reden miteinander. So kann diese tolle Mannschaft auch eine solche Situation wie heute mit dem frühen Platzverweis lösen. Ich bin stolz, mit dieser Mannschaft zu arbeiten.“

Die Statistik: FC Bayern Alzenau: Schreiber; Ota, Wilke, Bhatti - Ziga, Seikel, Cetin (12. Matic), Djebbari, Yildirimoglu (82. Kern) - Signorelli (90.+3 Danso), Fecher. SC Viktoria Griesheim: Suserski; Gatamura, Dimter, Oriana (45.+2 Kern), Halilovic - Hacker (46. Laguenaoui), Erdogan - Kazimi (90.+2 Jonuzi), Joo (46. Acun), Pandov - Matondo (70. Dahmani). Schiedsrichter: Elias Appel (JFV Burghaun). Zuschauer: 265. Tore: 1:0 Giuseppe Signorelli (4.), 2:0 Lukas Fecher (24.), 3:0 Giuseppe Signorelli (29.), 3:1 Noel Acun (51.). Rote Karte: Kosuke Ota (Alzenau, 6.). Gelb-Rote Karte: Younes Dahmani (Griesheim, 90.). 

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