Gollins gelungenes Comeback

Verbandsliga: Drei Lehnerzer fliegen vom Feld

09. Oktober 2016, 19:27 Uhr

Foto: Charlie Rolff

Am Waidesgrund ist wieder Leben drin: Beim Debüt von Rolf Gollin hat ein kampfstarker RSV Petersberg das Derby bei einer sich durch Undiszipliniertheiten selbst im Weg stehenden Lehnerzer Reserve mit 2:0 (0:0) für sich entschieden.

Allerdings wirkte „Heilsbringer“ Rolf Gollin nach Abpfiff eher nüchtern denn euphorisch: „Mir war es wichtig, dass wir erst einmal hinten die Löcher stopfen. Wir haben in den beiden Trainingseinheiten vor dem Spiel deshalb ausschließlich an der Defensivtaktik gefeilt. Schön, dass wir heute die Null halten konnten und kämpferisch so aufgetreten sind, wie es in der derzeitigen Situation vonnöten ist.“

Vor der Pause war das Niveau im Derby überschaubar: Beide Teams streuten viel zu viele Abspielfehler ein, dazu war wenig Bewegung drin. Osman Özlük hatte eine gute Chance für Lehnerz II (24.), Boris Aschenbrücker hätte Petersberg unmittelbar vor der Pause in Führung bringen müssen.

Leben ins Spiel brachte dann Petersbergs Rechtsaußen Adrian von Pazatka, der durchgebrochen war, das Leder gerade noch so an Lehnerz-Keeper Aykut Bayar vorbeispitzeln und somit den eingerückten Patrick Stupp bedienen konnte: Die RSV-Führung unmittelbar nach Wiederanpfiff. Nachdem Leon Wittke zwei Minuten später wegen Fouls und anschließenden Abwinkens zwei Gelbe Karten in einer Aktion sah, schien der Weg zum Sieg für Petersberg bereitet, „doch anschließend haben wir viel schlechter gespielt“, ärgerte sich Gollin. „Da merkte man noch die Unsicherheit.“

Lehnerz II schien danach in der Tat besser im Spiel und hatte durch zwei Nuspahic-Freistöße sogar Chancen zum 1:1. Spätestens gelaufen war die Partie jedoch, als zunächst Osman Özlük wegen eines übermotivierten Einsteigens gegen RSV-Keeper Stefan Labendsch glatt Rot sah und ihm kurz darauf auch noch Max Vilmar in die Kabine folgte – Gelb-Rot wegen Handspiels. Petersberg spielte in dreifacher Überzahl zwar weiterhin nicht gut, kam aber zehn Minuten vor Endezum erlösenden 2:0 durch den starken von Pazatka. Das freute im Übrigen auch den vor einer Woche zurückgetretenen Coach Goran Gajic, der den Sieg vor Ort verfolgt und seinem Nachfolger Rolf Gollin vor dem Spiel per SMS noch alles Gute gewünscht hatte – ein charakterstarker Zug.
Lehnerz-Coach Sedat Gören haderte dagegen mit den drei Platzverweisen: „Wir waren nicht das schlechtere Team, haben Petersberg aber durch unsere Undiszipliniertheiten drei Punkte als Geschenk mit Schleife überreicht.“

Lehnerz II: Bayar; Vilmar, Gaul, Weldetnsae – Hohmann, Balzer – Sorg (64. Göbel), Nuspahic, Wittke – Sternstein, Özlük.
Petersberg: Labendsch; Kilian, M. Aschenbrücker, Brzoza, Vogt – Nüchter, Wehner – von Pazatka, Kücükler (74. Mötzung), Stupp (53. Zehner) – B. Aschenbrücker (85. Müller).
Schiedsrichter: Aaron Krämer (Frankfurt). Zuschauer: 120. Tore: 0:1 Patrick Stupp (46.), 0:2 Adrian von Pazatka (78.). Rote Karte: Osman Özlük (Lehnerz II) wegen groben Foulspiels (69.). Gelb-Rote Karten: Leon Wittke (48.) und Maximilian Vilmar (75., beide Lehnerz II).

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