Herber Rückschlag im Aufstiegsrennen

Verbandsliga: HSV vergeigt Eschwege-Spiel

01. April 2017, 16:35 Uhr

Geburtstagskind Johannes Helmke (links) hatte sich den Tag anders vorgestellt. Foto: Siggi Larbig

Wie erwartet, war die Aufgabe gegen die SV 07 Eschwege für den Hünfelder SV eine richtig schwere und weil der HSV 65 Minuten lang gar nicht wirklich im Spiel war, setzte es eine 2:3 (2:2)-Niederlage, die im Kampf um die fetten Plätze der Verbandsliga richtig schmerzt.

Der 2:2-Halbzeitstand schmeichelte keinem Team, denn beide duellierten sich auf absoluter Augenhöhe. Waren die Nullsiebener zunächst besser im Spiel, nutzte der HSV seine zweite Chance zur Führung: "Einwurfmonster" Steffen Witzel warf das Leder bis an den Fünfer, Maximilian Fröhlich verlängerte und Robert Simon hatte aus einem Meter so gar keine Mühe mehr (12.). Überhaupt war Fröhlich der Aktivposten in schwarz-blau, allerdings schaffte es der HSV zu selten, den rasend schnellen Linksaußen einzubinden, der Hofbieberer hatte deutliche Geschwindigkeitsvorteile gegen Stephan Montag und nutzte diese noch zweimal: Erst platzierte er eine Flanke ideal auf Sebastian Schuch, der diese schulbuchmäßig zum 2:2 nutzte (31.). Doch so gut der Kopfball war, so schlampig ging Schuch mit der perfekten Vorlage Fröhlichs um, die er aus sieben, acht Metern über das Tor semmelte. Da hatte der Sommer-Neuzugang wirklich alle Zeit der Welt, nahm den Ball aber direkt (43.).

Zwischenzeitlich hatte Eschwege das Spiel gedreht, zunächst traf Linksaußen David Costa Sabate nach einem Eckball (25.), keine zwei Minuten später zog Bartosz Stachelski einfach mal aus gut und gerne 26 Metern ab und traf platziert ins untere Eck. Und hätte Kapitän Christoph Minne wiederum nur zwei Minuten später den Freistoß ins und nicht knapp neben das Tor gesetzt, die Aufgabe wäre noch schwerer als ohnehin schon geworden. Was HSV-Coach Dominik Weber vor dem Spiel noch gelobt hatte - die Defensive - konnte ihn diesmal nicht zufriedenstellen, denn gerade die Umschaltbewegung bei den vielen langen Bällen der Eschweger passte nicht.

Schuch trifft und vergibt Tausendprozenter

Und mit der individuellen Klasse von Jan Kaufmann hatte der HSV über ganz weite Strecken des Spiels Probleme. Kurz nach der Pause musste HSV-Keeper Sebastian Ernst glänzend gegen den Spielmacher parieren (47.). In der Folge hatte Hünfeld zwar meist den Ball, bekam allerdings keine Geschwindigkeit in die Aktionen. Und so wurde es nur selten zwingend, die gefährlichsten Aktionen initiierten Fröhlich (58.) und Schuch (63.), doch an die Hereingaben kam niemand ran.

Und dann schlug auch so ein wenig die Stunde des Schiedsrichters Volker Höpp und seines Gespanns: Bei Kaufmanns Treffer zum 3:2 tauchte der begnadete Techniker in schwer abseitsverdächtiger Position auf, Assistent Frank Pietruschka ließ jedoch die Fahne unten (64.). Nächster Aufreger war die Gelb-Rote Karte gegen Montag, der für seinen überhartes und gesundheitsgefährdendes Einsteigen gegen Witzel glattrot hätte sehen müssen (74.). Und warum Höpp Tarek Belaarbis Kopfballtor nach Krieger-Ecke die Anerkennung verwehrte, blieb sein Geheimnis (76.). Weil er Simon auch noch einen Elfmeter verwehrte (88.) und trotz dreier ellenlanger Verletzungsunterbrechungen nur vier Minuten nachspielen ließ, war Weber zurecht mehrfach außer sich.

Doch auch aus dem Spiel heraus hätte Hünfeld in den letzten 25 Minuten treffen können, wenn nicht müssen. Denn in der einzig wirklich guten Phase des HSV scheiterte Belaarbi per Kopf knapp (67.), Oliver Krenzers Distanzschuss hielt Danny Göhler klasse (79.), genau wie Simons Hundertprozenter (83.). Dazu verlor Witzel frei vor Göhler für einen kurzen Moment die Übersicht (84.). Und Göhler parierte auch noch Johannes Helmkes Kopfball in der Nachspielzeit sensationell, indem er das Leder an die Latte lenkte. Für Geburtstagskind Helmke ein mehr als gebrauchtes 31. Wiegenfest.

Die Statistik:

Hünfeld: Ernst - Wahl, Belaarbi, Helmke, Witzel - Krenzer, Budenz - Krieger, Schuch, Fröhlich - Simon.
Eschwege: Göhler - Montag, Gadea Baringo, Gogol, Vidal Gadea - Minne, Huhn - Dreyer, Kaufmann, Costa Sabate - Stachelski (90.+1 Schwindt).
Schiedsrichter: Volker Höpp (FSV Dauernheim).
Zuschauer: 160.
Tore: 1:0 Robert Simon (12.), 1:1 David Costa Sabate (25.), 1:2 Bartosz Stachelski (27.), 2:2 Sebastian Schuch (31.), 2:3 Jan Kaufmann (64.).
Gelb-Rote Karte: Stephan Montag (74., Eschwege).

Autor: Johannes Götze

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