Hessenliga: "Es gibt keine Schuldzuweisungen"

Lehnerz-Kapitän Kevin Steudter blickt positiv auf Topspiel

26. Februar 2015, 09:30 Uhr

Kevin Steudter (rechts) ist bereit für das nächste Topspiel. Foto: Ralph Kraus

Wenn ein Skispringer stürzt, dann soll er gleich wieder springen. Problemlos lässt sich das auf den TSV Lehnerz übertragen, denn nach der mehr als bitteren 2:3-Niederlage in Hadamar am Samstag (14.30 Uhr) darf die Lesser-Elf beim zuhause noch ungeschlagenen und äußerst souveränen Tabellenführer TSV Steinbach wieder "auf die Schanze". Sofern es die Platzverhältnisse auf dem Steinbacher Kunstrasen zulassen, dort liegt nämlich noch Schnee.

Die Niederlage in Hadamar zu werten, fällt nicht leicht: Gerade in der Offensive, angetrieben von den bärenstarken Dominik Rummel und Pierre Mistretta lieferte der TSV eine der besten Saisonleistungen ab, war spielerisch und läuferisch dem Gegner weit überlegen und hatte Chancen um das Spiel in Steinbach gleich noch mitzuentscheiden. Allerdings wurde Lehnerz zum 2:2 ausgekontert, danach waren die Köpfe unten und es erfolgte kurz vor Schluss noch der Todesstoß: "Auf dem Niveau werden Kleinigkeiten bestraft und wir haben leider die Fehler gemacht", bedauert Kapitän Kevin Steudter. Wer die Fehler gemacht hat, spielt keine Rolle: "Es gibt keine Schuldzuweisungen. Das ist ein Lernprozess, den die junge Mannschaft gehen muss. Und die Frage ist, ob wir die Fehler in einem Jahr eben nicht mehr machen. Wir müssen aus solchen Spielen lernen."

Steudter selbst ging bei 2:1-Führung mit einem Zwicken vom Platz: "Ich hatte das Gefühl, dass ein frischer Spieler vielleicht noch den entscheidenden Sprint ziehen kann." Am Samstag ist Steudter aber wieder fit: "Ich hatte in der Vorrunde sehr viel Pech. Jetzt will ich wieder in den Rhythmus kommen. Auch in Hadamar habe ich gemerkt, dass es während des Spiels immer besser wurde. Dominik Rummel hat mich mit seiner unglaublichen Laufarbeit nach hinten richtig mitgerissen."

"Pierre Mistretta und Renato Tusha können unglaublich gut kicken"

Ob in Steinbach eine ähnlich offensive Ausrichtung des TSV zu erwarten ist, weiß Steudter nicht: "Auch in Hadamar wollten wir aus einer stabilen Defensive agieren, im Spiel hat es sich anders entwickelt. Man kann das vorher nie so genau sagen. Es ist aber auch einfach so, dass Pierre Mistretta und Renato Tusha unglaublich gut kicken können, wir die Stärken im Umschaltspiel haben und wieder absolut fit sind."

Deswegen gilt: "Wir fahren nach Steinbach und wollen die drei Punkte." Mit dabei wird auch wieder Sebastian Kress sein, der Innenverteidiger musste in Hadamar angeschlagen raus, einzig auf Leon Pomnitz muss Henry Lesser, der wieder auf der Bank Platz nehmen wird, verzichten. Steinbach, das sonst in Haiger auf Rasen spielt und diesmal nach Steinbach auf Kunstrasen ausweichen will, muss einzig auf Toptorjäger Keigo Matsuda verzichten, hat aber dennoch ordentlich Respekt: "Lehnerz ist die beste Mannschaft der Hessenliga", betont Steinbachs Keeper Sebastian Vogl, der aber dennoch vom nächsten Heimsieg und am Ende der Serie der Meisterschaft ausgeht.

Autor: Johannes Götze

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