Frauen: Gläserzell in der Warteschleife

Hoffen auf Bundesliga und Regionalliga

08. April 2021, 17:45 Uhr

Jasmin Jökel und die Frauen des SV Gläserzell hoffen auf Regionalliga-Fußball. Foto: Charlie Rolff

Der SV Gläserzell befindet sich in der Warteschleife: Das Frauenteam führt die Hessenliga an, die beiden U16-Teams, die in einer MSG mit dem TSV Pilgerzell aktiv sind, sind in zwei der vier Hessenliga-Staffeln Spitzenreiter. Die große Gretchenfrage: Darf das Frauenteam und/oder ein Mädchenteam aufsteigen?

„Fakt ist, dass wir die Bewerbung für die Frauen-Regionalliga auf den Weg gebracht haben und die Unterlagen für die U16-Bundesliga in den nächsten Wochen einreichen werden“, erklärt Melanie Müller. Die Abteilungsleiterin fügt aber sogleich an, „dass wir es so nehmen müssen, wie es kommt, weil uns die finanziellen Mittel fehlen, um uns gegen etwaige negative Entscheidungen zur Wehr setzen zu können.“ Gleichwohl betont Müller, dass der SVG in beiden Fällen sehr gerne aufsteigen wolle und alles andere einer herben Enttäuschung gleichkäme.

Die Lage für das Frauen-Team stellt sich einfach dar: Fünf der sechs Saisonspiele gewann Gläserzell, führt die Tabelle sowohl nach Quotient als auch nach Tabellenposition an. Meldet der HFV einen Aufsteiger, so wird dies der SV Gläserzell werden. Dass der HFV einen Aufsteiger melden wird, ist allerdings noch fraglich. Die Situation stellt sich ähnlich und doch ganz anders als bei den Herren dar. Die Regionalliga Süd, der neben Hessen die Landesverbände aus Baden-Württemberg und Bayern angehören, ist anders organisiert als die Regionalliga Südwest bei den Herren, zu der Bayern nicht zählt, dafür das Saarland und Rheinland-Pfalz. Ergo: Die Entscheidungsträger sind andere.

Vertrackte Situation bei den Juniorinnen

Und ist bei den Herren die Wahrscheinlichkeit nahe der 100 Prozent, dass die Saison in der Regionalliga ein sportliches Ende findet, ist dies bei den Frauen nicht so. Die Saison ist noch immer unterbrochen, soll aber ab 2. Mai fortgeführt werden. Ob und wie das in der derzeitigen Pandemie-Lage vonstatten gehen soll, ist zumindest fraglich. Ziemlich sicher scheint: Nur wenn die Regionalliga Süd die Saison zu Ende bringt und somit Auf- und Absteiger meldet, werden die drei dazugehörigen Landesverbände überhaupt in die Versuchung geraten Aufsteiger in die Regionalliga zu melden. „Davon gehe ich dann aber einfach aus, schließlich ist die Hessenliga schon letztes Jahr gewachsen und sollten jetzt nur Absteiger aus der Regionalliga hinzukommen, aber niemand auf sonst irgendeinem Weg die Liga verlassen, wird sie noch deutlich voller“, sagt Müller. Recht hat sie, denn in der Regionalliga Süd sind Hessen Wetzlar, Eintracht Frankfurt III und TSG Neu-Isenburg abstiegsgefährdet.

Noch viel vertrackter ist die Lage bei den B-Juniorinnen. Dort wurde die Hessenliga in vier Staffeln aufgeteilt. In zweien liegt Gläserzell/Pilgerzell vorne. Die Hessenligen sind längst abgebrochen. Doch die darüber geschaltete Bundesliga Süd noch nicht. Bislang ist sie lediglich unterbrochen. Auch hier hoffen Müller und Co., dass die Bundesliga zu Ende gebracht wird. Zumindest geplant ist dies derzeit noch. Doch wird sie beendet, würde es kompliziert: Fünf Hessenligisten sind in den insgesamt vier Staffeln ob der wenig ausgetragenen Spiele noch ohne Punktverlust – auch die erste Mannschaft der MSG Gläserzell/Pilgerzell. Einen Meister aus diesem Kreise zu küren? Schwierig. Aber nicht unmöglich. Und darauf hoffen Müller und Co. Wird bei den Herren eine zeitnahe Entscheidung erwartet, kann sich die Lage bei Frauen und Juniorinnen noch eine ganze Weile hinauszögern.