Junioren-Hessenligen: Der Blick richtet sich auf die Derbys
Für die osthessischen Teams geht es um den Klassenerhalt
Moritz Fischer (rechts) und die B-Junioren des JFV Viktoria Fulda streben einen einstelligen Tabellenplatz an. Foto: Charlie Rolff.
A-Junioren:
Nach einer "sehr durchwachsenden Vorbereitung" starten die A-Junioren des JFV Viktoria Fulda erneut das Projekt Klassenerhalt. "Wir hatten leider die komplette Vorbereitung immer wieder mit vielen Urlaubern und Verletzten zu kämpfen", gibt JFV-Coach Sebastian Vollmar zu Protokoll, der im ersten Saisonspiel bei Blau-Gelb Marburg (Sonntag, 11.15 Uhr) mit Marcel Dücker, Sebastian Körner (beide Bänderverletzungen), Tobias Göbel (Kreuzbandriss), Jonas Lembach (Leistenbruch), Leon Smolka (Gürtelrose) und Roman Weber (Abszess weggeschnitten) gleich sechs Spieler ersetzen muss. Außerdem steht hinter Lukas Hildenbrand und Nicolas Häuser noch ein dickes Fragezeichen.
Vollmar möchte aber nicht lamentieren. "Wir müssen die Situation jetzt so annehmen, wie sie ist", fordert der 31-Jährige, der eine sehr ausgeglichene Hessenliga erwartet. "Für uns geht es vor allem darum, über die mannschaftliche Geschlossenheit zu kommen. Jeder muss sich in den Dienst der Mannschaft stellen, dann werden wir auch die nötigen Punkte einfahren." Vollmar, der sechs Neuzugänge, allesamt aus A-Junioren- und B-Junioren-Gruppenliga integrieren muss, rechnet zudem mit vier Absteigern aus Hessens Elite-Liga. "Drei Vereine gehen fest runter. Dazu glaube ich, dass Darmstadt in der A-Junioren Bundesliga es sehr, sehr schwer haben wird und so die Absteigerzahl auf vier steigen würde." Die 98er haben nach drei Spieltagen noch kein Tor geschossen und warten noch auf den ersten Punktgewinn. /les
B-Junioren:
Nach einem überragenden Jahr mit 22 Siegen und zwei Erfolgen in den Aufstiegsspielen ist Viktoria Fulda in der Hessenliga angekommen. "Aus dem Vorjahr sind aber nur noch sechs Spieler übrig. Die Mannschaft ist ein Mix aus sechs Neuzugängen und Spielern, die im vergangenen Jahr noch U 15 oder U 16 gespielt haben", erklärt Trainer Max Lesser. "Deswegen ist das, was letztes Jahr war schön, aber hat für uns wenig Bestand." Die Erfolgsserie der U 17 ist dennoch beachtlich, in der Vorsaison wurde kein Pflichtspiel in der regulären Spielzeit verloren. "Dieses Jahr müssen wir lernen, mit Niederlagen umzugehen. Natürlich wollen wir die Anzahl dieser aber so gering wie möglich halten."
Schon im ersten Spiel geht es zu einer echten Spitzenmannschaft, dem amtierenden Hessenmeister Kickers Offenbach (Samstag, 11 Uhr): "Der OFC hat eine super Mannschaft. Dennoch brauchen wir uns vor keinem zu verstecken, wir wollen auch dort etwas Zählbares mitnehmen." Die Vorbereitung verlief bereits nach Plan - darauf gibt Lesser aber nicht viel. "Wenn ich von meinem Vater (Henry Lesser, Trainer beim TSV Lehnerz, Anm. d. Red.) eines gelernt habe, dann, dass die Vorbereitung nur so gut ist, wie das erste Saisonspiel. Es lief dennoch sehr gut, und wir werden im Laufe der Spielzeit davon profitieren", ist sich Lesser sicher, der am Ende der Saison einen einstelligen Tabellenplatz anstrebt: "Das halte ich für realistisch. Allerdings kenne ich die Liga zu wenig, um zu sagen, wer durchmarschiert und wer absteigt." / kol
C-Junioren:
Den tollen achten Platz aus der Vorsaison möchte JFV-Coach Atilla Güven am liebsten bestätigen. "Der Klassenerhalt ist unser oberstes Ziel. Ich glaube aber, dass, wenn alles optimal läuft und wir von Verletzungen verschont bleiben, wir sogar eine Platzierung unter den ersten fünf erreichen können", erklärt Güven, der seinen Kader mit "sieben Wunschspielern" verstärken konnte und auch in der Breite gut aufgestellt ist.
Große Vorfreude herrscht beim JFV auf das Derby am Samstag (15 Uhr in Lehnerz) gegen Horas. "Das ist natürlich etwas ganz Besonderes. Es wird eine schwere Aufgabe, weil sowohl der erste Spieltag als auch Derbys an sich immer nicht einfach zu bespielen sind", warnt Güven, der aber auch klar macht: "Wir wollen unsere Vormachtstellung in Osthessen untermauern. Meine Mannschaft wird sehr fokussiert in die Begegnung gehen." / les
Der FV Horas steht dagegen vor einer völlig neuen Aufgabe: Die Mannschaft spielt erstmals in der Hessenliga: "Die Mannschaft und ich freuen uns riesig", sagt der neue Trainer Joachim Richter. "Wir sehen uns in jedem Spiel als Underdog, schließlich ist die Hessenliga für uns komplett neu." Das auch schon gleich bei der ersten Partie, im Derby bei Viktoria Fulda. "Das ist natürlich ein Highlight, nicht nur für uns, sondern auch für Viktoria Fulda. Ich denke, beide Mannschaften werden hochmotiviert in das Spiel gehen, aber auch sehr aufgeregt sein. Das ist ein ganz brisantes Stadtderby, das beide Teams gewinnen können", meint Richter.
Die Ergebnisse in den Testspielen stimmten bereits - es gab ausschließlich Siege. "Bis auf ein paar Kleinigkeiten haben mich die Spiele positiv gestimmt. Und ich denke, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben", so der Coach, der ein völlig anderes Team übernimmt als das, was im Juni den Aufstieg geschafft hat - schließlich sind die meisten Spieler hoch in die B-Junioren. "Wir haben uns aber auch auf einigen Positionen verstärkt. Ich glaube schon, dass wir eine Mittelfeldposition einnehmen können. Unser Saisonziel ist ein Platz unter den ersten zehn Teams. Natürlich wird es Mannschaften geben, denen wir hinterher schauen, wie Frankfurt und Baunatal. Aber gerade gegen die Mitaufsteiger werden wir versuchen, unsere Punkte einzufahren." / kol
B-Juniorinnen
Das erste Auswärtsspiel der neuen Saison führt den Tross des SV Gläserzell am Samstag (11 Uhr) ins südhessische Münster. Der dort ansässige FSV lieferte sich in der vergangenen Spielzeit mit dem SVG einen packenden Zweikampf um den zweiten Tabellenplatz, den Gläserzell letztlich für sich entschied. „Das wird zum Auftakt sicherlich eine ganz schwierige Begegnung. Dennoch blicken wir auf eine starke Vorbereitung zurück. Den Eindruck, den ich in dieser Zeit von meiner Mannschaft erhalten habe, war durchweg positiv“, verrät Melanie Hillenbrand, die sich das Traineramt mit Stephan Fröhlich teilt, nachdem Vorgänger Malek Saidani den Verein verlassen hat. Auf eine Sache freut sich Hillenbrand besonders: „Dass mit Lütter nun ein zweiter Verein aus der Region in der Hessenliga spielt, ist eine Bereicherung.“
Die Lütterer Mädchen, die am Sonntag (13 Uhr) zum Auftakt Eintracht Frankfurt empfangen, schweben aktuell noch auf der Euphoriewelle des Aufstiegs: „Diesen Schwung wollen wir in die Saison mitnehmen, auch wenn das für uns absolutes Neuland ist“, so Lütters Trainer, Meinhard Bahr. Bei der Premiere im hessischen Oberhaus gegen die Eintracht dürfte die Kulisse am Sauerbrunnen enorm sein. „Dass wir uns gleich mit einem solch namhaften Gegner messen dürfen, steigert die Vorfreude. Wir spielen seit nun mehr drei Jahren mit diesem Kader zusammen und wissen um unser Potenzial. Dennoch wird der Leistungsunterschied zwischen Gruppen- und Hessenliga gewaltig sein“, vemutet Bahr und fügt an,„dass es uns uns natürlich stolz macht, dass wir nun das zweite Team aus der Region sind, das in der Hessenliga spielt. Die Derbys sind für uns die Highlights schlechthin.“ / tof