Kapitalerhöhung bei Eintracht Frankfurt offenbar beschlossen – Aufsichtsrat stellt sich neu auf

02. Dezember 2024, 17:53 Uhr

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Eintracht Frankfurt plant eine großangelegte Kapitalerhöhung: Die Aktionäre haben soweit zugestimmt, doch das letzte Wort haben die Mitglieder im kommenden Februar.

Frankfurt – Sportlich befindet sich die Frankfurter Eintracht bereits seit Wochen auf der Überholspur. Durch eine historische Siegesserie – wettbewerbsübergreifend hat die SGE die letzten sieben Spiele allesamt gewonnen – haben sich die Adler unter der Leitung von Dino Toppmöller in der Bundesliga mittlerweile zum Bayern-Jäger Nummer eins gemausert.

Doch auch finanziell könnte sich bei der Eintracht durch eine großangelegte Kapitalerhöhung in Zukunft einiges tun. Das letzte Wort ist hier allerdings noch nicht gesprochen.

Kapitalerhöhung bei Eintracht Frankfurt wohl beschlossen – das letzte Wort haben aber die Mitglieder

Neuer Geldregen für die SGE? Die Aktionäre von Eintracht Frankfurt haben am Montag auf der Hauptversammlung den Weg für eine bedeutende Kapitalerhöhung freigemacht. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt für die finanzielle Stärkung der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Die finale Zustimmung muss jedoch noch von den Mitgliedern des Vereins auf der Mitgliederversammlung am 17. Februar 2025 gegeben werden.

Diese Kapitalmaßnahme sieht die Ausgabe von bis zu 368.333 neuen Aktien vor, die zu einem Mindestpreis von 179,41 Euro pro Aktie angeboten werden sollen. Insgesamt könnte die Eintracht so bis zu 66 Millionen Euro einnehmen. Ein wesentlicher Aspekt dieser Kapitalerhöhung ist die Bedingung, dass neue Aktionäre ihr Stimmrecht an Eintracht Frankfurt e.V. übertragen müssen. Dies soll die Position des Vereins als Hauptaktionär nachhaltig stärken, wie Präsident Mathias Beck betont. Die Umsetzung der Kapitalerhöhung ist für das erste Halbjahr 2025 geplant und soll das Eigenkapital der Fußball AG erheblich verbessern.

Aufsichtsrat von Eintracht Frankfurt hat viele neue Gesichter

Neben der Kapitalerhöhung gab es auch bedeutende Veränderungen im Aufsichtsrat von Eintracht Frankfurt. Vier neue Mitglieder wurden in das neunköpfige Gremium gewählt: Patrik Zeigherman von UniCredit, Emmerich Müller vom Bankhaus Metzler, Dominik Berker, der Vizepräsident und Schatzmeister des Vereins, sowie die Betriebswirtin Rike Goldbeck-Keitel. Sie ersetzen die ausscheidenden Mitglieder Claudio Montanini, Hans-Dieter Brenner, Stefan Minden und Stephan Sturm.

Präsident Mathias Beck wurde einstimmig als Vorsitzender des Aufsichtsrats bestätigt, während Sven Janssen als sein Stellvertreter fungieren wird. Beck hebt hervor, dass bei der Besetzung der Aufsichtsratsmandate besonders auf die fachliche Qualifikation und das Netzwerk der Kandidaten geachtet wurde.

Ex-Grünen-Chef wird zum Nachhaltigkeitsbeauftragten gewählt

„Bei der Besetzung der Aufsichtsratsmandate haben wir vor allem Wert auf die fachliche Qualifikation, das Netzwerk, den Zugang zu Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft sowie das Verständnis für die künftigen Herausforderungen der Fußball AG gelegt“, erklärte Beck in einer am Montag (2. Dezember) veröffentlichen Pressemitteilung. „Dabei war es für mich als Vertreter des Hauptaktionärs entscheidend, dass wir auch in Zukunft den viel beschworenen ‚Frankfurter Weg‘ weitergehen, der sowohl den Willen unserer Mitglieder reflektiert und würdigt sowie gleichzeitig die Aktionärsstruktur in ihrer gesamten Breite widerspiegelt.“

Ein weiterer wichtiger Schritt für die Zukunft der Eintracht ist die Ernennung von Omid Nouripour zum Nachhaltigkeitsbeauftragten der Eintracht Frankfurt Fußball AG . Nouripour, Ex-Grünen-Chef und Vorsitzender des Fanclubs „bundesAdler“ im Deutschen Bundestag, wird den Aufsichtsrat in gesellschaftlichen und politischen Nachhaltigkeitsfragen beraten. (kus)