„Hat mich beschäftigt“: Eintracht-Trainer Toppmöller gibt Einblicke

02. November 2024, 12:27 Uhr

© IMAGO/Jan Huebner

Trainer Dino Toppmöller hatte bei Eintracht Frankfurt eine schwierige erste Saison. Er gibt zu, wie sehr ihn die Kritik belastet hat.

Frankfurt - Als Eintracht Frankfurt am vergangenen Mittwochabend das Pokalduell gegen Borussia Mönchengladbach in Unterzahl heroisch gezogen hatte, war auch Trainer Dino Toppmöller kaum zu halten. Der frühere Profi ist inzwischen vollständig bei den Hessen angekommen. Der Saisonstart ist in den drei Wettbewerben Bundesliga (14 Punkte), DFB-Pokal (Einzug ins Achtelfinale) und Europa League (sieben von neun Punkten) geglückt.

Toppmöller hat sich in Frankfurt behauptet

Dass dieser Umschwung mit Toppmöller gelingt? Davon im vergangenen Frühjahr nicht mehr unbedingt von auszugehen . Der Coach der Hessen stand wöchentlich im Fokus. Nach den blamablen Auftritten in Pokal und Conference League ging es spielerisch auch in der Liga kaum voran. Am Ende gelang zwar der Einzug in die Europa League. Dass dafür 47 Punkte reichten, war aber auch ein Indiz für die Schwäche der Konkurrenz.

Sportvorstand Markus Krösche hielt dennoch an Toppmöller fest und hat damit - so zeigt der aktuelle Verlauf der Saison - recht behalten. Und Toppmöller? Der blickte in einem bemerkenswerten Interview, das er mit seinem Papa Klaus Toppmöller führte, in der aktuellen Ausgabe der Sports Illustrated zurück auf die Phasen, als es unruhig um ihn wurde . Während sein Vater davon sprach, dass ihn Kritik nie getroffen habe, unterschied sich Dino Toppmöller in dieser Hinsicht deutlich.

Toppmöller tankt zu Hause viel Kraft

Er gab zu: „Bei mir ist das anders, mich haben die Niederlagen und die Kritik in der Rückrunde sehr wohl beschäftigt, und ja, ich habe das durchaus mit nach Hause genommen.“ Dort konnte Toppmöller allerdings vollständig auf sein persönliches Umfeld bauen: „Gerade zu Hause tanke ich enorm viel Kraft. Im letzten Jahr saß ich am Tag vor dem Bayern-Spiel daheim beim Abendessen, da sagte mir meine Frau, wie genial das doch eigentlich sei: Morgen im eigenen Stadion gegen die Bayern, mit mir als Cheftrainer der Eintracht, besser ginge es doch kaum, ein absoluter Traum.“ Das Duell ging nur wenige Tage nach dem Debakel bei Drittligist Saarbrücken triumphal 5:1 aus.

Diesen Moment bezeichnete Toppmöller rückblickend als „ganz wichtig“, ihm sei viel bewusster geworden, „wie grandios dieser Job ist“. Der frühere Profi versuche seinen Spielern genau diese Freude und Lust zu vermitteln: „Wenn sie alles geben, wenn sie sich reinhauen, dass ich ihnen zwar nicht versprechen kann, dass sie gewinnen, aber dass die Wahrscheinlichkeit deutlich steigt. Ein bisschen positive Beklopptheit hilft in dem Job.“ Auch diese Einblicke zeigen auf, wie sich Toppmöller weiterentwickelt hat. Er öffnet sich, nimmt seine Spieler und auch das Fan-Umfeld mit solchen Einordnungen mit und wächst so weiter.

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