Hauswurzer Marius Kullmann vor Ligaverbleib mit Eintracht Frankfurt

18-Jähriger träumt weiter vom Profitum - und baut sich nebenbei ein zweites Standbein auf

07. Mai 2015, 21:00 Uhr

Marius Kullmann (rechts, hier im Zweikampf mit Bayern-Profi Sinan Kurt) hat noch ein Jahr Vertrag in Frankfurt. Foto: Stiliyan Kandev

Der Hauswurzer Marius Kullmann (18) hat sich bei der U 19 von Eintracht Frankfurt zum Stammspieler gemausert – und steht mit seinem Team kurz vor dem Klassenerhalt in der A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest. Im Sommer fängt der Linksverteidiger, der noch einen gültigen Kontrakt in der Rhein-Main-Metropole bis Juni 2016 besitzt, in Frankfurt ein duales Studium bei der Commerzbank an.

Den Klassenerhalt hat die Eintracht mit dem 2:2-Unentschieden gegen Greuther Fürth am vergangenen Wochenende so gut wie eingetütet. Drei Zähler und zwölf Tore Vorsprung hat die Diva vom Main bei einem ausstehenden Spiel auf den ersten Abstiegsplatz, den derzeit der 1. FC Saarbrücken einnimmt. „Da müsste es schon mit dem Teufel zu gehen, dass wir tatsächlich in die Hessenliga absteigen. Schließlich zählt bei Punktgleichheit das Torverhältnis“, erklärt Kullmann. Freude bereiten würde der Klassenerhalt auch der Fußballregion Osthessen: Schafft die SGE den Ligaverbleib, so gäbe es in der A-Junioren-Hessenliga nur drei Absteiger, was wiederrum bedeuten würde, dass die U 19 von Viktoria Fulda in der kommenden Spielzeit weiter in der Hessenliga spielt. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, muss für die Eintracht gegen Kaiserslautern am Sonntag (13 Uhr) lediglich ein Punkt her.

Nicht nur für die Mannschaft, auch für Kullmann läuft es derzeit richtig rund. Nachdem sich der Hauswurzer von seinem Außenbandriss und Syndesmosebandanriss aus dem Wintertrainingslager im Januar in Antalya (Türkei) erholt hat, durfte sich der 18-Jährige zuletzt immer wieder beweisen. Zuletzt stand er sechsmal in Folge in der Startelf und absolvierte jede dieser Begegnungen über 90 Minuten. „Ich kann derzeit sehr zufrieden sein. Wichtig ist aber, dass wir als Mannschaft Erfolg haben“, gibt sich der Abiturient bescheiden, der auch in der kommenden Spielzeit für die Eintracht auflaufen wird. „Ein Jahr werde ich auf jeden Fall noch bleiben. Es ist sogar angedacht, dass ich im Sommer nach Frankfurt ziehen werde“, verrät Kullmann, der dann ein duales Studium bei der Commerzbank beginnen wird.

Wie es für ihn danach weitergeht, ist derzeit noch offen. „Ich werde in der nächsten Saison noch einmal alles geben. Ob es für den bezahlten Fußball letztlich reicht, das müssen andere entscheiden. Ich weiß jedenfalls, dass es sehr schnell gehen kann – in die eine, wie in die andere Richtung. Die Dritte Liga müsste es aber schon sein, wenn ich mit dem Fußball mein Geld verdienen möchte. Ich mache mir deswegen aber keinen Kopf, schließlich baue ich mir mit meinem dualen Studium auch ein zweites Standbein auf.“

"Die U 23 war für mich nie eine Option"

Dass Frankfurt seit knapp einem Jahr auf die eigene U-23-Mannschaft verzichtet, spielt für Kullmann überhaupt keine Rolle. „Die U 23 wäre mich für ohnehin nie eine Option gewesen, da die Durchlässigkeit zu den Profis einfach nicht vorhanden war. Daher bin ich deswegen überhaupt nicht böse“, erklärt der Linksverteidiger. Wesentlich verbessert habe sich dagegen die Durchlässigkeit zwischen Profimannschaft und U 19. Einige Teamkollegen durften im Bundesligateam bereits reinschnuppern.

„Das ist natürlich ein Ziel von mir. Damit würde schon ein kleiner Traum von mir in Erfüllung gehen“, so Kullmann, der aber auch eine Rückkehr nach Osthessen nicht ausschließen möchte. „Ich verfolge die Entwicklung hier natürlich intensiv und war erst am Samstag beim Hessenliga-Spiel des TSV Lehnerz gegen Bayern Alzenau. Grundsätzlich bin ich für viele Dinge offen, möchte jetzt erst einmal die kommende Spielzeit abwarten.“

Zaungast ist der Linksfuß auch ab und an bei den Heimspielen seines Heimatvereins SV Hauswurz, zuletzt Ende März bei der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen Borussia Fulda II. „Ich drücke natürlich die Daumen und hoffe, dass sie über die Aufstiegsrunde den Sprung in die Kreisoberliga schaffen. Mit den sieben Neuzugängen für die kommende Saison ist die Mannschaft auf jeden Fall sehr gut aufgestellt.“

Autor: Max Lesser