Joker Kirst lässt Simmershausen beben - Fotos

Relegation zur KOL Mitte: Vogelsberg aufgestiegen, Margretenhaun scheitert erneut

08. Juni 2018, 20:10 Uhr

Enttäuschung bei Roberto Posa und dem RSV Margretenhaun. Foto: Charlie Rolff

Die SG Simmershausen hat den Klassenerhalt geschafft: Dank Joker Andreas Kirst haben die Rhöner im letzten Relegationsspiel zur Kreisoberliga Mitte mit 2:1 (0:1) gegen den RSV Margretenhaun gewonnen und konnten so – ebenfalls wie die spielfreie FSG Vogelsberg durch den Schlitzerländer Aufstieg in die Gruppenliga – die KOL-Zugehörigkeit in der Spielzeit 2018/19 bejubeln.

Fast interessanter als das Spiel selbst war das Geschehen in Bebra. Dort spielte nämlich die SG Schlitzerland, die mit einem Sieg, der höher als 1:0 ausfallen würde, sicher in die Gruppenliga aufgestiegen wäre. Und damit verbunden würden zwei der drei Mannschaften aus der Dreierrunde nächste Saison in der Kreisoberliga Mitte spielen. Die SGS, die eine halbe Stunde vorher aufs Parkett geschickt wurde, führte schon vor Anpfiff in Simmershausen mit 1:0. Umso größer das Entsetzen am gut gefüllten Sportplatz, als Bebra ausglich – ehe Schlitzerland dann doch wieder auf die Siegerstraße gelangte und letztlich 3:1 gewann. Die FSG Vogelsberg war so um circa 20.18 Uhr sicher aufgestiegen.

Und so war klar, dass auch der Gewinner der Partie in Simmershausen – beziehungsweise die SGS bei einem Remis – in einigen Wochen in der KOL Mitte an den Start gehen dürfte. Lange Zeit sah alles nach dem RSV Margretenhaun aus, der bereits nach 13 Minuten auf die Siegerstraße geriet. Florian Bug traf nach Vorlage von Dominik Hintze flach ins kurze Eck. Der Rhöner A-Liga-Vize führte verdient, von Simmershausen kam zunächst viel zu wenig. Zudem hatten die Hausherren Glück, dass Keeper Julian Kirst eine relativ harmlose Flanke nicht ins eigene Tor lenkte, sondern die Kugel vom Pfosten ins Feld zurück sprang (20.).

Dreimal Alu beim RSV / Kirst dreht die Partie

Es sollte allerdings die einzige Unsicherheit bleiben. Anfang der zweiten Hälfte hielt der Schlussmann sein Team nämlich lange im Spiel. Zudem traf Margretenhaun zum zweiten und dritten Mal Aluminium: erst Florian Bug nach einer Hereingabe den Pfosten, dann Bruder Felix aus 15 Metern die Latte (57., 64.). Die SGS dagegen kam erst nach 70 Minuten in der Begegnung an – dann aber richtig. Und Joker Andreas Kirst machte aus Simmershausen ein Tollhaus. Der zuvor angeschlagene 28-Jährige, der in der Liga kein einziges Mal getroffen hatte, drehte die Partie mit zwei Toren in drei Minuten quasi im Alleingang und hielt seine Truppe damit in der Liga (73., 76.).

Der RSV, der in der Schlussphase wie schon beim 0:1 gegen Vogelsberg platt wirkte, erlebte dagegen die zweite ganz bittere Relegations-Erfahrung in Folge und muss so in der nächsten Saison erneut in der A-Klasse an den Start gehen – entsprechend groß war die Enttäuschung, die Spieler saßen nach Abpfiff lange fassungslos auf dem Rasen. "Es tut mir unglaublich leid für Margretenhaun", zeigte sich Matchwinner Kirst nach dem Spiel als ganz fairer Sportsmann. "70 Minuten lang haben wir keine zwei Bälle in Folge an den Mann gebracht. Dann haben wir uns zusammengerissen. Manchmal brauchen wir eben ein bisschen", so Kirst schmunzelnd. Zur Winterpause hatte die SGS nur einen Punkt auf dem Konto, nun steht der Klassenerhalt fest: "Das ist schon Wahnsinn. Wer hätte das gedacht? Die Derbys werden uns aber ein bisschen fehlen." Mit Ulstertal und Hilders hätten nämliche attraktive Derbygegner in der A-Liga Rhön gewartet.

Die Statistik:

SG Simmershausen: J. Kirst – D. Drott – Ziert, Eichler, Knüttel, C. Penno – Beck, Heller, Pape, Dach – Kessler (K. Drott, A. Kirst, Fischer).
RSV Margretenhaun: Herbert – Gutmann, Klewitz, Semmler, Schütz – Kabul, Becker – Fe. Bug, Kocak, Hintze – Fl. Bug (Stupp, Merz).

Schiedsrichter: Johannes Frohnapfel (Neuhof).
Zuschauer: 900.
Tore: 0:1 Florian Bug (13.), 1:1, 2:1 Andreas Kirst (73., 76.).

Autor: Steffen Kollmann

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