Hessenliga: Mistretta, Xavi und Zidane
Der Lehnerzer Mittelfeldspieler vor der Pflichtaufgabe gegen Schwalmstadt
Selbst mit weiten Einwürfen legte Pierre Mistretta hier und da schon ein Tor auf. Foto: Charlie Rolff
Neun Tore, acht Vorlagen - Mistretta ist der beste Scorer des TSV Lehnerz in dieser Saison. Mehr Tore als Vorlagen gab es bei Mistretta noch nie: "Der Pass zum Tor, der Pass zur Torvorlage oder das Tor selbst. Ich freue mich über alles genauso viel. Dem Trainer ist es ohnehin wichtig, dass wir gut spielen, nicht wer die Tore macht", erklärt Mistretta. Und Coach Henry Lesser hat auch einen gewichtigen Anteil, warum Mistretta vor dem Tor aktuell recht kalt ist: "Der Coach hat mir gesagt, ich soll nicht immer so draufknallen, sondern den Ball einfach in die Ecke schieben." In Hadamar und Steinbach ging der Plan jeweils auf. Dazu spielte er einmal den entscheidenden Pass und einmal den vorletzten Pass: "Es läuft. Aber wir spielen alle stark, deswegen ist es für den Einzelnen auch einfach", unterstreicht Mistretta die aktuell wohl größte Stärke des TSV: die mannschaftliche Geschlossenheit.
Und direkt dahinter kommt wohl das unglaubliche Selbstvertrauen der Spieler. Beispiel Dominik Rummel, wie er den Ball in Hadamar volley ins Dreieck knallte. Beispiel Patrick Schaaf, wie er - nicht unbedingt als Elfmeterschütze bekannt - sich in Steinbach ganz selbstverständlich den Ball nahm und eiskalt den Torwart in die andere Ecke zur wichtigen Führung schickte. Beispiel Kevin Steudter, der nach einer eher unterdurchschnittlichen Vorrunde als Kapitän wieder vorangeht und mit Schaaf die Fäden auf der Doppelsechs zieht. Und die Liste könnte fast beliebig fortgesetzt werden.
Das Spiel gegen Schlusslicht Schwalmstadt sollte somit zum Selbstläufer werden: "Es stimmt schon, dass wir am Samstag eigentlich nur verlieren können. Zu leicht nimmt das aber keiner, jedes Spiel geht bei Null los. Und mit Henry haben wir dafür genau den richtigen Trainer." Mistretta räumt derweil auch mit einem Gerücht auf, warum er bei Lehnerz bis vor Kurzem die Nummer 5 trug - auf alle Fälle nicht wegen Zinedine Zidane: "Das liegt eigentlich nahe", schmunzelt Mistretta: "Aber als ich nach Lehnerz kam, war die Nummer 9 nicht mehr frei und eigentlich nur noch die 5 übrig." Seit zwei Spielen trägt Mistretta jetzt übrigens die 9. Die hat er von Dominik Rummel übernommen, bei dem mittlerweile die 10 auf dem Jersey leuchtet. Ob das auch am Samstag so ist, muss sich noch zeigen: Hinter dem so erfolgreichen Mittelstürmer steht aufgrund eines grün- und blaugetretenen Fußes noch ein dickes Fragezeichen.