Hanaus Aufholjagd wird nicht belohnt

Verbandsliga Süd: Nidda erkämpft sich den Sieg

09. August 2017, 22:15 Uhr

Jannik Jung (rechts) wurde mit seinen beiden Treffern zum Matchwinner für Nidda. Foto: Patrick Scheiber

Viktoria Nidda ist mit einem Sieg in die Verbandsliga Süd gestartet. Gegen den Hanauer SC hat die Mannschaft des neuen Trainers Carsten Weber nach einer 3:0-Halbzeitführung am Ende zwar noch zittern müssen, den 3:2-Sieg dann aber doch über die Zeit gerettet. Die Gäste hatten wesentlich mehr Spielanteile mussten sich aber dennoch auch dem zweiten Aufsteiger nach Hanau 93 geschlagen geben.

Viktoria Nidda - Hanauer SC 3:2 (3:0)

Dementsprechend bedient war HSC-Trainer Seref Zangir nach der Partie. "Wie wir uns die drei Tore selbst eingeschenkt haben, ist einfach unbeschreiblich. Da wäre es besser gewesen, wir hätten den Ball selbst aufs Tor geschossen. Da hätten wir vielleicht noch den Pfosten getroffen." Ansonsten wollte und konnte er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. "Wir hatten schon in der ersten Hälfte drei, vier Riesenchancen, aber was die Mannschaft in der zweiten Hälfte abgeliefert hat, war toll", so Zangir.

Tatsächlich hatten die Hanauer auch mehr vom Spiel. Die Tore machte aber Nidda. Nach einem Ballverlust der Gäste im Aufbauspiel bekam Jannik Jung das Leder im Strafraum zugesteckt (5.). Sein erster Abschluss wurde noch geblockt, den Nachschuss verwandelte der Kapitän dann eiskalt. Zehn Minuten später hatte Sercan Demir den Ausgleich auf dem Fuss. Nach langem Zuspiel pflückte er die Kugel elegant aus der Luft, schickte Keeper Tim Kuhl mit einer Finte in die lange Ecke, um den Ball dann knapp am kurzen Pfosten vorbeizuschießen. Im direkten Gegenzug fiel dann das 2:0 durch ein Traumtor von Sven Diedrich, der fast von der Mittellinie sah, das HSC-Schlussmann Abdul Samed Ersöz zu weit vor seinem Kasten stand und traf aus über 40 Metern.

Auf der anderen Seite hatte Hanau durch Antonio Parker, der einmal im Eins-gegen-Eins an Kuhl scheiterte und einmal eine Direktabnahme deutlich verzog, richtig gute Möglichkeiten. Doch kurz vor der Pause folgte Jungs zweiter Streich. Von der rechten Seite zog er auf der Außenlinie in den Strafraum und alle rechneten damit, dass er den Ball zurücklegt, doch Jung hämmerte das Leder auf die kurze Ecke zum 3:0-Halbzeitstand.

Hanau beweist Moral

Nach dem Seitenwechsel hatten die Hanauer weiter mehr vom Spiel, doch es dauerte bis zur 64. Minute, ehe Demir das 1:3 gelang. Er wurde steil geschickt und Kuhl eilte aus seinem Kasten. Der Keeper merkte jedoch, dass er nicht rankommt und wollte zurück ins Tor, rutschte dabei jedoch aus. Demir schaffte es trotzdem, den am Boden liegenden Schlussmann anzuschießen, bekam das Spielgerät aber wieder und netzte ein. Mit dem Treffer ging nochmal ein Ruck durch das Hanauer Team und neun Minuten später gelang Abdulkadir Okutan der Anschluss. Auch er traf erst im zweiten Versuch, machte das dann aber gut.

Jetzt brannte in Nidda der Baum. Die Heimelf verteidigte leidenschaftlich, versuchte aber auch immer wieder, durch Konter für die Entscheidung zu sorgen Die Gäste drängten auf den Ausgleich, der aber nicht mehr fallen sollte.

Der überglückliche Noah Michel meinte nach dem Spiel. "Unser Zusammenhalt ist Wahnsinn. Hanau hatte zwar mehr vom Spiel, aber wir haben defensiv gut gestanden und die Tore gemacht. Uns war klar, dass Hanau in der zweiten Hälfte nochmal kommt, aber wir haben alles reingelegt", so der Außenstürmer, der die linke Seite rauf und runter marschiert ist. Sein Trainer Carsten Weber war ebenfalls "sehr zufrieden. Das ist schon ein gelungener Einstand. Hanau ist extrem schwierig zu spielen, aber wir haben gut verschoben. Das 1.3 ist dann etwas zu früh gefallen und wir haben echt am Anschlag gespielt", so der neue Mann an der Niddaer Seitenlinie, der seinem Keeper ein Sonderlob aussprach. "Tim hat das überragend gemacht. Bemerkenswert, was er in seinen jungen Jahren schon für eine Ruhe ausstrahlt."

Die Statistik:

Nidda: Kuhl - Kneifl, Biber, Heck, Filges - Michel, Jo. Jung, Diedrich (71., Möller), Pilch, Meinzer (46., Wagner) - Ja. Jung (78., Divkovic). - Trainer: Carsten Weber.
Hanau: Ersöz - Dauber, Yildiz, Mahboob (88., Jeagal), Takahashi - Grammel, Komiya, Günel, Demir - Aydilek (69., Okutan), A. Parker (52., Fujiara). - Trainer: Seref Zangir.


Schiedsrichter: Jan Lübberstedt (Neuhof).
Zuschauer: 550.
Tore: 1:0 Jannik Jung (5.), 2:0 Sven Diedrich (16.), 3:0 Jannik Jung (44.), 3:1 Sercan Demir (64.), 3:2 Abdulkadir Okutan.

Autor: Daniel Bolz

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