Hessenliga: Latte rettet Lehnerzer Sieg im Nervenkrimi

Seligenstadt vergibt Elfmeter in der Nachspielzeit

14. März 2015, 17:48 Uhr

Dominik Rummel traf nicht nur selbst, sondern legte auch das 2:0 auf. Foto: Charlie Rolff

Nach einem Finale furioso ist Hessenligist TSV Lehnerz am Samstag als Sieger vom Platz gegangen. 2:1 (0:0) für den TSV lautete der Endstand in Seligenstadt, wo die Osthessen während einer Drangphase der Sportfreunde noch einen Elfmeter in der Nachspielzeit überstanden hatten.

Lange Zeit hatten die beiden Mannschaften kein wirklich ansehnliches Schauspiel geboten, doch die Schlussphase sorgte dann doch noch für erhitzte Gemüter. Es war der 2:1-Anschlusstreffer von Seligenstadts Marcel Kopp in der 65. Minute, der unmittelbar nach der 2:0-Führung des TSV durch Pierre Mistretta plötzlich Leben in die Begegnung gebracht hatte. Denn während die Gäste die Partie bis dato weitgehend im Griff hatten, war Seligenstadt in den letzten 25 Minuten drauf und dran, noch den Ausgleich zu erzielen. Egalisiert worden wäre dann auch der 15. Saisontreffer Dominik Rummels, der nach 55 Minuten einen Freistoß von Patrick Lesser zur 1:0-Führung eingeköpft hatte.

„Die Entlastung hat dann einfach gefehlt, das war dann schon grenzwertig. Aber wir hatten dann einfach das Glück, dass es doch zum Happy End gereicht hat. Hauptsache wir haben die drei Punkte“, war Rummel nach Abpfiff erleichtert.

Bis der Stürmer endlich Gewissheit hatte, dass sein Treffer und seine Vorlage für Mistretta nach toller Kombination über Schaaf und Lesser zum Sieg gereicht haben, musste der 21-Jährige noch einmal richtig leiden. Für das i-Tüpfelchen auf der irren Schlussphase hatte schließlich ein Elfmeterpfiff in der dritten Minute der Nachspielzeit gesorgt. Rudelbildung auf dem Platz, ein erzürnter Henry Lesser und ein Wortgefecht, das zur Folge hatte, dass Seligenstadts Trainer Klaus Reusing die letzten Minuten der Begegnung hinter der Barriere verfolgen musste.

„Es war auch ein Elfmeter, Alex hat ihn erwischt“, kommentierte Rummel die Szene, in der Alex Scholz den Seligenstädter Patrick Richter zu Fall brachte und anschließend mit Gelb-Rot vom Feld musste.

Patrick Hofmann sollte es dann vorbehalten sein, nach all dem Tamtam den Elfmeter zum 2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit zu verwandeln – doch der 29-Jährige knallte die Kugel an die Latte.

Auf dem Seligenstädter Kunstrasen hatten 300 Zuschauer zunächst 45 zerfahrene Spielminuten verfolgt, in denen Lehnerz zwar die bestimmende Elf war, allerdings die Gefahr in der Offensive vermissen ließ. Die Chancen beschränkten sich auf eine verpasste Möglichkeit von Bartel, der nach einer Viertelstunde einen Lesser-Freistoß am langen Pfosten verpasste, sowie auf eine Situation in der 20. Minute: Lesser war im Strafraum zu Fall gebracht worden, doch die Pfeife von Patrick Haustein (Buseck) war still geblieben.

Außerdem mussten die Lehnerzer schon in der ersten Hälfte zwei Rückschläge verkraften: Mit Oberschenkelproblemen mussten sowohl Kevin Steudter (26.) als auch Sebastian Bartel (29.) schon nach weniger als einer halben Stunde vom Feld. Von ihnen gab es nach Abpfiff jedoch bereits vorsichtige Entwarnung.

Seligenstadt: Jordanic; Prümm, Hertrich, Ransom, Richter, Väth, Hofmann, Tasgin (80. Suljic), Leis, Sprung (15. Kopp), Franz.
Lehnerz: Bayar; Breunung, Bartel (29. Sarvan), Kress, Steudter (26. Scholz), Odenwald, Lesser, Schaaf, Mistretta, Tusha, Rummel (86. Vogt).
Schiedsrichter: Patrick Haustein (Buseck)
Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Dominik Rummel (55.), 0:2 Pierre Mistretta (64.), 1:2 Marcel Kopp (65.)
Verschossener Foulelfmeter: Patrick Hofmann (Seligenstadt, 90.+3) schießt an die Latte
Gelb-Rote Karte: Alexander Scholz (Lehnerz, 90.+3)

Autor: Viktoria Goldbach

Kommentieren
Vermarktung:

Mehr zum Thema

Wettbewerbe