Hauswurz hat Abstieg nicht bereut

Gebolze war einmal

19. Oktober 2021, 20:56 Uhr

Für Fabian Gass (rechts, im Duell mit Marcel Jungermann von Maberzell/Gläserzell II) und den SV Hauswurz war der Gang in die B-Liga der richtige Schritt. Foto: Charlie Rolff

Im Sommer noch ging der SV Hauswurz den freiwilligen Gang von der A- in die B-Liga. Nach einigen Monaten kann Trainer Peter Link ein rundum zufriedenstellendes Fazit ziehen.

„Wir haben alles richtig gemacht“, antwortet Link auf eben jene Frage. Die B-Liga sei genau die passende Liga, von Vorteil sei es gar, „dass wir das Tempo der A-Liga miterleben durften. Das hilft weiter, aber zu oft passen wir uns den Gegnern an. Wir müssen lernen, unseren eigenen Stiefel zu spielen.“ Der Spaß bei den positiven Ergebnissen ist gewiss vorhanden, doch schon zu A-Liga-Zeiten war er nie verflogen. „Obwohl wir nur auf die Mütze bekommen haben, ist der Zusammenhalt stärker geworden. Das ist eigentlich irre“, sagt der 54-Jährige, den „fast schon Luxusprobleme“ plagen, hat Link doch nun eine Mannschaft zur Verfügung, bei der jede Position doppelt besetzt ist. In den vergangenen, laut Link aber sehr lehrreichen Jahren, war das bei den bekannten Problemen freilich anders.

Was Link jedoch wurmt, sind die wenig erfolgreichen Spiele gegen die Konkurrenten aus der oberen Tabellenhälfte. Nur zwei Siege gab es gegen die derzeit dort stehenden Teams – gegen Horas III (4:0) und Hosenfeld II (3:1). Nach zwei spielfreien Wochenende kann zum Abschluss ein dritter Dreier gegen Buchonia Fulda folgen. Ganz so schlecht waren die Partien allerdings nicht, wie Link betont. Beispielsweise seien die drei Niederlagen gegen Kerzell/Löschenrod II, FT Fulda II und Frischauf Fulda unglücklich gewesen. „Wir hatten jeweils unsere Chancen, vor allem das 0:3 gegen Frischauf war ärgerlich. Ich war nicht dabei, bekam aber von allen Seiten zu hören, dass wir überlegen waren. Gegen FT II war es ein für B-Liga-Verhältnisse unglaublich schnelles Spiel.“

Da die Punktausbeute gegen die Konkurrenten zu wünschen übrig lässt, scheint der Zug für ganz oben wohl abgefahren. Zumal Frischauf unbeirrt durch die Liga fegt. Dem Trainer hätte besser gefallen, „wenn die Play-Offs bei Null starten würden. Es wäre ein anderer Anreiz. Grundsätzlich war jedoch das Ziel, in der oberen Tabellenhälfte zu landen um frühzeitig Klarheit für die kommende Saison zu haben.“ So könne sich das Team weiter entwickeln, seitdem Link im September 2018 übernahm, gehe es stetig voran.

„Viele Jungs kannten nur die C-Liga. Die ersten Einheiten unter mir waren reines Gebolze. Wir haben nach und nach die Basics reinbekommen, Dinge wie Passspiel und Stellungsspiel sind nun vorhanden. Es sieht nun nach Fußball aus“, erläutert der ehemalige Freiensteinau- und Rothemann-Coach. Dass seine Truppe fast ausschließlich aus Hauswurzern besteht, passe hervorragend ins Bild. Einzig Konstantin Mihajlov zählt nicht zur Brigade. Wobei Mihajlov seinen Pass schon lange beim Verein liegen hat, zuletzt jedoch pausierte und nun mit sieben Toren treffsicherster SVHler ist.

Und wie steht es um die Zukunft von Link selbst? Nur zwei Minuten wohnt der 54-Jährige vom Sportgelände entfernt. „Ich fühle mich super wohl. Die Anlage ist top, mehr braucht man nicht. Ich mache das vom Verein abhängig. Wenn alle wollen, dass ich bleibe, bleibe ich. Sagt der Verein allerdings, dass er andere Ideen hat, bin ich der Letzte der im Weg stehen würde.“