SV Hofbieber ist KOL-Titelträger
Hofbiebers Meisterstück hat ein weinendes Auge
Einmal die Abfahrt Richtung Gruppenliga! Der SV Hofbieber ist Meister der Kreisoberliga Mitte. Foto: Charlie Rolff
Nicht schon wieder der 30. April. So oder so ähnlich dürfte so mancher Gedanken der SVH-Verantwortlichen in der Halbzeit gewesen sein. Vor acht Jahren nämlich hätte Hofbieber mit einem Sieg in Horas Meister werden können, spielte aber nur 1:1. Nun aber wurden die Geister von damals vertrieben, weil die Truppe von Oliver Bunzenthal letztlich doch noch die vielen Torchancen in Zählbares ummünzte. Mann des Tages: Julian von Keitz, der zum frühen 1:0 (9.) traf und später das Spiel drehte (55., 64.). "Ganz am Anfang der Saison hat er mal getroffen und jetzt entscheidet er das Ding für uns. Unglaublich", konstatierte Bunzenthal, der in höchsten Tönen seine Schützlinge lobte. Nicht nur für die 90 Minuten – Edelzell/Engelhelms kam nur zu drei Abschlüssen –, sondern für die gesamte Saison.
Doch so ganz die große Feierstimmung kam mit Abpfiff nicht auf. Der Grund war verständlich. Rund 20 Minuten musste Schiedsrichter Lukas Heckener (SV Welkers) nachspielen lassen. Erst erwischte es SGEE-Akteur Lukas Vogel (Schlüsselbeinbruch), dann SVH-Kicker Luca Hohmann (schwere Knieverletzung). Beide mussten mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Der Fußball rückte somit im zweiten Durchgang mehr und mehr in den Hintergrund. Ganz groß war indes die Aktion beim Abtransport von Hohmann: Die Trage in den Krankenwagen hinein schleppten mehrere Spieler der Hausherren, der Beifall der Zuschauer war die perfekte Begleiterscheinung.
Blieb die Frage, was Hofbiebers Niklas Schuhmann und Noah Gradl zahlen müssen. Die beiden Youngster mussten nach einer guten Stunde vom Platz. Der Grund? Hochzeit! Ob die Mittelfeldspieler es angesichts der anstehenden Party dort lange aushalten? Jedenfalls improvisiert der SVH in den nächsten Stunden, wie ein biernasser Coach Bunzentahl verriet: "Wir hatten nicht mit der Niederlage von Bimbach gerechnet. Ich kenne aber die Jungs mittlerweile gut genug und weiß, dass es ein langer Abend wird. Wahrscheinlich geht's ins Clubhaus." Der Rucksack von Betreuerin Cäcilia Gehring – reichlich gefüllt mit Kümmerling – war jedenfalls bereits wenige Minuten nach Abpfiff geleert.