Hessenliga-Topfavorit zeigt sofort Qualität

27. Juli 2024, 15:55 Uhr

Noah Michel (rechts) wurde Torschützenkönig der vergangenen Hessenligasaison und erhielt von HFV-Verbandsfußballwart Robert Neubauer die Torjägerkanone. © Pedro Acebes

Türk Gücü Friedberg ist mit einem Sieg in die neue Hessenliga-Saison gestartet. Der Topfavorit besiegte am 1. Spieltag bei Dauerregen den letztjährigen Tabellendritten KSV Baunatal mit 4:1 (1:0) und erklomm gleich vorbehaltlich der beiden Sonntagsspiele gemeinsam mit dem SC 1960 Hanau die natürlich noch wenig aussagekräftige Tabellenspitze. 

Mit 400 Zuschauern war kalkuliert worden, es kamen tatsächlich aufgrund der Regenfälle nur knapp unter 300 Besucher. Nach dem Scheitern in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest gelten die Friedberger auch dank Verstärkungen wie OFC-Ikone Maik Vetter und den beiden Alzenauern Saher Bhatti und Nicolai Jürgens als Meisterschaftsanwärter. Mit diesen drei Topleuten in der Anfangsformation wurden die Wetterauer diesem Anspruch gleich gerecht. Vetter dirigierte das Spiel aus der zentralen Mittelfeldposition, man sah ihm die Erfahrung und Ruhe am Ball an.

Nach intensivem Beginn, allerdings ohne richtige Torchancen, kamen die Nordhessen mit Egli Milloshaj zum ersten Torschuss (18.). Auf der Gegenseite hatte Vetter die erste Möglichkeit (21.). Das 1:0 der Gastgeber war dann besonders gut ausgespielt über Kamil Yikilmaz, dessen Ablage Patrick Schorr nach innen flankte, wo Niklas Kraus im Fallen per Kopfball traf (33.). Kurz vor der Pause verpasste Vetter eine Ablage im Strafraum knapp. Nach dem Seitenwechsel kam Luca Morlac für Jürgens, der unmittelbaren Vaterfreuden entgegen sah. Morlac wurde gleich steil geschickt, aber wegen Abseitsposition zurückgepfiffen. Eine zumindest streitbare Entscheidung vom osthessischen Schiedsrichter Joshua Herbert. Nach einem schnellen Konter über Torschützenkönig Noah Michel, der vor dem Anpfiff von Klassenleiter Robert Neubauer die Torjägerkanone überreicht bekam, traf Yikilmaz zum 2:0 (58.).

Hessenliga: Topfavorit Türk Gücü Friedberg zeigt Qualität

Die Gäste gaben sich aber nicht auf, sondern kamen mit einem der langen Einwürfe von Patrick Krengel zum Anschlusstreffer (69.). KSV-Baunatal -Kapitän Daniel Borgardt schaltete sich im Zentrum ein, den Ball bugsierte aber wohl der Friedberger Alija Izberovic über die eigene Torlinie. In der Folge machten die Nordhessen Druck uns reklamierten vor einem Kopfball von Milloshaj einen Handelfmeter (85.). Erst am Ende entschied Türk Gücü Friedberg die Partie auch dank zweier Joker. Nachdem KSV-Torwart Wilke gegen Morlac hielt staubte Jeff Thielmann zum 3:1 ab (89.). In der Nachspielzeit gab Neuzugang Baki Özisli die Vorlage zum 4:1 durch Toni Reljic (90.+4), der sich den gesamten Sommer mit Fußschmerzen plagte. TGF-Trainer Enis Dzihic war mit dem Auftakt zufrieden: „Wir haben relativ wenig zugelassen und unser erstes Tor war toll herausgespielt. Nach dem 2:0 kam der Gast mit den gefährlichen langen Einwürfen zum 2:1. Nach dem 3:1 war es entschieden. Wichtig war halt, mit drei Punkten in die Saison zu starten. Nach dem Ende der letzten Saison müssen die Köpfe frei werden. Wir haben die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt , aber letztlich nichts erreicht. Jetzt gab es eine kurze Vorbereitung mit hoher Belastung. Die Saison wird wieder sehr lang.“

KSV-Trainer Tobias Nebe sah gleich „einen schweren Auftakt in Friedberg, wo wir 20 Minuten ordentlich im Spiel waren. Mit dem 1:0 hat man die individuelle Qualität von Friedberg gesehen. Da waren wir nachlässig und das wurde sofort bestraft. Die zweite Halbzeit wollten wir offener gestalten. Nach dem 2:1 waren wir dran, bei Milloshajs Kopfball sah es nach einem klaren Handspiel aus. Am Ende geht die Niederlage in Ordnung, die ist aber zu hoch ausgefallen.“ 

Die Statistik: Türk Gücü Friedberg: Koob; Letica, Izberovic, Bhatti - Henrich (90.+1 Özisli), Schorr - Jürgens (46. Morlac), Kraus (75. Reljic), Vetter, Yikilmaz (86. Thielmann) - Michel (90.+2 Hannig).  KSV Baunatal: Wilke; Krengel, Schneider, Blahout, Klein (75. Durna) - Kahraman, Borgardt - Milloshaj, Fuchs (57. Kohlstädt), Karakoc (75. Hacker) - Berninger-Bosshammer.   Schiedsrichter: Joshua Herbert (FSV Schwarzbach). Zuschauer: 297.  Tore: 1:0 Niklas Kraus (33.), 2:0 Kamil Yikilmaz (58.), 2:1 Alija Izberovic (69., Eigentor), 3:1 Jeff Thielmann (89.), 4:1 Toni Reljic (90.+4). 

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