Kann die Eintracht den BVB hinter sich lassen, Ansgar Knauff?

10. November 2024, 11:37 Uhr

© IMAGO/osnapix / Marcus Hirnschal

Eintracht Frankfurt will sich in dieser Saison ganz oben festbeißen. Ansgar Knauff zeigt im exklusiven Gespräch mit fussball.news seine Ambitionen.

Frankfurt – Es ist ein nasskalter Abend auf der Zeil in der Frankfurter Innenstadt, an dem die Sportmarke Under Armour ihre Shopfläche bei Sportscheck promotet. Im Untergeschoss fanden sich mehrere hundert Fans ein, um Autogramme und Selfies von zwei Stars von Eintracht Frankfurt abzugreifen: Laura Freigang und Ansgar Knauff. Beide sind nicht nur Gesichter ihres Klubs, sondern auch der Marke Under Armour. Knauff nahm sich im Anschluss der Veranstaltung noch Zeit für ein Gespräch mit fussball.news. Er sagte: „Es ist eine coole Marke und ein guter Partner für mich. Sie liefern mir großartige Sportsachen und Schuhe. Ich trage viele Dinge auch privat. Die Marke passt deshalb sehr gut zu mir.“

Knauff wurde bei Eintracht im ersten Halbjahr zum Europa-League-Helden

Natürlich rücken rasch seine vielversprechenden Leistungen in den Mittelpunkt. Knauff heuerte im Januar 2022 bei den Frankfurtern an und ist mit fast drei Jahren einer der Dienstältesten bei den Frankfurtern. Der 22-Jährige denkt immer noch an seine Anfänge in der neuen sportlichen Heimat zurück, in der er zu einem der Europa-League-Helden wurde: „Es war eine besondere Zeit. Wir haben in kurzer Zeit sehr viel erlebt und sind von K.o.-Spiel zu K.o.-Spiel gerannt. Das sind schöne Erinnerungen, die nie vergehen.“ Knauff setzt darauf, dass sich solch ein Spirit erneut entwickelt. Trotz der zehn gesammelten Punkte verliefen die Partien auf internationaler Bühne teilweise noch etwas zäh.

Knauff stellte vor dem schweren Spiel beim VfB Stuttgart (Sonntag/17.30 Uhr) dennoch mit Blick auf den Saisonstart in Bundesliga (17 von 27 Punkten), DFB-Pokal (Achtelfinale) und Europa League fest: „Wir wollen in allen Wettbewerben erfolgreich sein. Das ist uns bislang gut gelungen. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen. Ich hoffe, dass es für uns so weitergeht.“ Ob dies in Titelgewinnen und der Qualifikation für die Königsklasse enden könnte? „Es ist noch zu früh in der Saison, um das zu prognostizieren. Wir wollen aber in der Liga so lange wie möglich oben mitspielen.“ Eine Hürde, die bei diesem Vorhaben unter anderem zu überholen gilt, lautet Champions League-Stammgast Borussia Dortmund .

BVB hinter sich lassen? Knauff ist optimistisch

Es ist der Klub, den Knauff zunächst auf Leihbasis und 2023 endgültig für rund vier Millionen Euro verlassen hat. „Wir können den BVB auf jeden Fall hinter uns lassen“, sagte der Offensivmann selbstbewusst. Knauff lobte das eigene Team: „Wir haben eine sehr gute Mannschaft und einen breit aufgestellten Kader, mit dem es möglich ist, dieses Ziel zu erreichen.“ Die Hessen zeigen sich bislang bestens gerüstet für den Tanz auf drei Hochzeiten. Obwohl die Eintracht vor dem Duell beim VfB schon 15 Pflichtspiele absolviert hat , wirken die Spieler frisch und hungrig.

Je stärker das Team auftritt, desto mehr profitieren auch einzelne Akteure von diesem Aufschwung. Unter dem Bundestrainer Julian Nagelsmann wird das „Momentum“ immer wichtiger. Knauff steht als U21-Nationalspieler automatisch im Fokus . Zu Nagelsmann habe es bislang zwar noch keinen Kontakt gegeben. Knauff wolle aber es alles dafür tun, dass sich daran etwas ändert: „Es ist natürlich ein Traum, für die A-Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen. Ich will mich mit guten Leistungen in Frankfurt und bei der U21 dafür empfehlen.“ Die Beispiele Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav, Tim Kleindienst oder Jonathan Burkardt haben gezeigt, dass die Tür für erfolgreich performende Spieler jederzeit aufgehen kann.

Knauff entwickelt sich unter Toppmöller prima weiter

Knauff, der in jungen Jahren schon 106 Pflichtspiele für die Hessen bestritten hat und an 24 Treffern beteiligt war, befindet sich auf einem guten Weg, er entwickelt sich unter Trainer Dino Toppmöller Stück für Stück weiter. In der vergangenen Saison hatte er erstmals in seiner Karriere zehn Bundesliga-Scorerpunkte. In der aktuell laufenden Spielzeit stehen nach 566 Einsatzminuten bereits wieder vier Scorerpunkte in allen Pflichtspielen auf dem Konto. Beim 1:0-Sieg gegen Slavia Prag hätten durchaus noch jeweils ein Tor und Assist dazukommen können. Knauff scheiterte jedoch am Schlussmann und bei einer einstudierten Passstafette wurde Omar Marmoush nach tollem Pass in letzter Sekunde noch abgegrätscht (68).

Nach Abpfiff durfte dennoch mit dem frenetischen Anhang gefeiert werden. „Jeder, der im Stadion bei unseren Heimspielen war, der weiß, was die Fans für einen Push erzeugen können und welche Auswirkungen das hat. Wir hatten in den vergangenen drei Heimspielen drei Siege. Wenn so viel auf unserer Tribüne los ist, dann gibt es einem auch auf dem Platz die Kraft dafür, die letzten Prozente reinzuhauen.“ Der verdiente Lohn sind dann genau solche Momente, wie am Freitagabend, wenn die Anhänger vorbeischauen und anschließend voller Stolz ihre Unterschriften zeigen.

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