Jean-Matteo Bahoya ist die schnellste der vielen Eintracht-Raketen
Jean-Matteo Bahoya ist nicht mehr allein am Main – auch sein Bruder spielt jetzt für die Eintracht. © IMAGO/IPA Photo
Ganz zum Schluss der kleinen Fragerunde mit dem sehr zugänglichen und höflichen Jean-Matteo Bahoya ist der Fußballprofi gefragt worden, wer denn nun die schnellste der vielen Eintracht-Raketen sei. Ansgar Knauff, Omar Marmoush, Hugo Ekitiké? Oder er selbst? Der Frankfurter Offensivspieler zögerte keine Sekunde mit der Antwort: „Ich!“ Nachfrage: Ernsthaft? Okay, vielleicht sei Kollege Marmoush im Antritt etwas explosiver, „aber am Ende komme ich zuerst an“. Wäre das geklärt.
Zur Wahrheit gehört ebenso, dass der Flügelmann das bisher der breiten Öffentlichkeit noch nicht so richtig zeigen konnte, denn so viel Spielzeit hat er gar nicht bekommen. Der 19-Jährige kommt in dieser Saison auf fünf Bundesligaeinsätze, viermal wurde er eingewechselt, Spielzeiten: zwölf, 13, 15, 19 Minuten. Immerhin hat er einen Treffer wunderbar vorbereitet, den von Omar Marmoush beim 2:0-Erfolg gegen Mönchengladbach. Und einmal schaffte es der Franzose in die Anfangself der Eintracht, beim furiosen 7:2 gegen den VfL Bochum konnte er aber nicht allzu viel Eigenwerbung betreiben.
Bahoya wird also weiterhin geduldig sein müssen. Er weiß es, reiht sich ein, stellt keine Forderungen, auch wenn er sagt: „Natürlich wünsche ich mir mehr Spielzeit.“ Aber er werde dranbleiben, nicht aufstecken, „im Training Gas geben“, denn eines ist für den geerdeten Burschen klar: „Ich weiß, dass mein Augenblick kommen wird.“
Wer weiß, ob er jetzt schon einen Schritt weiter wäre, wenn er nicht weite Teile der Vorbereitung verpasst hätte. Mit der französischen U-19-Nationalmannschaft nahm er aber an der EM in Nordirland teil, erfolgreich, erst im Finale war der spanische Nachwuchs zu stark. Bahoya hat die Zeit genossen, aber er sagt auch: „Vielleicht wäre es hier anders, wenn ich die Vorbereitung mitgemacht hätte.“
Er bereue es aber keinesfalls, Anfang des Jahres vom französischen Zweitligisten SCO Angers nach Frankfurt gewechselt zu sein. „Ich bin angekommen.“ Ein nicht zu unterschätzender Wohlfühlfaktor: Seit dem Sommer spielt auch sein kleiner Bruder bei der Eintracht in der U17, Paul Bahoya, 16 Jahre alt, Außenverteidiger. „Ich bin ein Familienmensch“, sagt Jean-Matteo. „Ich freue mich riesig, dass er da ist.“ Und natürlich würden es die Brüder cool finden, zusammen bei den Profis zu spielen. „Das ist kein Traum, aber ein Wunsch.“
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