Die gute Seele
Glückler ein Glücksfall für die SG
Seit 56 Jahren für Rommerz aktiv
Als Glückler im Oktober 1964 als Spieler der Schülermannschaft in den Verein eintrat, da konnte er nicht ahnen, welch langen Weg diese Mitgliedschaft noch mit sich bringen sollte. 21 Jahre war der heute 65-Jährige als Spieler aktiv, ehe seine fußballerische Laufbahn jäh beendet werden sollte. 1985 war das, im Heimspiel gegen die SG Magdlos. Nach einem Zweikampf zog sich Glückler eine Tibiafraktur zu. Viele Wochen Krankenhaus und das Laufbahnende waren die Folge. „Besonders bitter war, dass ich bis dahin kein einziges Mal schlimmer verletzt war“, erinnert sich Glückler, der zu dieser Zeit aber bereits den Vorsitz bei der SG Rommerz übernommen hatte. Seit 1978 gehört er dem Vorstand an. Zwischen 2005 und 2013 rückte er unter der Regie von Steffen Heil an die Stelle des zweiten Vorsitzes, ansonsten kämpfte und kämpft Glückler immer an vorderster Linie.
„Wir haben hier noch das Glück, dass wir fast komplett aus Rommerzern bestehen und dass es nach wie vor fleißige Helfer gibt“, freut sich Glückler und fügt an: „Wir sind schon stolz darauf, dass wir kaum Auswärtige benötigen. Und Leute, die nicht aus Rommerz stammen, so wie Lukas Klug oder Maximilian Leitschuh, die sind schon zehn Jahre da, packen mit an und sind immer hier geblieben. Das sind ja Rommerzer“, so Glückler, der sich auch freut, dass die Hilfe vielschichtig ist. „Ich denke da jetzt an Leute wie Holger Schöppner oder Bastian Auth, die ganz viel Zeit in unsere Chronik zum 100-Jährigen gesteckt und viele Dinge zusammengetragen haben.“
Als Spieler war Glückler immer auf der „Sechs“ zu Hause, kam aber – bedingt durch seinen starken linken Fuß – auch regelmäßig als linker Läufer über die Seite. Glückler erlebte als Seniorenspieler (1972 bis 1985) unter anderem die Meisterschaft 1976 in der B-Klasse Schlüchtern und damit den Aufstieg in die Kreisoberliga Süd (damals A-Klasse Süd) mit. „Die Liga war aber nicht so wichtig: Egal wo wir auch gespielt haben, wir hatten überall einen sehr guten Draht zu den anderen Vereinen. Das war im Raum Schlüchtern so, aber auch in Fulda“, sagt Glückler, der als ehemaliger Industriekaufmann mittlerweile in Rente ist.
Feiern überlebenswichtig für Verein
Wie stark die Hilfsbereitschaft im Ort ist, verdeutlicht Glückler an einer Reihe von Beispielen: „Wir hatten in der Geschichte mit dem Licher-Erlebnistag 1995 und dem Gastspiel von Eintracht Frankfurt 2006 zwei Großereignisse. 1995 kamen 5000 Leute, 2006 waren es 3600. Das war organisatorisch eine Menge Arbeit, aber alle haben angepackt und wir haben es so gemeistert, dass für den Verein ordentlich was hängen blieb. Außerdem haben wir immer im Juni einen Arbeitstag rund um das Sportgelände: Da wird alles gewartet und instandgesetzt. Da haben uns die Mitglieder nie im Stich gelassen.“
In den vergangenen Jahren sei alles kostspieliger geworden. „Da denke ich an die Energie- und Unterhaltungskosten. Für kleine Vereine wird das immer schwerer zu stemmen. Veranstaltungen, die laufen, sind da ein ganz wichtiger Eckpfeiler“, weiß Glückler, der trotz der großen Unterstützung so nach und nach an Abschied denkt. „Momentan ist das noch kein Thema: Aber ich habe schon mit der Zeit zu kämpfen. Damit meine ich auch die technischen Anforderungen, die die Zeit mit sich bringen. Solange mich die jungen Leute da noch unterstützen, gehe ich gerne noch mit voran, aber manche Sachen bringen mich an meine Grenzen“, gibt er zu.
Mittlerweile hat Glückler übrigens ein neues Türchen aufgestoßen: Seit gut einem Jahr hat er auch den Dienst im neuen Grillhäuschen übernommen: „Das haben viele Jahre Erika Achterling und Manfred Deinert gemacht. 20 Jahre waren die beiden immer zur Stelle. Jetzt stehe ich bei den Heimspielen dahinter“, schmunzelt Glückler und freut sich schon, dass es nach der Corona-Pause vielleicht schon bald wieder losgeht.
Bitte melde Dich an, oder registriere Dich, um Kommentare schreiben zu können