Gehört Hofbieber zum Kreis der Titelkandidaten?

31. Juli 2024, 06:32 Uhr

Der SV Hofbieber feierte eine souveräne Kreisoberliga-Meisterschaft und steht bei vielen hoch im Kurs für den Gruppenliga-Titel. Trainer Sebastian Vollmar bremst. © Jonas Wenzel

Wie in der Fußballsaison 2022/23 heißen zwei der drei Gruppenliga-Aufsteiger SV Hofbieber und TSG Lütter. Für das Duo ging es direkt wieder runter, ehe der sofortige Wiederaufstieg gelang. Und diesmal?

Beim Blick auf die vermutlich wieder einmal total enge Gruppenliga einen Meisterkandidaten zu ermitteln, ist gar nicht so einfach. Bei vielen hoch im Kurs steht der SV Hofbieber , obwohl dieser neu in der Liga ist. Doch eine starke junge Mannschaft, die mit den Budenz-Brüdern Lukas und Jonas verstärkt wurden , eine souveräne Meisterschaft in der attraktiven Kreisoberliga Mitte sowie eine gute Vorbereitung sorgen dafür, dass dem SVH eine Topplatzierung zugetraut wird. Sebastian Vollmar bremst aber: „Wir tun gut daran, erst einmal die 45-Punkte-Marke zu erreichen“, spricht Hofbiebers Trainer lieber vom Klassenerhalt – und deshalb nicht von den ominösen 40 Punkten, weil vor etwas mehr als einem Jahr 41 Zähler nicht gereicht hatten.

Gruppenliga Fulda: Aufsteiger im Kreis der Titelkandidaten?

Nicht nur in besagter Saison 2022/23, sondern auch in der vergangenen Spielzeit stieg mit dem RSV Petersberg der Meister der Kreisoberliga Mitte direkt wieder aus der Gruppenliga ab. Für Vollmar sind das mahnende Beispiele, wenngleich er glaubt, dass seine Spieler nicht dazu neigen, die Situation zu locker zu nehmen. Auch nicht nach fünf Vorbereitungssiegen in fünf Spielen, darunter gegen Verbandsligist SG Barockstadt II. „Die Ergebnisse geben uns ein gutes Gefühl, sollten wir aber nicht zu hoch hängen. Auch wir hatten in der Vorbereitung Urlauber und Verletzte, die für ein teils ausgedünntes Programm gesorgt haben.“

Gruppenliga Fulda: Aufsteiger mit unterschiedlichen Vorbereitungen

Zum Start in die Saison wartet mit dem FV Horas eine kleine Wundertüte. Der Stadtverein hat sich erneut auf vielen Positionen neu aufgestellt, die Generalprobe gegen Verbandsligist FC Eichenzell aus Personalgründen aber abgesagt. Die TSG Lütter startet derweil schon am Freitagabend gegen die SG Neuenstein in die neue Saison. Die Vorbereitung lief aber ganz anders als bei Mitaufsteiger Hofbieber: Bei den Niederlagen gegen die Kreisoberligisten Thalau (0:7) und Hosenfeld (2:6 im Kreispokal) kassierte die TSG 13 Gegentreffer. „Klar ist, dass wir uns so in der Liga nicht präsentieren dürfen. Aber mir ist es lieber, vor dem Start nochmal einen vor den Bug zu bekommen, als so sensationell zu gewinnen. Denn es ist deutlich schwieriger, die Spieler dann wieder einzufangen“, sagt Trainer Rolf Gollin, der auch gute Spieler wie gegen Verbandsligist FC Eichenzell (0:1) und Kreisoberligist Petersberg (5:0) hervorhebt und von einem „Geeiere zwischen guten und schlechten Ergebnissen“, spricht.

Ähnlich wie Vollmar hebt Gollin den Petersberger Abstieg hervor und ist froh, dass seine Mannschaft mit drei Heimspielen in die Saison starten darf: „Als Aufsteiger kommt es uns total entgegen, zunächst in heimischen Gefilden unterwegs zu sein. Das kann uns den Start erleichtern. Es wird eine ganz schwierige Saison.“ Vor der möchte Gollin nicht über mögliche Punktemarken sprechen – sondern lieber Leistung zeigen, Zähler einfahren und „schauen, was wir dafür bekommen werden.“

Gruppenliga Fulda: Lütter und Bebra in der Vorbereitung geerdet

Ähnlich wie Lütter wurde auch die FSG Bebra in der Vorbereitung geerdet. Einen Sieg gab es nur in der ersten Runde des Kreispokals, die Generalprobe ging gegen den Kasseler Gruppenligisten Neukirchen/Röllshausen um Trainer Christian Pfeiffer mit 0:3 verloren. Dennoch will sich Kapitän Niklas Engel vor dem Derbystart am Sonntag gegen Hönebach die Laune nicht verhageln lassen. Der Routinier freut sich auf die Gruppenliga, ein noch nie dagewesenes Abenteuer. „Jeder darf auf diesem Niveau Erfahrungen sammeln. Für mich ist die Liga Neuland, nur Einzelne haben sie schon erlebt. Wir können nur Erfolg haben, wenn wir uns geschlossen präsentieren. Wir haben tolle charakterliche Jungs in unserem Gefüge und das stimmt mich zuversichtlicht“, sagt Engel.

Dennoch legt er nach der Meisterschaft den Finger in die Wunde, denn die Vorbereitung hängt gewiss mit einem personellen Aderlass zusammen. Die Torjäger Darian Jung (Steinbach) und Manuel Schmidt (Waldkappel) haben die FSG verlassen, im Mittelfeld fehlen Christian Dick und Jan Nöding. „Es sind Baustellen entstanden und es ist schade, dass wir die Truppe nicht zusammenhalten konnten. All das gilt es zu kompensieren. Es geht ab der ersten Minute gegen den Abstieg. Sollte es nicht klappen, ist es kein Beinbruch“, meint Engel und geht optimistisch ins erste Derby: „Hönebach hatten wir schon im Pokal. Es war ein ausgeglichenes Spiel.“ Im Vergleich zur vergangenen Saison wird der Kunstrasen der Biberkampfbahn nur noch im Winter genutzt.