Herzinfarktgefahr auf der Rhönkampfbahn

Verbandsliga: HSV gewinnt äußerst glücklich

07. März 2015, 16:40 Uhr

Foto: Siegmar Larbig

Keinen Pfifferling hätte man noch auf den Sieg des Hünfelder SV gesetzt, doch dann schlug der Verbandsligist im Stile einer Spitzenmannschaft zu. Die 90 Minuten waren schon lange Geschichte, da drehten Lukas Budenz und Maurus Klüber innerhalb von 40 Sekunden das Spiel und bescherten dem Zweiten einen 3:2 (1:1)-Sieg gegen bemittleidenswerte Gäste aus Weidenhausen.

"Es ist fast schon peinlich, hier gewonnen zu haben", ließ Siegtorschütze Maurus Klüber kurz nach Abpfiff verlauten. Selbst er hatte nicht mehr damit gerechnet, dass sein Team noch gewinnt. Kein Wunder: Nach einer guten Anfangsphase mit vergebenen Chancen durch Hampl (3.) und Klüber (14.) ging dem HSV die Zielstrebigkeit ab, außerdem wirkte die Weber-Elf recht ideenlos und lethargisch. Dennoch war sie hochdominant, hatte gefühlte 80 Prozent Ballbesitz am Kunstrasen und drückte Weidenhausen tief in die eigene Hälfte - jedoch fehlte eben oft der letzte Pass.

Weidenhausen kam nur selten aus der eigenen Hälfte raus, wenn aber doch, dann wurde es brandgefährlich. Das erste Mal in der 18. Minute, als Rene Gonnermann von einem schwachen Ball Marius Hampls profitierte und den eiskalten Torschützen Bastian Degenhardt freispielte. Zumindest der verdiente Ausgleich ob der klaren Dominanz gelang noch vor der Pause: Kevin Krieger wurde nicht energisch angegriffen und schlenzte den Ball ins rechte Eck - Gästekeeper Eisenhuth stand dabei ganz schlecht (34.).

Die ganz klaren Chancen zum 2:1 fehlten dann, am gefährlichsten wurde es einmal über Linksverteidiger Steffen Witzel und einmal über Marius Hampl. Jubeln durften aber wieder die Adler: Erst ließ Sören Gonnermann eine dicke Chance liegen (81.), drei Minuten später machte er es besser. Und hätten Gonnermann, Buchenau und Co. eine der vier äußerst lukrativen Kontergelegenheiten genutzt, das Spiel wäre gelaufen gewesen.

So aber markierte erst Lukas Budenz den Ausgleich mit einem Knaller aus gut und gerne 25 Metern genau in den Winkel (90.+3) und Maurus Klüber holte 30 Sekunden später einen Freistoß raus, den Kapitän Niclas Rehm genau auf den Kopf Klübers beförderte. Der Rest war grenzenloser Jubel und kritisches Hinterfragen: "Wenn man so Spiele gewinnt, dann kann man viel erreichen. Aber dafür ist es ganz, ganz, ganz, ganz, ganz wichtig, dass wir anders Fußball spielen und uns um 180 Grad drehen", erklärte HSV-Coach Dominik Weber.

Hünfeld: Gutberlet - Faust (78. Link), Krenzer (86. König), Gensler, Witzel - Alles, Krieger - Hampl (62. Budenz), Klüber, Rehm - Simon.
Weidenhausen: Eisenhuth - Nguyen, Gruber, J. Gonnermann, Beng - T. Gonnermann - R. Gonnermann (74. Herwig), Dreyer (62. Gerbig), S. Gonnermann, Silbermann - Degenhardt (62. Buchenau).
Schiedsrichter: Pascal Loschke (Kassel).
Zuschauer: 180.
Tore: 0:1 Bastian Degenhardt (18.), 1:1 Kevin Krieger (34.), 1:2 Sören Gonnermann (84.), 2:2 Lukas Budenz (90.+3), 3:2 Maurus Klüber (90.+4).

Autor: Johannes Götze

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