"In Burghaun wird der Fußball gelebt"
Sven Bednarek im Interview
Deine Entlassung im Bachrain kam überraschend und du bist als sehr emotionaler Mensch bekannt. Wie lange hast du gebraucht, um das Thema Bachrain abzuhaken?
Der Weg vom Sportlerheim bis zum Auto hat mir gereicht. In den dreieinhalb Jahren, in denen ich in Bachrain gearbeitet habe, überwiegt das Positive. Hängen bleibt aber vor allem das Ende – und das war alles andere schön. Wie es letztlich gelaufen ist, finde ich schon sehr schade, aber es hat mir erleichtert, nach vorne zu blicken.
Du sprichst den Blick nach vorne bereits an. Ab Sommer betreust du Rot-Weiß Burghaun. Wann war für dich klar, dass du wieder ins Trainergeschäft einsteigen möchtest?
Ich musste schon ein bisschen überlegen, gerade mit meiner Frau habe ich mich intensiv besprochen und wir haben reiflich überlegt, ab wann und in welchem Umfang ich wieder einsteigen möchte. Ausschlaggebend für Burghaun war das Gesamtpaket. Der Verein hat mir große Wertschätzung entgegengebracht und mir das Gefühl gegeben, sie wollen mich unbedingt haben. Zudem sehe ich im Club sehr viel Potenzial und auch die räumliche Nähe zu meinem Wohnort Mackenzell passt.
Welchen Eindruck konntest du von deinem neuem Verein gewinnen?
Ich hatte kurioserweise mein letztes Spiel mit Bachrain in Burghaun. Schon dort ist mir aufgefallen, dass in dem Verein Fußball gelebt wird. Es herrscht ein großer Zusammenhalt und wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Mannschaften intensivieren. Mittelfristig möchten wir etwas auf die Beine stellen und die gesamte Abteilung wieder auf Kurs bringen.
Derzeit befinden sich sowohl die Gruppenliga- als auch die A-Liga-Mannschaft auf einem Abstiegsplatz...
Keine leichte Situation für den Verein, ohne Frage. Dennoch machen die Menschen, die Burghaun zu früh abschreiben, einen Fehler. Sollte es am Ende dennoch in die Kreisoberliga gehen – so realistisch müssen wir sein – dann wäre das auch kein Beinbruch. Burghaun muss nicht auf Teufel komm raus in der Gruppenliga spielen. Schon gar nicht, wenn wir dafür finanziell akrobatische Dinge machen müssten. Unser Ziel ist es, den talentierten B-Jugendlichen in zwei, drei Jahren gute Möglichkeiten zu geben, sich zu präsentieren.
Die Ungewissheit in puncto Spielklasse wird die Kaderplanung sicherlich nicht erleichtern.
Unsere Planungen sind mittelfristig ausgelegt, da spielt die Liga nicht die entscheidende Rolle. Wichtig ist für mich, dass sie sowohl sportlich als auch kameradschaftlich in die Mannschaft passen. In der siebten oder achten Liga musst du eine Truppe zusammenstellen, die Spaß daran hat, sich drei bis viermal pro Woche zu sehen. Zunächst müssen wir aber erst einmal mit den eigenen Spielern sprechen.
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