„Ich weiß nicht, warum wir Erster sind“

Verbandsliga: Weber sauer

08. April 2018, 16:40 Uhr

Hier wirft sich Sebastian Schuch (rechts) mit aller Macht in den Zweikampf, doch am Ende mussten sich seine Hünfelder gegen den TSV Rothwesten geschlagen geben. Foto: Siggi Larbig

Der Hünfelder SV musste in der Verbandsliga eine bittere 2:3-Niederlage und einen herben Dämpfer im Kampf um den Aufstieg gegen den TSV Rothwesten hinnehmen. Grund dafür war ein fünfminütiger Tiefschlaf, der die Gäste ins Spiel holte.

„Ich bin weit davon entfernt Spieler anzugreifen, aber die Defensivleistung von uns war heute unterirdisch“, wetterte der HSV Trainer Dominik Weber nach dem Spiel. Denn Hünfeld hatte alles im Griff, lief den Gegner zu Beginn früh an und provozierte Fehler. Der verdiente Lohn war das 1:0 durch Lukas Budenz, der nach toller Vorarbeit nur noch ins leere Tor einschieben musste. Nur zwei Minuten später muss Kevin Krieger das 2:0 machen, vergab aber imper Lupfer fahrlässig. Stattdessen leisteten sich die Hausherren zwei dicke Fehler: Zuerst sieht Jonas Hosenfeld beim 1:1 schlecht aus, wenig später vertändelt Hünfeld den Ball im Mittelfeld, was zum 1:2 führt.

Dies ärgerte Weber besonders, da der Gegner bis zum 1:1 gar nicht auf dem Platz gewesen sei. Doch seine Mannschaft steckte nicht auf und konnte nach einem missglückten Freistoß das Ergebnis auf 2:2 korrigieren. In der zweiten Halbzeit habe sich der HSV viel vorgenommen, doch die Gegner standen tief und konzentrierten sich aufs Kontern. So konnte der starke Dennis Salioski im Bekleidschutz über dem halben Platz laufen und zum 3:2-Siegtreffer einschieben.

Weber bemängelt Einstellung

Hünfeld fiel daraufhin nicht mehr viel ein. Zwar war man auf der Rhönkampfbahn klar überlegen, doch es fehle laut Weber, sich fußballerisch durchzusetzen, auch wenn die Chancen für ein Remis da waren. Besagte Chancen kamen aber ausschließlich durch Standardsituationen zustande. So konnte weder Witzel noch Faulstich nach Ecken den ersehnten Treffer erzielen. Stattdessen lief der HSV Gefahr, ein weiteres Kontergegentor zu fangen, doch Jonas Hosenfeld parierte sehenswert gegen Losic und hielt seinen HSV in der Partie. Bezeichnend für das Hünfelder Spiel war schließlich die 86. Minute. Der Gastgeber erkämpft sich durch Leidenschaft den Ball im Mittelfeld und lief in Überzahl auf die Abwehr zu. Das Abspiel aber kam zu spät und landete im Toraus.

Mit der Leistung seiner Mannschaft war Dominik Weber überhaupt nicht einverstanden. Vor allem kritisierte der Trainer die Einstellung seiner Schützlinge, die manche Spieler an den Tag legen würden und fuhr fort, „ich weiß nicht, warum wir Erster sind“. Dennoch blickt er mit Bauchschmerzen nach vorne: „Am Mittwoch kommt Johannesberg und wenn wir wieder so agieren, kann ein hoher Punktevorsprung ganz schnell weg sein“, antwortete Weber besorgt auf einen möglichen Aufstieg. / mic

Die Statistik:

Hünfeld: Hosenfeld, Häuser, Faulstich, Schuch Rohde, Fröhlich, Krieger, Witzel, Neidhardt, Budenz, Wenzel – Bublitz, Bambey, Belaarbi.
Rothwesten: Annemüller, Omazic, Trabner, Igel, Eckhardt, Losic, Noja, Ruth, Salioski, Gunkel, George – D. Miftari, B. Miftari.
Schiedsrichter: Dennis Becher (FSG Burg-Gräfenrode).
Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Lukas Budenz (27.), 1:1, 1:2 Dennis Salioski (33., 35.), 2:2 Christoph Neidhardt (44.), 2:3 Dennis Salioski (56.).

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