Das Tor des Tages fiel acht Minuten vor Ende und quasi aus dem nichts: Keine der rund 140 Zuschauer an der Torwiese hatten ernsthaft noch mit einem Treffer gerechnet, als Sorin Leucuta eine scharfe Schussflanke vor das Eschweger Gehäuse brachte und Kapitän Alexej Rexius den Ball aus Nahdistanz über die Linie drückte. Es war ein durchaus glücklicher Sieg, denn ein Remis wäre dem Spielverlauf gerechter geworden.

So aber hielten beide Johannesberger Serien: Einerseits ist die Mannschaft nun schon seit acht Spielen ungeschlagen, dazu konnte Mitja Hofacker seine Serie weiter ausbauen: Der Johannesberger Keeper ist nun schon seit 621 Minuten ohne Gegentreffer.

Im Spiel an sich gab es nur ganz wenige spannende Szenen vor den Toren: Schon die erste Halbzeit wurde einem Topspiels allenfalls im taktischen Bereich gerecht. Lässt man die Großchance von Sorin Leucuta, die wegen Abseits abgepfiffen wurde, weg, dann hatte Johannesberg keine einzige wirklich zwingende Torchance (10.). Dem stand ein abgefälschter Distanzschuss von Gadea Baringo gegenüber, den Mitja Hofacker mit einer prima Reaktion zur Ecke abwehrte (28.). Ansonsten blieb es vor beiden Toren absolut ruhig und entspannt.

Was auch an den zahlreichen Ausfällen gelegen haben kann: Denn Eschwege fehlten fünf Spieler aus dem Kader, bei Johannesberg mussten Kaizar, Bese, Balz und Dechant passen.

Dazu kommen die äußeren Umstände rund um die Torwiese. Jeder Ball, der über Tor- oder Seitenaus das Feld verlässt, hat ob der breiten Tartanbahn viel Platz zu rollen. So wurde aus jedem Ausball eine Spielunterbrechung, die sich wie eine gefühlte Ewigkeit anfühlte. Ein Umstand, der ebenfalls seinen Teil dazu beitrug, dass kaum Spielfluss aufkam.

Wer sich eine unterhaltsamere zweite Halbzeit gewünscht hatte, der wurde ebenfalls enttäuscht. Auch jetzt gab es kaum Torszenen: Der Schuss von Leucuta, den Krengel zur Ecke abwehrte, war eines der ganz wenigen Highlights (61.).

Die dickste Chance hatte dann Eschwege nach einem schlimmen Patzer von Friedrich Walt. Sein Rückpass wird zur Maßvorlage für Sanchez Gorris, der frei vor Hofacker leichtfertig am Tor vorbei schoss (78.). Was folgte war der einzige Treffer des Tages und noch eine Chance für Eschwege, als Wiesner noch vor der Linie klären konnte (85.).

Die Statistik

SV 07 Eschwege: Krengel; Stach, Sankiewicz, Gogol, Vidal Gadea, Gadea Baringo, Kaufmann, Tadais Gambetta (67. Schwindt), Kazak, Jung (61. Berg), Sanchez Gorris.
SG Johannesberg: Hofacker; Vlk, Moise, Walt, Wiesner, Rexius, Kretsch (51. Fotsing), Dapar, Cotan (68. Özger), Keller (49. Noori), Leucuta.
Schiedsrichter: Carsten Dücker (TSG Mackenzell).
Zuschauer: 140.
Tor: 0:1 Alexej Rexius (82.).
Gelb-Rote Karte: Alexej Rexius (Johannesberg, 90.+2).