Gollin musste schon erstmals über sich schmunzeln
Kreisoberliga Mitte: Warum der Coach in Pilgerzell erst ab- und dann zugesagt hat
Rolf, ziemlich genau ein Jahr nach deinem Rücktritt in Petersberg bist du wieder zurück im Trainergeschäft. Wie hast du die Zwischenzeit genutzt?
Es ist ein glücklicher Umstand, drei erwachsene Kinder und einen Hund zu haben. Ich habe die freie Zeit einfach genossen. Mit einem Traineramt hast du das Wochenende nie frei, so war ich mal flexibel. Und am Sportplatz war ich dennoch. Mal bei unseren Hessenligisten aus der Region, mal bei meinen Ex-Vereinen. Zum Beispiel habe ich mir Horas zweimal angesehen, die Liga hat mir da schon direkt gefallen.
In genau dieser Kreisoberliga Mitte hast du nun wieder ein Traineramt übernommen. Wieso hast du dich - nach einigen Absagen an andere Vereine - für den TSV Pilgerzell entschieden?
Zum Einen ist es für den Verein schade, dass er überhaupt in die Situation gekommen ist, einen Trainer suchen zu müssen. Schließlich haben gesundheitliche Gründe dazu geführt, dass der vorherige Trainer (Marcus Neugebauer, Anm. d. Red.) sein Traineramt niederlegen musste. Gianni Leonangeli hat mich dann kontaktiert, ich hatte ihm eigentlich direkt abgesagt. Doch Abteilungsleiter Marc Leubecher, zu dem ich eine familiäre Bindung habe, hat mich dann zu einem Spiel eingeladen. Die Verbindungen in der KOL Mitte, wo es überall bekannte Gesichter gibt, haben mich dazu veranlasst zu sagen, dass ich jetzt erst einmal bis zum Sommer in Pilgerzell aushelfe.
Du hast in den vergangenen Jahren ausschließlich in der Verbandsliga oder der Gruppenliga trainiert. Ändert sich für dich dadurch etwas, dass du jetzt eine Kreisoberliga-Mannschaft trainierst?
Ich denke, dass alles wie immer sein wird. Ich musste aber auch schon zum ersten Mal im Nachhinein über mich schmunzeln, ich habe mich dabei ertappt, wieder mehr machen zu wollen. In der Kabine nach dem Spiel in Edelzell habe ich gleich gesagt, dass ich diese Woche dreimal trainieren will. Schließlich sind mir einige Dinge aufgefallen, die ich ansprechen wollte, und jede Einheit bringt dich weiter.
Wie hat die Mannschaft darauf reagiert?
Die Mannschaft will. Am Dienstag war die erste Einheit, die Resonanz im Training war gut. Die Jungs wollen trainieren und lernen. Das erste Spiel ist direkt gegen den Spitzenreiter Müs, da wollen wir mutig sein. In den verbleibenden drei Begegnungen bis zur Winterpause wollen wir das Maximum rausholen.
Zuletzt gab es bei der Partie in Edelzell/Engelhelms (0:2), die letztmals von Interimstrainer Gianni Leonangeli gecoacht wurde, aber die erste Niederlage nach fünf Siegen in Folge ...
Ich habe aber ein gutes Spiel von uns gesehen. Zuvor haben zwar die Ergebnisse gepasst, die Leistungen gegen Steinau/Steinhaus und Künzell II, wo ich ebenfalls vor Ort war, waren aber nicht so gut wie dieses Spiel. In Edelzell hat aber das nötige Glück gefehlt, wir haben unsere Chancen nicht genutzt.
Was ist drin mit dem TSV Pilgerzell in dieser Saison?
Ich habe ja schon einige Spiele am Anfang der Saison gesehen und muss sagen, dass Müs, Horas und Lütter sicherlich zurecht da oben stehen und sich um die ersten Plätze streiten werden. Wir dagegen stehen wie viele Teams im Mittelfeld. Wir wollen schauen, erst einmal eine gewisse Distanz nach unten zu schaffen, um am Ende einen vernünftigen Mittelfeldplatz zu erreichen. Dann ist der Verein hinsichtlich der neuen Saison gut aufgestellt und kann weiter Jugendspieler einbauen.
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