Halbes Dutzend in einer Halbzeit: OFC lässt SVS keine Chance

13. März 2024, 20:45 Uhr

Ein Spaziergang war das Achtelfinale im Bitburger-Hessenpokal für die Offenbacher Kickers um Torhüter Johannes Brinkies und Kapitän Ronny Marcos nicht. Der SV Steinbach mit Marlon Weitz lieferte dem Favoriten einen Kampf. © Memento36

Bis zur Halbzeit war der Traum des SV Steinbach ausgeprägt, im Achtelfinale des Bitburger-Hessenpokal den Coup gegen die Offenbacher Kickers zu schaffen. Letztlich reichten dem Regionalligisten wenige Minuten, um die Partie in eine klare Richtung zu lenken.

Dass die Offenbacher Kickers nicht zum Spaß in den Mühlengrund reisten, zeigte sich schon beim Anblick der ersten Elf. Die nominelle Startelf bot Trainer Christian Neidhart auf. Mit Gründen, denn Neidhart äußerte im Vorfeld, „dass ein Pokalgewinn und die Teilnahme am DFB-Pokal finanziell für den Verein sehr lukrativ ist“. Mit der passenden Einstellung ausgestattet war der OFC von Beginn an tonangebend und drängte den SV Steinbach in die Defensive. Einzig der Abschluss wollten bei Keanu Staude, Marc Wachs und Co. nicht passen. Der SVS überstand die erste heikle Phase und hatte Mitte der ersten Halbzeit sogar selbst offensive Anteile, wenngleich OFC-Keeper Johannes Brinkies nicht nennenswert eingreifen musste. Und so war sicht- wie hörbar – die Hausherren besaßen Stimmungsvorteile –, dass zum Ende der ersten Halbzeit ein Pokalfight herrschte.

Hessenpokal: Offenbacher Kickers souverän beim SV Steinbach

Doch so weit wollten es die Kickers nicht kommen lassen. Mit Wiederbeginn war der Dampf der Anfangsphase zurück – und die Belohnung des sehr seriös auftretenden Traditonsvereins folgte binnen zwei Minuten. Erst Dimitrij Nazarov, dann Dominik Wanner. Der OFC stellte mit zwei ähnlichen über die linke Seite vorgetragenen Angriffen auf 2:0. Allen voran bitter für Steinbachs Alexander Reith, der just in diesem Moment an seinem Geburtstag zur Einwechslung bereit stand und mit ansehen musste, wie Nazarov, einst Mitspieler in der U19 von Kaiserslautern, den Dosenöffner lieferte.

Die Fesseln der Offenbacher waren nun gelöst, Wanner mit zwei weiteren Toren, Mark Wachs und Ronny Marcos erhöhten in regelmäßigen Abständen. Allen voran Wachs‘ Lupfer zum 5:1 war herrlich anzuschauen. Doch längst nicht alles war im zweiten Durchgang schlecht für den SVS, der das zweite Mal überhaupt in der Vereinsgeschichte gegen Offenbach agierte (2015 ein 1:5 im Testspiel). Max Stadler war das Highlight der Osthessen vorbehalten, als der Stürmer zum zwischenzeitlichen 1:3 traf. Mindestens so herrlich wie Wachs auf der Gegenseite. „Wir hatten nach der Pause mehr Zielstrebigkeit, hatten Spielfreude und entsprechend bin ich zufrieden mit dem Auftritt“, resümierte Neidhart. Weit entfernt von Unzufriedenheit war Steinbachs Trainer Petr Paliatka: „Es gibt Niederlagen, nach denen zu enttäuscht bist. Heute konnten wir nur gewinnen. Schade, dass wir in 20 Minuten sechs Gegentore kassieren. Dennoch haben die Jungs geackert. Mit nur drei Auswechselspielern hatten wir nicht die Möglichkeit, auf einem tiefen Boden nachzulegen.“

Die Statistik:

SV Steinbach: Bagus; Hildenbrand, T. Wiegand (63. Oelschläger), Neacsu – F. Wiegand, Kehl, Paliatka jr., Hartung (16. Weitz) – Uth – Kovac (57. Reith), Stadler. Kickers Offenbach: Brinkies; Marcos, Knothe, Sorge, Arh Cesen (71. Karada) – Müller – Lankford (36. Wanner), Nazarov (71. Garcia), Wachs, Staude (71. Markvoort) – Urbich (57. Alvarez). Schiedsrichter: Gahis Safi (TSG Ober-Wöllstadt). Zuschauer: 1150. Tore: 0:1 Dimitrij Nazarov (54.), 0:2 Dominik Wanner (55.), 0:3 Dominik Wanner (61.), 1:3 Max Stadler (67.), 1:4 Dominik Wanner (68.), 1:5 Marc Wachs (71.), 1:6 Ronny Marcos (77.).

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