„Wir dürfen natürlich nicht anfangen und einen Auswärtspunkt schlechtreden, aber vom Spielverlauf war mehr drin, wir hätten alle drei Punkte holen können“, sagte Rolf Gollin. Dem Petersberger Trainer gefiel im Besonderen die Leidenschaft, mit der seine Mannen bei der Sache waren – und das war in den vergangenen Spielen nicht immer so gewesen. „Ganz wichtig war, dass wir von den vielen Gegentoren wegkommen und das ist uns mit Bravour gelungen. Aber auch vorne müssen wir uns alles wieder erst erabeiten.“

Die größten Chancen das Spiel zugunsten der Gäste zu entscheiden hatten Patrick Stupp vor der Pause sowie Mark Lindiger und Joker Adrian Bleuel nach dem Seitenwechsel. Gerade bei Lindigers Gelegenheit hatten die Petersberger bereits den Torjubel auf den Lippen, der Youngster nahm das Leder nach einer Standard direkt und mit vollem Risiko, hätte aber sogar Zeit für einen zweiten Ballkontakt gehabt. „Kein Vorwurf an Mark, er ist eben noch ein junger Spieler“, nahm Gollin dem 20-Jährigen die vergebene Torchance nicht krumm.

Kassel hingegen hatte kaum zwingende Strafraumaktionen, Christian Beikirch verlebte einen vergleichsweise geruhsamen Nachmittag im Petersberger Tor. Das lag auch am einwandfreien Zweikampfverhalten der Gollin-Elf, die so den Kasslern so ein Stück weit den Schneid abkaufen konnte: „Das Engagement war wriklich gut, ich habe viel Positives gesehen“, so Gollin.

Weil Eintracht Baunatal gegen Soden gewinnen konnte, ist Petersberg aber dennoch auf den viertletzten Rang abgerutscht, der würde Stand heute der erste Abstiegsplatz sein. Das liegt daran, dass aus der Hessenliga aktuell nur der SV Steinbach in die Nord-Gruppe absteigen würde, der OSC Vellmar, der KSV Baunatal und der FSC Lohfelden stehen auf gesicherten Rängen, Borussia Fulda und der TSV Lehnerz ohnehin.

Hessen Kassel II: Gorczyca; Krug, Busch, Sosa Perez, Osmanoglu, Richter, Feldmann, Choi, Bredow, Leinhos, Wörner.
Petersberg: Beikirch; Kilian, Wingenfeld (78. Kücükler), Lindiger, B. Aschenbrücker, von Pazatka, Stupp (55. Bleuel), Nüchter, M. Aschenbrücker, Vogt, Wehner.
Schiedsrichter: Sven Werner (TSV Zierenberg 1864). Tore: Fehlanzeige. Zuschauer: 100.